Discussion:
Welche Erde für Gemüse, Kräuter und Gewürze auf dem Balkon empfehlenswert?
(zu alt für eine Antwort)
Melanie Schwarz
2010-06-04 08:46:58 UTC
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Hallo zusammen,

ich habe einen 2,5 qm großen oder besser kleinen ;-) Balkon.
Da mir der wenige Platz für Blumen zu schade ist, habe ich nur
Nutzpflanzen auf dem Balkon stehen.
Also Tomaten, 1 Zucchini, Salate, Kräuter und Gewürze.
Welche Erde/Substrat nimmt man da am besten?

Zu meiner Situation:
Ich habe vor 3 Wochen mit der Nutzung einer Wurmbank im Keller begonnen,
um nicht den ganzen Bio-Abfall in den Restmüll (eine Biomüll-Tonne gibt
es hier in einer Stadt auf dem Lande nicht mehr) zu geben. Dabei nutze
ich überwiegend Obst und Gemüse aus ökologischem Anbau. In so einem
Falle die Küchenabfälle einfach ungenutzt wegzuwerfen, ist doch echt zu
schade.
Noch habe ich also keinen eigenen Kompost, das wird aber kommen.

Als weitere Möglichkeit gibt es hier Grünabfallsammelplätze, auf denen
man seinen Grünschnitt (also Baum-, Strauch- und Rasenschnitt) abgeben
kann. Das wird kompostiert und zum Kauf angeboten.
Ist dieser Kompost (mit RAL-Gütesiegel ;-) ) wirklich für Nutzpflanzen
zu empfehlen? Die meisten haben ja nur Zierpflanzen und da ist die
Herkunft und der möglicher Schadstoffgehalt ja nicht so wichtig.
Sie verteilen an den Sammelplätzen jedenfalls Infoblätter mit Hinweis
auf gering-, mittel- und starkzehrendes Gemüse und deren Kompostbedarf.


Auch bei der Blumenerde aus dem Handel bin ich etwas skeptisch: da
steht teilweise (bei torffreier Bluemenerde gelesen) expliziert "Nur für
Zierpflanzen" drauf.
Aber auch bei guten Firmen wie Compo sana steht "für Zimmer- und
Balkonpflanzen", zu sehen sind aber nur Blumen auf der Abbildung.
(Nebenbei bemerkt: wenn ich "nur" Blumen hätte, würde ich nicht den
wertvollen Torf aus den letzten übriggebliebenen Mooren verschwenden. Da
reicht doch auch eine torffreie Blumenerde aus Ersatzstoffen.)

Also für Leute, die gern giftfreie Lebensmittel essen, nicht so geeignet?

Leider habe ich keinen eigenen Garten, dann würde sich das Problem mit
der richtigen Erde so nicht stellen (höchstens die Frage, welche Gifte
schon vom Vorbesitzer oder durch die Vorgeschichte einer möglichen
industriellen Nutzung im Boden stecken ;-) )

Danke für Eure Tipps und Hinweise

Melanie
Melanie Schwarz
2010-06-04 08:56:40 UTC
Permalink
Post by Melanie Schwarz
Hallo zusammen,
ich habe einen 2,5 qm großen oder besser kleinen ;-) Balkon.
Da mir der wenige Platz für Blumen zu schade ist, habe ich nur
Nutzpflanzen auf dem Balkon stehen.
Also Tomaten, 1 Zucchini, Salate, Kräuter und Gewürze.
Welche Erde/Substrat nimmt man da am besten?
Ich habe vor 3 Wochen mit der Nutzung einer Wurmbank im Keller begonnen,
um nicht den ganzen Bio-Abfall in den Restmüll (eine Biomüll-Tonne gibt
es hier in einer Stadt auf dem Lande nicht mehr) zu geben. Dabei nutze
ich überwiegend Obst und Gemüse aus ökologischem Anbau. In so einem
Falle die Küchenabfälle einfach ungenutzt wegzuwerfen, ist doch echt zu
schade.
Noch habe ich also keinen eigenen Kompost, das wird aber kommen.
Als weitere Möglichkeit gibt es hier Grünabfallsammelplätze, auf denen
man seinen Grünschnitt (also Baum-, Strauch- und Rasenschnitt) abgeben
kann. Das wird kompostiert und zum Kauf angeboten.
Ist dieser Kompost (mit RAL-Gütesiegel ;-) ) wirklich für Nutzpflanzen
zu empfehlen? Die meisten haben ja nur Zierpflanzen und da ist die
Herkunft und der möglicher Schadstoffgehalt ja nicht so wichtig.
Sie verteilen an den Sammelplätzen jedenfalls Infoblätter mit Hinweis
auf gering-, mittel- und starkzehrendes Gemüse und deren Kompostbedarf.
Auch bei der Blumenerde aus dem Handel bin ich etwas skeptisch: da steht
teilweise (bei torffreier Bluemenerde gelesen) expliziert "Nur für
es soll natürlich "explizit" heißen
Post by Melanie Schwarz
Zierpflanzen" drauf.
Aber auch bei guten Firmen wie Compo sana steht "für Zimmer- und
Balkonpflanzen", zu sehen sind aber nur Blumen auf der Abbildung.
(Nebenbei bemerkt: wenn ich "nur" Blumen hätte, würde ich nicht den
wertvollen Torf aus den letzten übriggebliebenen Mooren verschwenden. Da
reicht doch auch eine torffreie Blumenerde aus Ersatzstoffen.)
Also für Leute, die gern giftfreie Lebensmittel essen, nicht so geeignet?
Leider habe ich keinen eigenen Garten, dann würde sich das Problem mit
der richtigen Erde so nicht stellen (höchstens die Frage, welche Gifte
schon vom Vorbesitzer oder durch die Vorgeschichte einer möglichen
industriellen Nutzung im Boden stecken ;-) )
Danke für Eure Tipps und Hinweise
Melanie
Ina Koys
2010-06-04 13:44:35 UTC
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Post by Melanie Schwarz
ich habe einen 2,5 qm großen oder besser kleinen ;-) Balkon.
Da mir der wenige Platz für Blumen zu schade ist, habe ich nur
Nutzpflanzen auf dem Balkon stehen.
Also Tomaten, 1 Zucchini, Salate, Kräuter und Gewürze.
Welche Erde/Substrat nimmt man da am besten?
Für Tomaten und Zucchini nährstoffreiche, für die Kräuter und Gewürze
nährstoffarme. Da gibts häufig sogar spezielle Beutel "Aussaat- und
Kräutererde". Die sollten sich eignen.
Post by Melanie Schwarz
Noch habe ich also keinen eigenen Kompost, das wird aber kommen.
Sich aber wahrscheinlich nur bedingt eignen. Kompost ist geeignet zur
Bodenbedeckung und leichten Einarbeitung, aber nicht als "Reinkultur".
Post by Melanie Schwarz
Auch bei der Blumenerde aus dem Handel bin ich etwas skeptisch: da
steht teilweise (bei torffreier Bluemenerde gelesen) expliziert "Nur für
Zierpflanzen" drauf.
Das muss nicht zwingend was heißen, ist manchmal einfach heiße Luft,
aber sicherheitshalber würde ich die auch meiden. Gibt ja genug andere.
Post by Melanie Schwarz
Aber auch bei guten Firmen wie Compo sana steht "für Zimmer- und
Balkonpflanzen", zu sehen sind aber nur Blumen auf der Abbildung.
Weil eine extra "Gemüseerde" sich wohl nicht lohnt. Die hab ich auch
noch nie gesehen. Ich würde auf diese ganzen Bezeichnungen auch nicht
allzuviel geben. Es gibt wichtige Unterscheidungen und ca. doppelt so
viel Unsinn.
Post by Melanie Schwarz
Also für Leute, die gern giftfreie Lebensmittel essen, nicht so geeignet?
Was sind bei dir giftfreie Lebensmittel? Wenn du das willst, ist die
Auswahl sehr beschränkt. Tomaten sind giftig, wenn auch die Giftdosis
sehr gering ist. Bohnen können tödlich sein. Es ist immer alles eine
Frage der Dosis bzw. der Behandlung. Insofern kann ich nachvollziehen,
wenn du vielleicht keine Agrochemikalien im Essen haben willst, aber
nicht alles schadet, nur weil es mal einen Kanister von innen gesehen
hat. Und ich denke schon, dass du mit Erde aus'm Baumarkt zwar wohl
keinen chemiefreien Boden, aber einen unschädlichen bekommst. Zusätze
wie Perlite o.ä. nützen durchaus und schaden nicht.

Ina
--
Es wächst!
http://www.koys.de/Gemuese-Abenteuer/
Ludger Averborg
2010-06-04 20:46:01 UTC
Permalink
On Fri, 04 Jun 2010 15:44:35 +0200, Ina Koys
Post by Ina Koys
Post by Melanie Schwarz
Also für Leute, die gern giftfreie Lebensmittel essen, nicht so geeignet?
Was sind bei dir giftfreie Lebensmittel?
Sie meint dabei nur die bösen, chemischen Gifte.

Die guten natürlichen Gifte, die die Nutzpflanzen als natürliche
Pestizide einsetzen, also z. B. 5- und 8-Methoxypsoralen,
p-Hydrazinbenoat, Glutamyl-p-hydrazinbenzoat, Allylisothiocyanat,
Limonen, Estragol, Safrol, Ethylacrylat, Sesamol,
alpha.Methylbenzylalkohl, Benzylacetat, Catechol, Kaffeesäure,
Chlorogensäure, Neochlorogensäure , (sämtliche als Nagercancerogene
nachgewiesen) meint sie nicht.

Bei anderen Menschen ist es schon seit dem Mittelalter bekannt, dass
"allein die Dosis macht, das ein Ding kein Gift ist".

l.
Michael Bromberg
2010-06-07 14:50:45 UTC
Permalink
Post by Ina Koys
Weil eine extra "Gemüseerde" sich wohl nicht lohnt. Die hab ich auch
noch nie gesehen.
Tja, da hast Du was verpasst. :-)
Als Du hier unten warst um die Maikäfer zu bewundern, hättest bei REWE
vorbeischauen sollen. Die führen tatsächlich Gemüseerde in 5l Beuteln.



Gruss
Michael
--
Demokratie ist, wenn man sich die Tyrannen und Blutsauger, die über
einen bestimmen, selbst wählen darf.
Melanie Schwarz
2010-06-07 18:07:58 UTC
Permalink
Post by Ina Koys
Post by Melanie Schwarz
ich habe einen 2,5 qm großen oder besser kleinen ;-) Balkon.
Da mir der wenige Platz für Blumen zu schade ist, habe ich nur
Nutzpflanzen auf dem Balkon stehen.
Also Tomaten, 1 Zucchini, Salate, Kräuter und Gewürze.
Welche Erde/Substrat nimmt man da am besten?
Für Tomaten und Zucchini nährstoffreiche, für die Kräuter und Gewürze
nährstoffarme. Da gibts häufig sogar spezielle Beutel "Aussaat- und
Kräutererde". Die sollten sich eignen.
Okay, da habe ich mich wohl etwas unglücklich ausgedrückt: ich habe
schon einige Jahre lang einen Nutzgarten auf meinem Balkon, der nur von
mir gehegt und gepflegt wird. Ich bin also ziemlich gut in das Thema
eingearbeitet.

Ich meinte also weniger, ob nährstoffarme oder -reiche Erde (Wie machen
es die Pflanzen eigentlich in der Natur: da gibt es nur eine Erde und
leider niemanden, der sie von der Aussaaterde in die endgültige Erde
umpflanzt ;-) . Man muß diesen ganzen Krams also wohl nicht ganz so
ernst nehmen.), sondern eher, bei welcher Erde von welchem Hersteller
man sicher sein kann, daß man hinterher wirklich Öko-Gemüse und -Kräuter
bekommt. Also unbelastete Erde, die für den Öko-Landbau mit Nutzpflanzen
zugelassen ist.

Denn wenn mir "pestizidbelastet oder nicht" egal wäre, könnte ich gleich
die Ware aus dem Supermarkt oder Discounter kaufen. Da muß ich mir nicht
die Mühe machen und mich in Kosten für Töpfe, Samen und Erde stürzen.
Denn selbst die Öko-Sachen von den Anbauverbänden dürfen gespritzt
werden. Das scheinen viele zu vergessen. Ich als Hobby-Gärtner kann
einen Teilausfall der Ernte durch Schädlinge verschmerzen, gewerbliche
Anbieter aber wohl eher nicht.

Mein Bio-Bauer hatte mal ein Experiment gestartet und wirkliche
Bio-Äpfel, nämlich klein und verschorft, zur kostenlosen Mitnahme
angeboten.

Die wollte niemand haben, selbst geschenkt nicht!!
Was heißt das denn?!

Hauptsache ein Gefühl von Bio, aber so gut und schön anzusehen wie die
übliche Ware, sonst wird es nicht genommen.

Da bin ich anders: ich will ja gerade pestizid- und auch ansonsten
schadstofffreie Erde, weil ich eben NICHTS spritze und lieber die
Blattläuse hinterher beim Waschen abspüle, als sie schon vorher tot von
der Pflanze fallen zu lassen.

Ganz nach dem Motto: In einem gesunden Apfel ist auch der Wurm gesund. :-)
Und eben um das zu erreichen, brauche ich 100% Öko-Erde.
Post by Ina Koys
Post by Melanie Schwarz
Noch habe ich also keinen eigenen Kompost, das wird aber kommen.
Sich aber wahrscheinlich nur bedingt eignen. Kompost ist geeignet zur
Bodenbedeckung und leichten Einarbeitung, aber nicht als "Reinkultur".
Kompost ist gut geeignet, sich als Gartenbesitzer seine "Blumenerde"
selber anzumischen. Nämlich jeweils ein Drittel Gartenerde, Kompost und
Sand.

Im übrigen ist Kompost nicht nur ein Bodenbedecker oder-verbesserer (wie
"Düngetorf" ;-); ein Widerspruch in sich, denn Torf ist soo
nährstoffarm, daß dort lebende Pflanzen schon zu Fleisch-, also
Insektenfressern werden müssen, um mehr als nur so gerade überleben zu
können), sondern ein wirklich guter Dünger, mit dem man auf Kunstdünger
ganz verzichten kann, wenn man zusätzlich noch maßvoll Hornspäne einsetzt.
Und da ich ja weiß, was ich auf den Kompost werfe, nämlich größtenteils
pestizidfreie Sachen (inwiefern meine Kaffeebohnen und meine Teeblätter
gespritzt wurden, kann ich nicht wirklich nachhalten), kann ich ihn auch
guten Gewissens als Dünger nutzen.

In "Reinkultur" wollte ich ihn auch nicht nutzen, selbst nicht für die
Starkzehrer.
Post by Ina Koys
Post by Melanie Schwarz
Auch bei der Blumenerde aus dem Handel bin ich etwas skeptisch: da
steht teilweise (bei torffreier Bluemenerde gelesen) expliziert "Nur
für Zierpflanzen" drauf.
Das muss nicht zwingend was heißen, ist manchmal einfach heiße Luft,
aber sicherheitshalber würde ich die auch meiden. Gibt ja genug andere.
Post by Melanie Schwarz
Aber auch bei guten Firmen wie Compo sana steht "für Zimmer- und
Balkonpflanzen", zu sehen sind aber nur Blumen auf der Abbildung.
Weil eine extra "Gemüseerde" sich wohl nicht lohnt. Die hab ich auch
noch nie gesehen. Ich würde auf diese ganzen Bezeichnungen auch nicht
allzuviel geben. Es gibt wichtige Unterscheidungen und ca. doppelt so
viel Unsinn.
Wie gesagt: man kann ja der Meinung sein, wenn das "Blumen"erde ist bzw.
als solche verkauft wird, also nur für Zierpflanzen genutzt werden
sollte/wird, ist die Schadstoffbelastung des Substrates nicht so
wichtig, denn Blumen wird man wohl nicht essen.
(Es gibt ja schon - nach dem Vorbild der USA? ;-) - Sticker in Pflanzen,
auf denen deutlich steht: "Nur zu Dekozwecken, zum Verzehr nicht
geeignet." Wobei das nicht unbedingt Giftpflanzen sein müssen. Die
Spritzmittel und das Pflanzensubstrat werden da wohl nicht gerade
gesundheitsförderlich sein. ;-) )

Und zur "Gemüseerde": Neudorff bietet "Tomaten- und Gemüseerde" in
torffreier Form an, wie ich bei Suche im Internet sehen konnte. Die habe
ich mir nun bestellt und werde sie mal ausprobieren.
Leider gab es sie nicht vor Ort, aber per Internet kann man ja alles
bestellen. Das ist auch noch billiger als evtl. 50 km im Umkreis alle
Händler abzufahren und zu suchen.
Post by Ina Koys
Post by Melanie Schwarz
Also für Leute, die gern giftfreie Lebensmittel essen, nicht so geeignet?
Was sind bei dir giftfreie Lebensmittel? Wenn du das willst, ist die
Auswahl sehr beschränkt. Tomaten sind giftig, wenn auch die Giftdosis
sehr gering ist. Bohnen können tödlich sein. Es ist immer alles eine
Frage der Dosis bzw. der Behandlung. Insofern kann ich nachvollziehen,
wenn du vielleicht keine Agrochemikalien im Essen haben willst, aber
nicht alles schadet, nur weil es mal einen Kanister von innen gesehen
hat. Und ich denke schon, dass du mit Erde aus'm Baumarkt zwar wohl
keinen chemiefreien Boden, aber einen unschädlichen bekommst. Zusätze
wie Perlite o.ä. nützen durchaus und schaden nicht.
Ich suche aber chemiefreien Boden, deswegen ja meine Frage. (s.o.)

Perlite nutze ich selber und mische es unter die Erde. Das ist auch
natürlich, nämlich durch Hitze aufgeblasenes Vulkangestein.

Dann hoffen wir mal auf einen guten Sommer und eine gute Ernte
Post by Ina Koys
Ina
Melanie
Ina Koys
2010-06-07 19:16:06 UTC
Permalink
Post by Melanie Schwarz
Ich meinte also weniger, ob nährstoffarme oder -reiche Erde (Wie machen
es die Pflanzen eigentlich in der Natur: da gibt es nur eine Erde und
leider niemanden, der sie von der Aussaaterde in die endgültige Erde
umpflanzt ;-) . Man muß diesen ganzen Krams also wohl nicht ganz so
ernst nehmen.)
Doch, das sollte man schon, denn die Sache löst sich in der Natur ganz
einfach: Pflanzen, die nährstoffreiche Böden entsprechend verwerten
können, wuchern die langsameren einfach nieder. Und es werden sehr
viele, oft Abertausende Samen gestreut, damit daraus eine Pflanze auf
passende Bedingungen trifft. Wir als Menschen wollen am liebsten pro
Korn eine Pflanze. Da muss man sich mehr Mühe geben.

, sondern eher, bei welcher Erde von welchem Hersteller
Post by Melanie Schwarz
man sicher sein kann, daß man hinterher wirklich Öko-Gemüse und -Kräuter
bekommt. Also unbelastete Erde, die für den Öko-Landbau mit Nutzpflanzen
zugelassen ist.
Wenn einer ein entsprechendes Siegel drauf hat, stehen die Chancen gut.
Post by Melanie Schwarz
Denn wenn mir "pestizidbelastet oder nicht" egal wäre, könnte ich gleich
die Ware aus dem Supermarkt oder Discounter kaufen. Da muß ich mir nicht
die Mühe machen und mich in Kosten für Töpfe, Samen und Erde stürzen.
Denn selbst die Öko-Sachen von den Anbauverbänden dürfen gespritzt
werden. Das scheinen viele zu vergessen.
Es scheinen auch viele zu vergessen, dass Chemie *ETWAS* komplexer ist
als sie sich das vorstellen. Sehr häufig sind starke Gifte bereits
Stunden nach dem Ausbringen vollständig umgesetzt und absolut harmlos.
Harmloser jedenfalls, als manche Gifte, die Pflanzen selber produzieren,
um nicht gefressen zu werden. Z.B. ist die kommerzielle Verwendung von
Nikotin als Pflanzenschutz daran gescheitert, dass das Zeug so
unglaublich giftig ist, dass es auch die Toleranzgrenze hartgesottener
Pflanzenschutzprofis überschritten hat.
Post by Melanie Schwarz
Mein Bio-Bauer hatte mal ein Experiment gestartet und wirkliche
Bio-Äpfel, nämlich klein und verschorft, zur kostenlosen Mitnahme
angeboten.
Die wollte niemand haben, selbst geschenkt nicht!!
Was heißt das denn?!
Das übliche. Übrigens wird der Schorf immer als Paradebeispiel für die
Chancenlosigkeit von "natürlichem" (was immer das heißen soll)
angeführt. Da frag ich mich, warum meine auch nicht gespritzen Bäume
noch nie ansatzweise so viel Schorf (meistens gar keinen) hatten wie die
Propagandaäpfel.
Post by Melanie Schwarz
Hauptsache ein Gefühl von Bio, aber so gut und schön anzusehen wie die
übliche Ware, sonst wird es nicht genommen.
Es verstecken sich aber einige Leute, die eigentlich keine Ahnung haben,
hinter der Behauptung, bio müsse so sein. Das ist einfach Unsinn.
Post by Melanie Schwarz
Da bin ich anders: ich will ja gerade pestizid- und auch ansonsten
schadstofffreie Erde, weil ich eben NICHTS spritze und lieber die
Blattläuse hinterher beim Waschen abspüle, als sie schon vorher tot von
der Pflanze fallen zu lassen.
Ganz nach dem Motto: In einem gesunden Apfel ist auch der Wurm gesund. :-)
Und eben um das zu erreichen, brauche ich 100% Öko-Erde.
Dazu brauchst du Erde und passende Kulturbedingungen, sonst nichts.

Ina
--
Es wächst!
http://www.koys.de/Gemuese-Abenteuer/
Ludger Averborg
2010-06-07 21:53:23 UTC
Permalink
On Mon, 07 Jun 2010 20:07:58 +0200, Melanie Schwarz
Post by Melanie Schwarz
Mein Bio-Bauer hatte mal ein Experiment gestartet und wirkliche
Bio-Äpfel, nämlich klein und verschorft, zur kostenlosen Mitnahme
angeboten.
Die wollte niemand haben, selbst geschenkt nicht!!
Was vielleicht auch ganz richtig so ist.

Pflanzen setzen zur Schädlingsabwehr Gifte (natürliche Pestizide) ein.

Diese Stoffe haben gegenüber künstlichen Pestiziden den ganz großen
Nachteil, dass die Natur sie nicht unter berücksichtigung einer
möglichen Schädlichkeit für den Menschen "entwickelt" hat. Die
Apfelpflanze war egoistisch und hat bei der Entwicklung von
Kaffeesäure (3,4-Dihydroxyzimtsäure) oder Neochlorogensäure
(3-Caffeoylchinasäureester) nicht darauf geachtet, dass diese Stoffe
cancerogen sind. Jedenfalls wäre für diese Stoffe, die der Apfel da
natürlich einsetzt, nie eine Zulassung als (künstliches) Pestizid
erteilt worden.
So weit, so schlecht.

Nun kommt der Schorf ins Spiel.
Natur ist geizig. Sie produziert diese oben genannten natürlichen
Pestizide nur in kleinen Mengen.
Aber: unter Befallsdruck wird die Produktion sehr schnell auf ein
Vielfaches erhöht. Ich hab jetzt keine Zahlen für Äpfel mit Schorf,
aber für Staudensellerie. Der produziert normalerweise 0,8 ppm
Methoxypsoralen
(8-Methoxy-6-Hydroxy-5-benzofuranacrylsäure-deltalacton), bei
Pilzbefall jedoch die 30fache Konzentration (25 ppm).

Warum sollte man also grade vom Schorfpilz befallene Äpfel, die mit
hoher Wahrscheinlichkeit mehr cancerogene natürliche Pestizide
enthalten als gesunde Äpfel?

Bei Schimmelpilzen haben wir und doch auch dran gewöhnt, besser nicht
nur die grüne Stelle wegzuschmeißen sondern das ganze verschimmelte
Lebensmittel. Die Pilzhyphen sehen wir ja nicht, nur die auffälligen
Sporen.

Ich bemühe mich jedenfalls, nur gesunde, unbefallene Pflanzenprodukte
zu essen.

Verschimmelte Erdbeeren (auch nur ein Pilzbefall) würde dein Biobauer
doch auch nicht versuchen zu verschenken.

l.
Detlef Wirsing
2010-06-07 19:06:51 UTC
Permalink
Post by Melanie Schwarz
ich habe einen 2,5 qm großen oder besser kleinen ;-) Balkon.
Da mir der wenige Platz für Blumen zu schade ist, habe ich nur
Nutzpflanzen auf dem Balkon stehen.
Also Tomaten, 1 Zucchini, Salate, Kräuter und Gewürze.
Welche Erde/Substrat nimmt man da am besten?
[...]

Ich kann mit Erfahrungen noch nicht aufwarten. Aber für meinen
Küchenkräuter- und Chilianbau auf der Fensterbank (teil drinnen, teils
draußen) habe ich gerade 3 x 20 Liter Comp Sana Kräutererde bestellt
und erhalten. Vor Ort war sie schlecht zu bekommen, Versandhandel
hatte ich eigentlich wegen zu hoher Portokosten ausgeschlossen. Weit
gefehlt:
http://www.schneckenprofi.de/compo-sana-kraeutererde.html

Portokosten für insgesamt 60 Liter: 2,90 €. Und dafür mußte ich sie
nicht einmal in den zweiten Stock schleppen.

Mit freundlichen Grüßen
Detlef Wirsing
Michael Bruschkewitz
2010-06-20 23:31:16 UTC
Permalink
Post by Melanie Schwarz
Hallo zusammen,
ich habe einen 2,5 qm großen oder besser kleinen ;-) Balkon.
...
Post by Melanie Schwarz
Ich habe vor 3 Wochen mit der Nutzung einer Wurmbank im Keller begonnen,
um nicht den ganzen Bio-Abfall in den Restmüll ... zu geben.
Also noch einmal zum mitmeisseln: Du wohnst allein zur Miete und
hast Dir eine "Wurmbank" im Keller angelegt. Das ist ein interessantes
Hobby.
Ist der Vermieter damit einverstanden, was sagen die Mitmieter dazu?
Post by Melanie Schwarz
In so einem Falle die Küchenabfälle einfach ungenutzt wegzuwerfen, ist
doch echt zu schade.
Wieviel Wurm-kompostgeeignete Küchenabfälle fallen denn bei Dir an?
Post by Melanie Schwarz
Noch habe ich also keinen eigenen Kompost, das wird aber kommen.
Wir (3-Personen-Haushalt) werfen fast alle Essensreste auf den Kompost,
dazu noch ab und zu eine Schicht "sonstige" Gartenabfälle und gehäckselte
Holzabfälle. Da kommen pro Jahr vielleicht 0,5 Kubikmeter ausgereifter
Kompost zusammen. Auf Deine Verhältnisse - ohne Gartenabfälle und
Holzschnitzel und nur eine Person wären das m.E. maximal 40 Liter.

Womit willst Du Deine Würmer denn füttern? Wieviele Würmer, glaubst Du,
kannst Du denn von Deinen Abfällen am Leben erhalten? Vielleicht
kann hier mal ein Wurmexperte Auskunft über artgerechte Wurmernährung
geben. Nicht, dass Du noch Wurmfutter zukaufen musst!
Post by Melanie Schwarz
Ist dieser Kompost (mit RAL-Gütesiegel ;-) ) wirklich für Nutzpflanzen zu
empfehlen? Die meisten haben ja nur Zierpflanzen und da ist die Herkunft
und der möglicher Schadstoffgehalt ja nicht so wichtig.
Falls Du auf Deinem Balkon überhaupt Ertrag hast, wird der nicht so
gross sein, um Dich damit zu vergiften. Zumindest, solange Du keine
Knollenblätterpilze o.Ä. anbaust.
Post by Melanie Schwarz
Also für Leute, die gern giftfreie Lebensmittel essen, nicht so geeignet?
Ich nehme mal an, dass der Gifteintrag in Deinen Körper durch Einatmen
der Stadtluft grösser ist, als Du jemals mittels Verzehr Deiner
Balkonfrüchte
erreichen kannst.
Post by Melanie Schwarz
Leider habe ich keinen eigenen Garten, dann würde sich das Problem mit der
richtigen Erde so nicht stellen (höchstens die Frage, welche Gifte schon
vom Vorbesitzer oder durch die Vorgeschichte einer möglichen industriellen
Nutzung im Boden stecken ;-) )
Obwohl mir die Idee eines eigenen Wurmkomposts nicht unsympathisch ist,
denke ich, dass Du Deine Zeit vielleicht besser zur Erlangung eines
Gartens verwenden solltest :)

Nicht böse gemeint, denk nochmal drüber nach!

Michael B.


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