Post by Heinz Mybachmeine Frau sucht rat, einige Dracena in der Wohnung haben seit kurzem
Spinnmilben. Was können wir dagegen tun?
Gesucht ist ein Hausmittel, keine teure Medizin ;-)
Nun Spinnmilbenbefall ist etwas ganz widerliches und nicht mit
Blattläusen o.ä. zu vergleichen. Sie sind sehr hartnäckig und können mit
Hausmittelchen kaum dauerhaft bekämpft werden. Da die Spinnmilben sehr
klein sind und vor allem an der Blattunterseite sitzen, werden sie oft
erst sehr spät erkannt. Bei höheren Temperaturen vermehren sie sich sehr
schnell und können eine Pflanze in kürzester Zeit ruinieren. Die Blätter
bekommen helle Punkte, werden gelb und fallen ab. Eine Pflanze, die
bereits unter massivem Blattverlust leidet, ist bereits in akuter
Lebensgefahr.
Ich habe mit allen möglichen Mitteln zur Bekämpfung herumexperimentiert:
1.) zuerst eine Lösung aus Schmierseife, Tabaklauge und Isopropanol
2.) Neudosan
3.) dann Neem-Extrakt (Celaflor Neem Azal)
4.) Pyrethtrin (durchaus wirksam, tote Spinnmilben fallen ab, da es aber
nicht systemisch wirkt, können sehr leicht einzelne Spinnmilben überleben
5.) Lizetan Plus bzw. Provado Gartenspray (gleiche Zusammensetzung,
Provado ist auch als verdünnbares Konzentrat erhältlich, das man im
Drucksprüher wesentlich preiswerter zum Einsatz bringen kann)
Tatsache ist, dass alle Anwendungen den Spinnmilbenbestand zwar deutlich
verringert haben, aber dass selbst ständig wiederholte Behandlungen der
Methoden 1-4 keine Ruhe einkehren ließen.
Eine Pflanze habe ich irgendwann zweimalig mit Lizetan-Plus behandelt,
danach war Ruhe.
Die anderen mit der harmloseren Behandlung konnte ich zwar am Leben
erhalten und sie sind auch stark gewachsen, aber sind das Milbenproblem
bis heute nicht endgültig losgeworden.
Nun in einem intakten Biosystem ist es Sinn der Sache, dass alle
überleben können. Die Pflanzen und die Spinnmilben. Daher scheiden
Systeme, die darauf abzielen, schon kategorisch aus. Denn mit Pflanzen,
die ein paar Spinnmilben haben, kann zwar die Pflanze kurzzeitig leben,
aber nicht der Pflanzenliebhaber, der das Teil im Zimmer hält. Daher muß
man sich im klaren darüber sein, dass man ein echtes Biosystem nicht
nachbilden kann. Deshalb ist ein auch noch so geringer Spinnmilbenbefall
nicht akzeptabel, da sich die Milben explosionsartig vermehren. Aus
diesem Grund sind auch Experimente mit natürlichen Feinden, in diesem
Fall Raubmilben, völlig nutzlos. Denn dadurch sich bestenfalls ein
Gleichgewicht einstellen, aber man bekommt keine Ruhe von den
Spinnmilben. Außerdem braucht man für eine Bekämpfung Bedingungen, bei
denen sich Raubmilben schneller vermehren als Spinnmilben, was bei etwa
27 Grad und 70% Luftfeuchte realistisch erscheint. Also eine Methode,
die im Gewächshaus den Spinnmilbenbestand im Zaum halten kann, aber
niemals bei mir zuhause auf der Fensterbank.
cu, Manfred