Post by Dieter GöbelDa muss man aber unterscheiden: Wilder Wein ist z.B. längst nicht
so schlimm wie Efeu. Es gibt halt verschiedene Selbstklimmer.
Efeu hätten wir an der Wand nicht hochklettern lassen.
Ich dachte, wir reden in erster Linie vom Dach? Davon angesehen:
Efeu hat zwar (u.a. aufgrund Wuchsstärke und Polsterdicke) ein
paar Eigenschaften, die ihn mitunter weniger geeignet machen als
Wilden Wein, aber er hat diesem gegenüber auch Vorteile.
Post by Dieter GöbelNun, nach 10 Jahren kann man wohl nicht von einer Momentaufnahme sprechen;-)
Kann _ich_ schon. 10 Jahre und eine Kletterpflanze ist für mich
nur ein "Einzelbild...."
Post by Dieter GöbelPost by T. BrandweinDas Schadensirisiko ist permanent vorhanden und
vielfältig.
Das wird - und das kann man auch lesen - bei Wildem Wein
weit überschätzt.
Lesen kann man viel - gerade im Zusammenhang mit angeblich
fast genereller Unbedenklichkeit von Fassadenbegrünung mit
Selbstklimmern.
Wilder Wein ist zwar m.E. wirklich relativ harmlos, aber auch
er verursacht mitunter krasse Schäden - z.B. kenne ich einen
Fall, wo er einen ca. 60 qm großen Holzbalkon "verschiebt".
Post by Dieter GöbelWir wohnen im Nordwesten und kennen durchaus Stürme,
aber wir haben auch sehr schwere Dachpfannen, was ja auch
eine Rolle spielt. Da hat sich bisher nichts gerührt.
Ich habe nicht gesagt, dass dein Dach "fliegen geht". Ich finde
es nur nicht gut, wenn allgemein bestehende Risiken vernachlässigt
werden, nur weil ab und an mal etwas gut geht, was in den
meisten Fällen nicht klappt und teilweise auch nicht klappen
kann. Speziell Ziegeldächer sind nicht zum Bewuchs mit
selbstklimmenden Kletterpflanzen gemacht und dauerhaft
problemlos lässt sich nur eine Minderheit auf diese Weise
begrünen. Daran ändern die erfolgreichen Fälle nichts.
Post by Dieter GöbelPost by T. BrandweinEine weiteres bemerkenswertes (und häufiger übersehenes)
Schadensrisiko liegt in der evtl. eintretenden Überleitung
von Niederschlagen an die Fassade durch Triebe, die das Dach
hinter der Regenrinne erreichen. Diese Feuchte trocknet an
der Wand nur sehr langsam ab.
Ja, sicherlich, aber auch hier kommt es auf die Beschaffenheit
der Außenwand an.
Die wenigsten Außenwände lieben Benässung in Verbindung
mit eingeschränkter Luftzirkulation. Die Einwirkdauer einer
Benässung verlängert sich erheblich. Sofern Nässe hinter das
Blatt- und Astwerk eines haftscheibenkletterden W.W'es
gelangt (was üblicherweise in belaubten Zustand selten ist)
ist sie dort mitunter noch 2 bis 3 Tage sogar optisch erkennbar.
Post by Dieter GöbelPost by T. BrandweinIch empfehle, diesen Zustand nicht eintreten zu lassen.
Schließlich bedeutet "nicht erreichbar" auch, dass
sorgfältige Kontrollen wohl ebenso unwahrscheinlich
sind (werden) wie Schnuttmaßnahmen.
Das allerdings ist richtig. Wenn man nicht mehr drankommt, kann
man auch nicht mehr kontrollieren;-).
Aber ein Garten bzw. Haus ganz ohne Kontrolle gibt es wohl auch nicht.
Doch - des öfteren. I.d.R. ist das Ausbleiben rechtzeitiger
Kontrolle der Moment, ab dem aus einem Schadensrisiko ein
sehr wahrscheinlicher Schadensfall wird.
Grüße
TB
--
Üblicherweise stellt man sich vor, ehe man irgenwo mitredet
und/oder Gehör erwartet. Über meine Tätigkeit(en) im Realen
informiert: "3 x w.biotekt.de". (3 x w = www)