Hi,
ich kann es gut verstehen, wenn man an so einem wild angesiedelten Baum
hängt und ihn gewissermaßen als Hausbaum erhalten möchte. Aber im Garten
meiner Eltern hatte ich sehr viel Gelegenheit, mich sowohl mit Eichen als
auch mit Ahörnern im Zusammenhang mit kleinem Garten zu beschäftigen. Diese
Bäume standen nichtmal auf unserem Grundstück, sondern bei den Nachbarn,
aber es genügte um eines wirklich zu lernen:
Weder Eiche noch Ahorn haben etwas in einem Garten der kleiner ist als 2000
qm zu suchen! (Disclaimer: es gibt einige Dutzend Eichenarten und mind.
ebensoviele Ahornarten, ich gehe halt von den hier häufiger auftretenden
aus. (Bergahorn oder Feldahorn, weiß nicht mehr, was es bei uns war, und
Stieleiche oder Steineiche, auch da keine Ahnung.)
Wie Kathinka schon schrieb: die Eichen werfen das ganze Jahr über etwas ab.
Das beginnt im Frühjahr mit dem Laub welches noch vom letzten Jahr
dranhängt, geht weiter mit den abgeworfenen Blüten, das ganze Jahr über
irgendwelche abgestorbenen Zweige, dann taube Eicheln, reife Eicheln, Laub
(ein Teil, der andere erst nach dem Winter).
Es geht auch keineswegs um ein optisches Problem, dass also die Beete und
Wege 'unordentlich' aussehen würden. Vielmehr ist es so, dass man entweder
viele Hundert Eichensämlinge noch im ersten Jahr ausrupft, indem man auf
Knien durch den Garten wandert, oder aber man darf zwei, drei Jahre später
viele Dutzend meterhoher Bäumchen entfernen, wobei es dann normalerweise
unmöglich ist, sie einfach mit der Hand rauszuziehen.
Auch barfuß durch den Garten laufen macht keinen Spaß mehr, wenn überall
Eicheln, Zweige oder diese Eichelhütchen liegen.
Das zu den Sämlingen gesagte gilt ebenso für Ahorn. Die Wurzeln gehen
vielleicht nicht ganz so tief wie bei den Eichen, die Bäumchen lassen sich
oft trotzdem nicht mehr ohne Werkzeugeinsatz ausreißen.
Thomas Gobernatz wrote:
[...]
Post by Thomas GobernatzNun ist die Frage, ob wir uns hier zu viel Gedanken machen oder
aktiv werden müssen. Die schlechteste Idee, die ich überhaupt nicht mag
ist wegschneiden.
Wegschneiden würde ich auch nicht machen, sondern ausgraben. Ich säge
normalerweise keinen Baum ab, ich grabe sie immer aus. Bei einer >50 Jahre
alten Pflaume war das schon ganz schön schwer, aber wenigstens muss ich
mich die nächsten Jahrzehnte nicht mit dem Stumpen herumärgern.
Post by Thomas GobernatzWäre es, wenn nötig, möglich das Bäumchen auszugraben und in die
Mitte unseres Gartens zu setzen? Dort gäbe es eine Stelle, wo nach allen
Seiten mind. 8m Platz (u.a. auch junge Bäume) stehen.
Was denkt Ihr?
Tu es nicht! So ein Baum beherrscht den kompletten Garten. Und den Ahorn
würde ich auch rauschmeißen (oder aber jedes Jahr beschneiden). Wenn du
wirklich Bäume liebst, dann kauf dir einen Hektar Land und forste es auf.
(Das habe ich mal irgendwann vor.)
Ok, zugegeben, evtl. würdest du die Eiche gar nicht mehr erleben, wenn sie
so groß geworden ist wie die, an die ich denke. Aber es gibt so viele
Bäume, die für die menschlichen Gartenbewohner mehr zu bieten haben.
Bye,
Robert