Discussion:
Tripse in der Paprika
(zu alt für eine Antwort)
Bernhard Albert
2004-05-05 10:26:47 UTC
Permalink
Nachdem Tripse sich ungestört gut 10 Tage in meinem Paprikapflanzen
austoben konnten, haben die nun ziemlich eingerollte Blätter, mit den
entsprechenden toten Bereichen und wachsen jetzt praktisch nicht mehr -
weder entwickeln sich die Blütenknospen in den Blattachsen noch
entwickeln sich neue Blätter. Eine wahrlich dramatische Invasion - als
hätte einer einen Eimer mit Tripsen drüber ausgegossen. Sie stehen bei
der kühlen Witterung nachts wieder drinnen und tagsüber draußen und
sind wieder unter Folie.

Sie waren so ordentlich gewachsen und so kräftig wie in keinem früheren
Jahr und nun das!

Hat jemand eine Idee, wie ich ihnen Mut machen kann?

Gruß
Bernhard
--
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schneller und zuverlässiger unter
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Gerhard Zahn
2004-05-05 19:13:37 UTC
Permalink
Am Wed, 5 May 2004 12:26:47 +0200 schrieb Bernhard Albert:

Hallo Bernhard,
Post by Bernhard Albert
Nachdem Tripse sich ungestört gut 10 Tage in meinem Paprikapflanzen
austoben konnten, haben die nun ziemlich eingerollte Blätter, mit den
entsprechenden toten Bereichen und wachsen jetzt praktisch nicht mehr -
weder entwickeln sich die Blütenknospen in den Blattachsen noch
entwickeln sich neue Blätter. Eine wahrlich dramatische Invasion - als
hätte einer einen Eimer mit Tripsen drüber ausgegossen. Sie stehen bei
der kühlen Witterung nachts wieder drinnen und tagsüber draußen und
sind wieder unter Folie.
Sie waren so ordentlich gewachsen und so kräftig wie in keinem früheren
Jahr und nun das!
Hat jemand eine Idee, wie ich ihnen Mut machen kann?
blaue Leimtafeln sollen Thripse anziehen.
Ob sie spürbar zur Reduzierung der Thripse beitragen, weiß ich nicht.

Ansonsten ist die Lage mies, weil an Essbaren gegen Thripse kein
Pflanzenschutzmittel zugelassen ist.
An Zierpflanzen helfen offensichtlich auch nur systemisch wirkende
Mittel, wie Lizetan oder Systemschutz D-Hydro.

Es wird zwar erwähnt, dass auch diverse Raubmilben Thripse reduzieren,
aber das hilft bei ein paar Paprikapflanzen in der Praxis auch nicht
weiter, weil zu teuer und nur im Gewächshaus anwendbar.

Beste Grüße G e r h a r d
-=Mogger=-
2004-05-05 21:05:31 UTC
Permalink
On Wed, 05 May 2004 21:13:37 +0200, Gerhard Zahn <***@gmx.de>
wrote:

Hi Gerhard,
Post by Gerhard Zahn
Ansonsten ist die Lage mies, weil an Essbaren gegen Thripse kein
Pflanzenschutzmittel zugelassen ist.
zulassung ist wohl kaum von Interesse, da man die Pflanzen in diesem
Stadium eh nicht futtert; Schwarzen Krauser abkochen und spritzen.
Vielleicht hilft es auch die Pflanzen in eine gr. Tüte zu packen und
Schwefel zu verdampfen, käme auf einen Versuch an.

tschüs Peter
--
Nicht so viel machen -
lieber erzählen, was man machen wollte.
Wolfgang Neuss
Robert Gummi
2004-05-05 23:31:41 UTC
Permalink
Gerhard Zahn wrote:
[...]
Post by Gerhard Zahn
Ansonsten ist die Lage mies, weil an Essbaren gegen Thripse kein
Pflanzenschutzmittel zugelassen ist.
An Zierpflanzen helfen offensichtlich auch nur systemisch wirkende
Mittel, wie Lizetan oder Systemschutz D-Hydro.
Hm, ich frage mich schon lange, wie es dem Ungeziefer wohl gefällt, wenn man
die Pflanze in eine Tüte stellt, mit CO2 aufpustet und für ein paar Stunden
zubindet.
CO2 ist mit dem Siegeszug der Sprudelbereiter ja leicht verfügbar geworden.
Zum schnell-Aufpumpen von Fahrrädern gibt es evtl. kleine Patronen mit
Ventil.

Bye,
Robert
Reindl Wolfgang
2004-05-06 20:20:07 UTC
Permalink
Post by Robert Gummi
Hm, ich frage mich schon lange, wie es dem Ungeziefer wohl gefällt, wenn man
die Pflanze in eine Tüte stellt, mit CO2 aufpustet und für ein paar Stunden
zubindet.
Bei kleinen Töpfen sicher machbar. Allerdings sollte der Beutel nicht
nur einfach "aufgeblasen" werden, sondern die Luft durch CO2 verdrängt
(z.B. CO2 von unten her einleiten und oben den Beutel ein kleines
bischen offen lassen, Feuerzeug darüber halten bis es ausgeht).

Die betroffenen Pflanzen dürften sich (wenn die Aktion bei Tageslicht
stattfindet) über die CO2-"Düngung" feuen.

Ich versuch's jedenfalls mit den Blattläusen an meiner Paprike.

Wolfgang
Sandra Müller
2004-06-05 15:00:22 UTC
Permalink
Post by Gerhard Zahn
Hallo Bernhard,
(Tripse)
Post by Gerhard Zahn
blaue Leimtafeln sollen Thripse anziehen.
Ob sie spürbar zur Reduzierung der Thripse beitragen, weiß ich nicht.
Hallo,

vor allem bei zu trockener Luft erscheinen die Plagegeister an manchen
meiner Orchideen.
Blautafeln haben leider ueberhaupt nicht geholfen.
Aber vieleicht gibts ja verschiedene Tripsarten, von denen manche auf
blau fliegen und manche nicht?

Gruss,
Sandra

Reindl Wolfgang
2004-05-06 20:15:10 UTC
Permalink
Post by Bernhard Albert
Nachdem Tripse sich ungestört gut 10 Tage in meinem Paprikapflanzen
austoben konnten,
Sie stehen bei
der kühlen Witterung nachts wieder drinnen und tagsüber draußen und
sind wieder unter Folie.
Hat jemand eine Idee, wie ich ihnen Mut machen kann?
Ich weiß jetzt nicht, wie kalt es die Paprikas vertragen. Die meinige
überwinterte war bei ca. 12° auch noch am Balkon und hat's unbeschadet überstanden.

Vor vielen Jahren hatte ich 'mal Tripse an meinen Zimmerpflanzen - bis
ich über Weihnachten 2 Wochen weggefahren bin und die Zimmertemperatur
auf 16 ° gefallen ist (MinMax-Termometer). Danach waren die Tripse
verschwunden ;-)

Wenn Du Deine Paprika ein paar Tage kühl hältst - vielleich hast Du
Glück und die Tripse gehen ein.

HTH
Wolfgang
Gerhard Zahn
2004-05-07 09:34:25 UTC
Permalink
Am Thu, 06 May 2004 22:15:10 +0200 schrieb Reindl Wolfgang:

Hallo,
Post by Reindl Wolfgang
Ich weiß jetzt nicht, wie kalt es die Paprikas vertragen. Die meinige
überwinterte war bei ca. 12° auch noch am Balkon und hat's unbeschadet überstanden.
Vor vielen Jahren hatte ich 'mal Tripse an meinen Zimmerpflanzen - bis
ich über Weihnachten 2 Wochen weggefahren bin und die Zimmertemperatur
auf 16 ° gefallen ist (MinMax-Termometer). Danach waren die Tripse
verschwunden ;-)
Wenn Du Deine Paprika ein paar Tage kühl hältst - vielleich hast Du
Glück und die Tripse gehen ein.
Thripse sind häufig auch an Gladiolen zu Gange und überwintern auch
gleich noch an den Zwiebelknollen. Auch da ist von Kältebehandlung die
Rede:

"Bekämpfung früher mit Chemie. Heute durch Kältebehandlung der
Knollen.
Nach den Erfahrungen von Pflanzenschutzexperten gehen die Thripse
zugrunde, wenn die Knollen mindestens 6 Wochen bei + 2 °C oder 8
Wochen unter + 5 °C gelagert werden."

Paprika werden so tiefe Temperaturen nicht mögen und ab welcher
Temperatur die Thripse wirklich aufgeben, bleibt fraglich. Vielleicht
gibt es ja da auch unterschiedlich kälteempfindliche Arten.

Beste Grüße G e r h a r d
Reindl Wolfgang
2004-05-07 11:48:49 UTC
Permalink
Post by Gerhard Zahn
Post by Reindl Wolfgang
Wenn Du Deine Paprika ein paar Tage kühl hältst - vielleich hast Du
Glück und die Tripse gehen ein.
Thripse sind häufig auch an Gladiolen zu Gange und überwintern auch
gleich noch an den Zwiebelknollen.
Nach den Erfahrungen von Pflanzenschutzexperten gehen die Thripse
zugrunde, wenn die Knollen mindestens 6 Wochen bei + 2 °C oder 8
Wochen unter + 5 °C gelagert werden."
Paprika werden so tiefe Temperaturen nicht mögen und ab welcher
Temperatur die Thripse wirklich aufgeben, bleibt fraglich. Vielleicht
gibt es ja da auch unterschiedlich kälteempfindliche Arten.
Vielleicht gibt es unterschiedlich kälteempfindliche Arten von
Thripsen. Vielleicht überwintern die aber auch nicht als Imago,
sondern als Ei oder Puppe (ohne jetzt die Entwicklung von Thripsen zu
kennen vermute ich 'mal, daß die eine vollständige Verwandlung
durchmachen wie z.B. Fliegen). Und dann ist's doch möglich, daß die
Eier kälteresistenter sind als die erwachsenen Insekten.

Wie gesagt: bei mir haben 2 Wochen mit nicht kälter als 16° genügt um
er Invasion ein Ende zu bereiten.

Wolfgang
Gerhard Zahn
2004-05-07 20:04:12 UTC
Permalink
Am Fri, 07 May 2004 13:48:49 +0200 schrieb Reindl Wolfgang:

Hallo Wolfgang,
Post by Reindl Wolfgang
Vielleicht gibt es unterschiedlich kälteempfindliche Arten von
Thripsen. Vielleicht überwintern die aber auch nicht als Imago,
sondern als Ei oder Puppe (ohne jetzt die Entwicklung von Thripsen zu
kennen vermute ich 'mal, daß die eine vollständige Verwandlung
durchmachen wie z.B. Fliegen). Und dann ist's doch möglich, daß die
Eier kälteresistenter sind als die erwachsenen Insekten.
zur Entwicklung der Thripse habe ich etwas gefunden:

Ein Befall geht von überwinterten Weibchen aus, die sich unter
Pflanzenresten im Garten, in Topf- oder Kübelpflanzen in Wohnungen
oder Wintergärten aufgehalten haben.
Im Frühjahr legen sie 20 bis 120 sehr kleine, weißliche Eier in das
Blattgewebe ab. Dies ist der Anfang von 2 bis 4 Generationen, die sich
zwischen Juni und August bilden können.
Die Entwicklung einer Generation dauert bei 20 °C 3 bis 4 Wochen, bei
30 °C und Trockenheit nur 2 bis 3 Wochen.
Zur vorbeugenden Bekämpfung ist es wichtig, im Herbst Pflanzenreste zu
entfernen oder tief einzuarbeiten.

Von Thripsen gibt es auch diverse Arten aus verschiedenen Teilen der
Welt, die inzwischen auch bei uns eingeschleppt wurden. Vermutlich
sind die aus ursprünglich wärmeren Gefielden auch kälteempfindlicher.
Aber dazu fand ich nichts. Und wer kann sie schon unterscheiden.
Probieren geht da wohl über studieren.

Beste Grüße G e r h a r d
Thomas Kunze
2004-05-09 10:09:05 UTC
Permalink
Hallo Gerhard, du schriebst:

Probieren geht da wohl über studieren.

Ja, da habe ich schon einiges probiert, z.B. zwei Raubmilbenarten
kombiniert , die ich von der Firma Katz bezog. Die einen hängt man in
die Pflanzen die anderen verstreut man auf dem Boden. So können
adulte Tiere und Larvenstadien bekämpft werden. Nur lässt sich der
Erfolg nicht 100%ig kontrollieren.

Mit Metasystox + Tamaron ging es auch, würde ich aber nicht für den
Privatgarten/-gewächshaus empfehlen. Ich weiß auch nicht, ob die
Mittel für Paprika zugelassen sind.
--
Viele Grüße
Thomas Kunze
Gerhard Zahn
2004-05-09 14:58:31 UTC
Permalink
Am 9 May 2004 10:09:05 GMT schrieb Thomas Kunze:

Hallo Thomas,
Post by Gerhard Zahn
Probieren geht da wohl über studieren.
Ja, da habe ich schon einiges probiert, z.B. zwei Raubmilbenarten
kombiniert , die ich von der Firma Katz bezog. Die einen hängt man in
die Pflanzen die anderen verstreut man auf dem Boden. So können
adulte Tiere und Larvenstadien bekämpft werden. Nur lässt sich der
Erfolg nicht 100%ig kontrollieren.
Hauptsache, man stellt überhaupt einen nennenswerten Erfolg fest.
Schon dazu müssen ja bei den Nützlingen einigermaßen optimale
Bedingungen gegeben sein.
Außerdem kosten die Nützlinge so viel, dass man danach bei wenigen
Paprikapflanzen die wertvollsten der ganzen Umgebung sein Eigen nennt.
Post by Gerhard Zahn
Mit Metasystox + Tamaron ging es auch, würde ich aber nicht für den
Privatgarten/-gewächshaus empfehlen. Ich weiß auch nicht, ob die
Mittel für Paprika zugelassen sind.
Ich weiß nicht ob man Thripse unter "saugende Insekten" einordnen
kann, dann wäre Metasystox zugelassen, nicht aber an Paprika, sondern
an Salat. Nur: wie kriegt man die Thripse von der Paprika auf den
Salat? :-)

Und Tamaron bzw. der Wirkstoff Methamidophos ist nach meinen
Unterlagen bei Privatens auch nicht zugelassen. Mal davon abgesehen,
dass Bernhard auf derlei Chemie nicht steht.

Beste Grüße G e r h a r d
Thomas Kunze
2004-05-09 16:43:02 UTC
Permalink
Post by Gerhard Zahn
Hauptsache, man stellt überhaupt einen nennenswerten Erfolg
fest. Schon dazu müssen ja bei den Nützlingen einigermaßen
optimale Bedingungen gegeben sein.
In unserem beheiztem Gewächshaus funktionierte das ganz gut, die
Thripse verschwanden mit der Zeit.
Post by Gerhard Zahn
Außerdem kosten die Nützlinge so viel, dass man danach bei
wenigen Paprikapflanzen die wertvollsten der ganzen Umgebung
sein Eigen nennt.
Das war auch der Grund, warum in unserer Zuchtstation nun leider
wieder die chemische Keule geschwungen wird :-(
Post by Gerhard Zahn
Post by Thomas Kunze
Mit Metasystox + Tamaron ging es auch, würde ich aber nicht für
den Privatgarten/-gewächshaus empfehlen. Ich weiß auch nicht, ob
die Mittel für Paprika zugelassen sind.
Ich weiß nicht ob man Thripse unter "saugende Insekten"
einordnen kann, dann wäre Metasystox zugelassen, nicht aber an
Paprika, sondern an Salat. Nur: wie kriegt man die Thripse von
der Paprika auf den Salat? :-)
Weiß ich auch nicht, aber man bekommt sie aber auf Gelbtafeln oder
speziell für Thripse auf Blautafeln. Das ist zwar mehr als
Nachweismethode gedacht, aber alle die daran kleben bleiben sind
erstmal aus dem Verkehr gezogen :-)
Post by Gerhard Zahn
Und Tamaron bzw. der Wirkstoff Methamidophos ist nach meinen
Unterlagen bei Privatens auch nicht zugelassen. Mal davon
abgesehen, dass Bernhard auf derlei Chemie nicht steht.
Ich auch nicht, nur um nicht als ultragrüner Sturkopp zu
erscheinen, wollte ich auf die Möglichkeit hinweisen, obwohl ich
selbst nichts davon halte ;-)
--
Viele Grüße
Thomas Kunze
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