Discussion:
Blumenwiese
(zu alt für eine Antwort)
Rolf R. Kopp
2005-07-09 15:29:24 UTC
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Wir haben hier eine ca. 3.000 qm große Streuobstwiese. Bisher habe ich
das Gras regelmäßig mit meinem Kubota-Traktor gemäht. In diesem Jahr
habe ich zum erstenmal nur ein paar Wege hineingemäht, so dass alle
Bäume und der Komposthaufen auch bei Nässe gut erreichbar sind.
Das möchte ich auch in Zukunft so beibehalten, ich will aber im
nächsten Jahr möglichst viele Sorten an Blumen und Kräutern einsähen,
sodass es über das ganze Jahr hinweg es nicht nur grünt - wie jetzt
schon - sondern auch blüht. Allerdings muss ich mindestens einmal im
Jahr das Gras auch mähen, denke ich.

Bevor die Obstbäume gepflanzt wurden, hatte ich schon mal versucht,
daraus eine Wildblumenwiese zu machen. Das ist aber kläglich
gescheitert, der Boden ist zu nährstoffreich; innerhalb kurzer Zeit
hatten Gras, Brennesseln und Disteln die zarten Pflänzchen
überwuchert.

Ich muss also etwas aussähen, was mit 40cm hohem Gras und allem andern
gut mithalten kann. Schadet nicht, wenn einjährige Pflanzen drunter
sind, schön wäre es, wenn die sich auch selbst wieder aussähen würden.
Das Saatgut für diese Fläche kostet ja einiges. Der Boden ist nicht
nur nährstoffreich, er ist auch gut mit Feuchtigkeit versorgt; wir
wohnen in einer Bruchlandschaft und die Wiese war früher
Überflutungsgebiet. Dank Rheinbraun ist das aber schon seit 20 Jahren
nicht mehr vorgekommen, auch die Entwässerungsgräben sind schon lange
trocken gefallen. Es ist aber nur selten mit wirklicher Trockenheit zu
rechnen, außerdem habe ich genug Möglichkeit zur künstlichen
Bewässerung

Danke für Tips und Hinweise,
Rolf
Gerhard Zahn
2005-07-09 19:11:11 UTC
Permalink
Am Sat, 09 Jul 2005 17:29:24 +0200 schrieb Rolf R. Kopp:

Hallo,
Post by Rolf R. Kopp
Bevor die Obstbäume gepflanzt wurden, hatte ich schon mal versucht,
daraus eine Wildblumenwiese zu machen. Das ist aber kläglich
gescheitert, der Boden ist zu nährstoffreich; innerhalb kurzer Zeit
hatten Gras, Brennesseln und Disteln die zarten Pflänzchen
überwuchert.
und was hat sich an dem Boden geändert? Mehr oder weniger nix.

Deshalb wird auch jeder weitere Versuch scheitern, daraus das zu
machen, was seit ein paar Jahren mit "Blumenwiese" benamst wurde.

Jeder denkt dabei an die mageren und klimatisch benachteiligten, aber
wunderbar blühenden Bergblumenwiesen, bei denen auf einen Quadratmeter
schon mehr als 80 verschiedene Kräuteln gezählt wurden.
Andere sind etwas bescheidener und meinen, schon ihr vergammelter
Rasen sei eine Blumenwiese, weil da Löwenzahn gedeiht und
Gänseblümchen, Wegerich und Klee.

Also bleibe lieber, bei der Mahd nach der Blüte und lass' alles so wie
es ist. Für etwas Behübschung könnte man ja ein paar Meter Beete für
blühende Sträucher und Stauden usw. anlegen.

Andere Frage: Wie hältst du es mit der Düngung der Obstbäume?

Beste Grüße G e r h a r d
Rolf R. Kopp
2005-07-10 11:16:37 UTC
Permalink
Post by Gerhard Zahn
...der Boden ist zu nährstoffreich; innerhalb kurzer Zeit
hatten Gras, Brennesseln und Disteln die zarten Pflänzchen
überwuchert.
und was hat sich an dem Boden geändert? Mehr oder weniger nix.
Nix.
Post by Gerhard Zahn
Deshalb wird auch jeder weitere Versuch scheitern, daraus das zu
machen, was seit ein paar Jahren mit "Blumenwiese" benamst wurde.
Deshalb hatte ich ja auch geschrieben
|
| ...möglichst viele Sorten an Blumen und Kräutern einsähen...
|
Post by Gerhard Zahn
Jeder ...
...ich nicht, s.o....
Post by Gerhard Zahn
denkt dabei an die mageren und klimatisch benachteiligten, aber
wunderbar blühenden Bergblumenwiesen, bei denen auf einen Quadratmeter
schon mehr als 80 verschiedene Kräuteln gezählt wurden.
Andere ...
...gehör ich auch nicht zu...
Post by Gerhard Zahn
sind etwas bescheidener und meinen, schon ihr vergammelter
Rasen sei eine Blumenwiese, weil da Löwenzahn gedeiht und
Gänseblümchen, Wegerich und Klee.
Also bleibe lieber, bei der Mahd nach der Blüte und lass' alles so wie
es ist.
Nein, ich bin eigensinnig.
Post by Gerhard Zahn
Andere Frage: Wie hältst du es mit der Düngung der Obstbäume?
Ich dünge nicht.
Die Obstbäume werden lediglich sachgemäß geschnitten

Grüße von Rolf
Gudrun Ewald
2005-07-09 19:47:58 UTC
Permalink
Post by Rolf R. Kopp
Bevor die Obstbäume gepflanzt wurden, hatte ich schon mal versucht,
daraus eine Wildblumenwiese zu machen. Das ist aber kläglich
gescheitert, der Boden ist zu nährstoffreich; innerhalb kurzer Zeit
hatten Gras, Brennesseln und Disteln die zarten Pflänzchen
überwuchert.
*Nick* das Unkraut ist meist schneller.Mach doch erstmal eine kleine
Blumenecke,
auf der du etwas Sand einarbeitest und die größten "Unkräuter" erstmal
manuell entfernst.
Ich mache das hier so und die Karnickel freuen sich über fette
Kohldisteln ;-)
Post by Rolf R. Kopp
Ich muss also etwas aussähen, was mit 40cm hohem Gras und allem andern
gut mithalten kann. Schadet nicht, wenn einjährige Pflanzen drunter
sind, schön wäre es, wenn die sich auch selbst wieder aussähen würden.
Ich schreibe einfach mal auf, was sich hier besonders gut versamt:
Schafgarbe, Färber-Hundskamille, Calendula, Cosmea (die wird dann auch
höher
als das Gras ;-), Pimpinelle (braucht aber eher mageren Boden),
Margeriten!
Campanula trachelium (nesselblättrig), Nigella (Junger im Grünen),
Baldrian,
Johanniskraut, Akelei, Fenchel
Post by Rolf R. Kopp
Das Saatgut für diese Fläche kostet ja einiges.
Fang einfach klein an, sammele auf Spaziergängen Saat und schnorr dir in
der
Nachbarschaft noch was dazu ;-)
Post by Rolf R. Kopp
trocken gefallen. Es ist aber nur selten mit wirklicher Trockenheit zu
rechnen, außerdem habe ich genug Möglichkeit zur künstlichen
Bewässerung
Die wird wohl hauptsächlich in den ersten Wochen nötig sein.
Gruß
Gudrun, die auch noch gespannt auf das Endergebnis ihrer Blumenwiese
wartet :-)
Willmut Bunk
2005-07-10 09:50:48 UTC
Permalink
Post by Gudrun Ewald
Post by Rolf R. Kopp
Bevor die Obstbäume gepflanzt wurden, hatte ich schon mal versucht,
daraus eine Wildblumenwiese zu machen. Das ist aber kläglich
gescheitert, der Boden ist zu nährstoffreich; innerhalb kurzer Zeit
hatten Gras, Brennesseln und Disteln die zarten Pflänzchen
überwuchert.
*Nick* das Unkraut ist meist schneller.Mach doch erstmal eine kleine
Blumenecke,
auf der du etwas Sand einarbeitest und die größten "Unkräuter" erstmal
manuell entfernst.
Ich mache das hier so und die Karnickel freuen sich über fette
Kohldisteln ;-)
Hallo
Spätestens wenn man über Wildblumen redet, darf man den Begriff
Unkraut nicht mehr kennen.
WB
Michael Paap
2005-07-10 10:30:22 UTC
Permalink
Post by Willmut Bunk
Spätestens wenn man über Wildblumen redet, darf man den Begriff
Unkraut nicht mehr kennen.
Gesetz? Paragraph?

Gruß,
Michael
--
Die Adresse im From existiert, wird aber nicht gelesen. Sollte
eine Mail-Antwort auf ein Posting vonnöten sein, bitte folgende
Adresse verwenden: newsreply@<DOMAIN_AUS_DEM_FROM_DIESES_POSTINGS>.
Rolf R. Kopp
2005-07-10 11:31:59 UTC
Permalink
Post by Michael Paap
Post by Willmut Bunk
Spätestens wenn man über Wildblumen redet, darf man den Begriff
Unkraut nicht mehr kennen.
Gesetz? Paragraph?
Da musst du mal meine Nachbarn fragen. Ich hörte neulich zufällig, wie
zwei davon über Unkrautvernichter sprachen: "Das muss aber richtig
verboten sein, alles ander nützt nix".

Grüße von Rolf
Gudrun Ewald
2005-07-10 15:26:47 UTC
Permalink
Post by Willmut Bunk
Post by Gudrun Ewald
*Nick* das Unkraut ist meist schneller.Mach doch erstmal eine kleine
Blumenecke,
auf der du etwas Sand einarbeitest und die größten "Unkräuter"
erstmal manuell entfernst.
Ich mache das hier so und die Karnickel freuen sich über fette
Kohldisteln ;-)
Hallo
Spätestens wenn man über Wildblumen redet, darf man den Begriff
Unkraut nicht mehr kennen.
Du hättest vielleicht _genau_ lesen sollen, dass das Wort Unkraut in
meinem
Beitrag in Anführungsstrichen stand und zur Erklärung diente,
schnellerwachsende,
schon vorhanden Wildpflanzen daran zu hindern, die neu anzusiedelnden
Blumen nicht zu
verdrängen. Jetzt pedantisch genug?
Gruß
Gudrun
Willmut Bunk
2005-07-10 16:22:41 UTC
Permalink
Post by Gudrun Ewald
Du hättest vielleicht _genau_ lesen sollen, dass das Wort Unkraut in
meinem
Beitrag in Anführungsstrichen stand und zur Erklärung diente,
schnellerwachsende,
schon vorhanden Wildpflanzen daran zu hindern, die neu anzusiedelnden
Blumen nicht zu
verdrängen. Jetzt pedantisch genug?
Die Anführungszeichen habe ich wohl gesehen, nur musst Du Dich einfach
entscheiden ob Du eine Wildblumenwiese oder nur eine andere Art
künstliche Pflanzengesellschaft haben willst. Mit Pedanterie hat das
nichts zu tun, es geht um Lebensräume und dort finden sich automatisch
die "richtigen" ein und die nicht passenden werden verdrängt. Auf
Blumenbeeten greift man da natürlich ein - aber das ist ja dann auch
keine Blumenwiese.
WB
Helmut Wollmersdorfer
2005-07-10 17:05:28 UTC
Permalink
Post by Willmut Bunk
es geht um Lebensräume und dort finden sich automatisch
die "richtigen" ein und die nicht passenden werden verdrängt.
Das ist nicht richtig. Es bleiben die übrig, welche Mährhythmus, Boden,
Feuchtigkeit und Klima aushalten und schon _vorher_ da waren. Der Samen
vieler Pflanzen verbreitet sich nur im Umkreis von wenigen Metern. Bis
da manche Pflanzen von selber auftauchen, können Jahrzehnte vergehen.
Wenn es rundherum nur artenarme Biotope gibt, werden es viele Pflanzen
_nie_ von selber dorthin schaffen.

Mit Samen sammeln und einstreuen habe ich durchaus gute Erfahrungen. Die
Keimrate ist zwar nicht gut, aber einiges kommt doch, und davon
übersteht dann ein gewisser Teil auch mehr als 2 Jahre und bleibt. Das
mache ich auch innerhalb des Gartens bzw. der Wiese. Z.B. hält sich bei
mir hinterm Haus hartnäckig eine Schneerose zwischen den Betonplatten.
Heuer hatte sie viele Samen, die am Beton natürlich keine Chance haben.
Habe die Samen daher aufgesammelt und an anderen Stellen im Garten
ausgestreut, die mir geeignet vorkamen.

Helmut Wollmersdorfer
Gudrun Ewald
2005-07-10 19:27:30 UTC
Permalink
Post by Willmut Bunk
Die Anführungszeichen habe ich wohl gesehen, nur musst Du Dich einfach
entscheiden ob Du eine Wildblumenwiese oder nur eine andere Art
künstliche Pflanzengesellschaft haben willst.
Sicher, nur haben sich dort dem Boden angepasste starke Pflanzen
eingefunden und
wenn man das ändern will, ist entweder eine Neuanlage notwendig, oder
man gibt
den neuen Pflanzen eine Starthilfe, damit sie nicht sofort verdrängt
werden. Wenn ich hier
die Kohldisteln nicht rausziehen würde, wäre die Blütenpracht arg
eingeschränkt. In einigen
Jahren wird man sehen können, ob sich einige dort angesiedelte
Wildblumen vermehren. Dann
ist ein Eingreifen ja auch nicht mehr nötig.
Post by Willmut Bunk
Mit Pedanterie hat das
nichts zu tun,
Mit Pedanterie meinte ich deine Aussage, dass man nicht von Unkraut
sprechen darf, wenn es
sich um eine Wildblumenwiese handelt, aber das ist ja nun geklärt :-)
Post by Willmut Bunk
es geht um Lebensräume und dort finden sich automatisch
die "richtigen" ein und die nicht passenden werden verdrängt.
Richtig, nur in diesem geschilderten Fall war es eben ein fetter Boden
mit wenig Blühpflanzen und
die Frage, wie man das verändern kann.
Gruß
Gudrun
Helmut Wollmersdorfer
2005-07-10 20:09:22 UTC
Permalink
Post by Gudrun Ewald
Wenn ich hier
die Kohldisteln nicht rausziehen würde, wäre die Blütenpracht arg
eingeschränkt.
Kann durchaus sein, dass die die regelmässige Mahd nicht aushalten und
dann verschwinden. Zwischenzeitlich haben sie aber andere Pflanzen
ausgemerzt, die dann später eine Chance gehabt hätten.
Post by Gudrun Ewald
Richtig, nur in diesem geschilderten Fall war es eben ein fetter Boden
mit wenig Blühpflanzen und
die Frage, wie man das verändern kann.
Nun, die ideale Methode wäre, eine für den Standort ideale Samenmischung
zusammenzustellen, umzuackern und auszusäen. Auch dann entwickelt sich
erst nach ca. 3 Jahren einigermassen ein Gleichgewicht, weil vorerst
Ackerwildpflanzen am offenen Boden stärker sein werden.

Die Methode, wo man etwas mehr Geduld braucht, ist Samen sammeln und
einstreuen. Manche Samen wollen halt nicht so, wie man gern hätte. Ich
hab z.B. mal Samen von einer Eselsdistel gesammelt und am Rand einer
Böschung ausgestreut. Kein einziger Samen davon ist was geworden, aber
zwei von denen, welche mir am hart getretenen, steinigen Weg
unabsichtlich runtergefallen sind, haben gekeimt. Umsetzen war dann
erfolgreich.

Helmut Wollmersdorfer
Rolf R. Kopp
2005-07-10 11:29:22 UTC
Permalink
... der Boden ist zu nährstoffreich; innerhalb kurzer Zeit
hatten Gras, Brennesseln und Disteln die zarten Pflänzchen
überwuchert.
*Nick* das Unkraut ist meist schneller. Mach doch erstmal eine kleine
Blumenecke, auf der du etwas Sand einarbeitest und die größten
"Unkräuter" erstmal manuell entfernst.
Eigentlich wollte ich dort nix rausreißen, sondern mit /Vielfalt/
anreichern. Brennesseln und Disteln sind mir schon willkommen, das
meiste, was da wächst, ist ohnehin Gras.
Schafgarbe, Färber-Hundskamille, Calendula, Cosmea (die wird dann auch
höher als das Gras ;-), Pimpinelle (braucht aber eher mageren Boden),
Margeriten! Campanula trachelium (nesselblättrig), Nigella (Junger im
Grünen), Baldrian, Johanniskraut, Akelei, Fenchel
Danke für die Auswahl. Ich dachte auch noch an Klatschmohn,
Kornblumen. Die hielten früher auch mit dem Getreide gut mit, als noch
nicht gespritzt wurde.
Fang einfach klein an, sammele auf Spaziergängen Saat...
Ja, das ist vielleicht der direkte Weg, um herauszufinden, was geht.
Was hier rundum wild wächst, sollte auch in meiner Obstwiese gedeihen.
...in der Nachbarschaft noch was dazu ;-)
Meine Nachbarn leben nach Recht und Ordnung, das gibts kein "Unkraut".

Grüße von Rolf
Susanne Reger-Riedel
2005-07-10 12:03:43 UTC
Permalink
Hallo Rolf!
Post by Rolf R. Kopp
Eigentlich wollte ich dort nix rausreißen, sondern mit /Vielfalt/
anreichern. Brennesseln und Disteln sind mir schon willkommen, das
meiste, was da wächst, ist ohnehin Gras.
Brennesseln wirst Du auch behalten (schoen fuer Schmetterlingsraupen),
jetzt die Grosse, spaeter die Kleine; durch Maehen laesst sich die
Flaeche zumindest ein wenig begrenzen - aber Disteln? Pfahlwurzeln und
vermehrungsfreudig wie Hoelle. Aufpassen! Aber natuerlich huebsch -
auch wegen der Falter ...
Post by Rolf R. Kopp
Post by Gudrun Ewald
Schafgarbe, Färber-Hundskamille, Calendula, Cosmea (die wird dann auch
höher als das Gras ;-), Pimpinelle (braucht aber eher mageren Boden),
Margeriten! Campanula trachelium (nesselblättrig), Nigella (Junger im
Grünen), Baldrian, Johanniskraut, Akelei, Fenchel
Danke für die Auswahl. Ich dachte auch noch an Klatschmohn,
Kornblumen. Die hielten früher auch mit dem Getreide gut mit, als noch
nicht gespritzt wurde.
Wiesenflockenblumen waeren noch zu nennen, Scharfer Hahnenfuss wird
sich sowieso einfinden, Hahnenfussgewaechse moegen's feucht. Wie waer's
mit Akelei? Samt sich gut aus und blueht in den verschiedensten
Farbvarianten. Baerlauch wuerde auch gut wachsen - und natuerlich
Minze. An Kraeutern waere auch Oregano zu nennen, in unserem feuchten
Schattengarten haelt der sich seit Jahren praechtig. Und
Zitronenmelisse ... Taubneseln sind eher langweilig.
Primeln pflanzen! Einfach im Fruehjahr die Friedhoefe abgrasen und die
herausgerissenen Pflanzen retten. Nach wenigen Jahren sind die zu
Schluesselblumen verwildert. Mit Stiefmuetterchen verhaelt es sich
aehnlich, es sind ja auch "nur" Veilchen. Und beide samen aus.

Ganz dumme Frage: Hast Du auch Hecken?
Post by Rolf R. Kopp
Post by Gudrun Ewald
Fang einfach klein an, sammele auf Spaziergängen Saat...
Ja, das ist vielleicht der direkte Weg, um herauszufinden, was geht.
Was hier rundum wild wächst, sollte auch in meiner Obstwiese gedeihen.
Aber bitte dabei die Naturschutzbestimungen beachten (wem sag' ich
das). Und was rundum wild waechst und auch in Deiner Obstwiese gedeihen
wuerde, findet sich auch von selbst dort ein.
Post by Rolf R. Kopp
Meine Nachbarn leben nach Recht und Ordnung, das gibts kein "Unkraut".
Gibt's ja auch nicht ...

Ciao, Susanne.
Rolf R. Kopp
2005-07-10 13:02:46 UTC
Permalink
"Susanne Reger-Riedel" <***@sdg.de> schrieb:

Vielen Dank für die Ausführlichkeit, Susanne.
Post by Susanne Reger-Riedel
Post by Rolf R. Kopp
Eigentlich wollte ich dort nix rausreißen, sondern mit /Vielfalt/
anreichern. Brennesseln und Disteln sind mir schon willkommen, das
meiste, was da wächst, ist ohnehin Gras.
Brennesseln wirst Du auch behalten (schoen fuer Schmetterlingsraupen),
jetzt die Grosse, spaeter die Kleine; durch Maehen laesst sich die
Flaeche zumindest ein wenig begrenzen - aber Disteln? Pfahlwurzeln und
vermehrungsfreudig wie Hoelle. Aufpassen! Aber natuerlich huebsch -
auch wegen der Falter ...
Brennesseln hatte ich weitgehend ausgerottet durch regelmäßiges Mähen,
auch die Disteln; da hilft auf Dauer auch keine Pfahlwurzel. Es gibt
allerdings noch allerhand anderes pfahlwurzeliges, was das Mähen
überdauert, auch Löwenzahn. Aber der übersteht ja fast alles.
Gänseblumen, Hahnenfuß...
Post by Susanne Reger-Riedel
Wiesenflockenblumen waeren noch zu nennen, Scharfer Hahnenfuss wird
sich sowieso einfinden, Hahnenfussgewaechse moegen's feucht. Wie waer's
mit Akelei?
Akelei haben wir im Hausgarten, gehört seit meiner Kindkeit zu meinen
Lieblingsblumen; die versäht sich auch manchmal bis in die Obstwiese.
Der bekommt das Mähen natürlich auch nicht.
Post by Susanne Reger-Riedel
Baerlauch wuerde auch gut wachsen - und natuerlich
Minze. An Kraeutern waere auch Oregano zu nennen, in unserem feuchten
Schattengarten haelt der sich seit Jahren praechtig. Und
Zitronenmelisse ... Taubneseln sind eher langweilig.
Primeln pflanzen! Einfach im Fruehjahr die Friedhoefe abgrasen und die
herausgerissenen Pflanzen retten. Nach wenigen Jahren sind die zu
Schluesselblumen verwildert. Mit Stiefmuetterchen verhaelt es sich
aehnlich, es sind ja auch "nur" Veilchen. Und beide samen aus.
Jau, danke, mein Informationsstand wächst ;-)
Post by Susanne Reger-Riedel
Ganz dumme Frage: Hast Du auch Hecken?
Das ist sogar eine sehr kluge Frage. Das war nämlich mal mein ganz
großer Kummer. Ich erzähl mal:
Unser Hausgarten liegt zum Teil im Naturschutzgebiet, die Obswiese
vollständig; diese grenzt rückwärtig an einen ehemaliger Bahndamm, der
heute, mit Bäumen und Sträuchern bewachsen, Fuß- und Radweg ist. Das
alles hier ist ja eine wunderschöne Bruchlandschaft, in der Spaß
macht, zu Fuß oder mit dem Rad zu wandern.
Der Bahndamm wurde von der Landesstraßenmeisterei verwaltet, zweimal
im Jahr wurde das in den Weg hineinwachsende Strauchwerk ein wenig
beschnitten. In diesem Gesträuch fanden sich jedes Jahr aus Neue so um
die 20 Nachtigallen-Brutpaare. Bis dann eines Tages...

Ja, bis die Straßenmeisterei diesen Bahndam der Gemeinde übertrug. Im
ersten Jahr hat man erstmal für Ordnung gesorgt. Mit Motosäge und
Motorsense wurde alles Gestrüpp (also die Sträucher) plattgemacht und
kleingehächselt. Es hat zwar damals einen Riesenwirbel gegeben, ich
selbst mit meinem Temperament hätte mich fast vor Gericht
wiedergefundehn. Aber Hecken und Sträucher waren erstmal weg. Prompt
waren im folgenden Frühjahr auch die Nachtigallen weg. Begründet wurde
der Kahlschlag mit der /Verkehrssicherungspflicht/. Es wurden dann
zwar ein paar Alibi-Sträucher gepflanzt, bis jetzt hat es allerdings
den Nachtigallen noch nicht gereicht. Übrigens: Seitdem breitet sich
dort der Japanische Staudenknöterich aus. Ich selbst passe höllisch
auf, einer meiner nachbarn hat ihn aber schon im Garten.
Ich habe dann aus lauter Verzweifelung an meiner rückwärtigen
Grundstücksgrenze eine Hecke aus allen möglichen Strauchpflanzen
angesiedelt. Daraus hat sich mittlerweile eine dichte, ca. drei Meter
breite Hecke von beträchtlicher Höhe und Dichte entwickelt. Die
einzige Pflege bisher: Niedrighalten der Hainbuchen.
Post by Susanne Reger-Riedel
Aber bitte dabei die Naturschutzbestimungen beachten (wem sag' ich
das).
;-)
Post by Susanne Reger-Riedel
Und was rundum wild waechst und auch in Deiner Obstwiese gedeihen
wuerde, findet sich auch von selbst dort ein.
Ich will aber schneller...
Post by Susanne Reger-Riedel
Post by Rolf R. Kopp
da gibts kein "Unkraut".
Gibt's ja auch nicht ...
Die meisten der Nachbarn sehen das anders, deshalb die
Anführungszeichen.

Grüße von Rolf
Katharina Mayer
2005-07-09 20:08:26 UTC
Permalink
Post by Rolf R. Kopp
Danke für Tips und Hinweise,
Hallo Rolf,

es wird wohl schwierig werden, eine Blumenwiese anzulegen, ohne den
bisherigen Bewuchs zu entfernen, denn die eingewachsenen (Un-)Kräuter
und Gräser werden stets wieder die Oberhand bekommen.

Falls Du es dennoch ausprobieren willst, kannst Du Dich hier mal
umschauen:
http://www.hof-berggarten.de/wildpflanzen_wildkraeuter.htm

Die bieten fertige Mischungen für unterschiedliche Standorte an, und
hier:
http://www.hof-berggarten.de/blumenwiesenberatung.htm
kann man sich noch ein spezielles Angebot machen lassen.

Grüße von Katharina
Rolf R. Kopp
2005-07-10 11:51:13 UTC
Permalink
Post by Katharina Mayer
es wird wohl schwierig werden, eine Blumenwiese anzulegen, ohne den
bisherigen Bewuchs zu entfernen, denn die eingewachsenen (Un-)Kräuter
und Gräser werden stets wieder die Oberhand bekommen.
Die Magerwiese hatte ich in meiner Naivität ja schon ausprobiert, die
kann hier nicht funktionieren. Nein, ich will kräftige, hochwüchsige
Blütenpflanzen einsähen und anpflanzen, die mit dem Gras mithalten
können. Dass ich da regulierend eingreifen muss, ist mir schon klar.
Post by Katharina Mayer
Falls Du es dennoch ausprobieren willst, kannst Du Dich hier mal
http://www.hof-berggarten.de/wildpflanzen_wildkraeuter.htm
Die bieten fertige Mischungen für unterschiedliche Standorte an, und
http://www.hof-berggarten.de/blumenwiesenberatung.htm
kann man sich noch ein spezielles Angebot machen lassen.
Danke für die Informationen und die Links. Ich werde mein Wissen um
meine Wiese mal damit abgleichen.

Grüße von Rolf
Willmut Bunk
2005-07-10 09:49:27 UTC
Permalink
Post by Rolf R. Kopp
Wir haben hier eine ca. 3.000 qm große Streuobstwiese. Bisher habe ich
das Gras regelmäßig mit meinem Kubota-Traktor gemäht. In diesem Jahr
habe ich zum erstenmal nur ein paar Wege hineingemäht, so dass alle
Bäume und der Komposthaufen auch bei Nässe gut erreichbar sind.
Das möchte ich auch in Zukunft so beibehalten, ich will aber im
nächsten Jahr möglichst viele Sorten an Blumen und Kräutern einsähen,
sodass es über das ganze Jahr hinweg es nicht nur grünt - wie jetzt
schon - sondern auch blüht. Allerdings muss ich mindestens einmal im
Jahr das Gras auch mähen, denke ich.
Nicht mindestens, 1x im Jahr ist optimal wenn Du das machst, wenn die
Pflanzen alle ausgesamt haben. (Ende Oktober)
Post by Rolf R. Kopp
Bevor die Obstbäume gepflanzt wurden, hatte ich schon mal versucht,
daraus eine Wildblumenwiese zu machen. Das ist aber kläglich
gescheitert, der Boden ist zu nährstoffreich; innerhalb kurzer Zeit
hatten Gras, Brennesseln und Disteln die zarten Pflänzchen
überwuchert.
Wildblumemwiesen sind erst richtig schön wenn der Boden mager ist. Bis
es soweit ist, dauert es Jahre, bei Deiner Fläche vielleicht zu lange
zum Abwarten. Saatgut kaufen macht nicht viel Sinn, die Arten, die sich
auf der Fläche wohlfühlen, kommen von alleine hoch, andere würden nach
1-2 Jahren wieder verschwunden sein.

Willmut
Rolf R. Kopp
2005-07-10 12:00:11 UTC
Permalink
Post by Willmut Bunk
Post by Rolf R. Kopp
Allerdings muss ich mindestens einmal im
Jahr das Gras auch mähen, denke ich.
Nicht mindestens, 1x im Jahr ist optimal wenn Du das machst, wenn die
Pflanzen alle ausgesamt haben. (Ende Oktober)
Die Juni-Mahd hatte ich mir schon verkniffen, obwohl da tatsächlich
fast nur Gras wächst. Was ich durch das regelmäßige Mähen ausgerottet
habe, muss sich jetzt ers mal wieder ansiedeln. Aus der Vergangenheit
weiß ich aber, dass dies nicht von allzugroßer Vielfalt sein wird.
Post by Willmut Bunk
Wildblumemwiesen sind erst richtig schön wenn der Boden mager ist. Bis
es soweit ist, dauert es Jahre, bei Deiner Fläche vielleicht zu lange
zum Abwarten.
Es ist sinnlos, das Grundwasser allein bringt schon sehr viel
Nährstoff ein.
Post by Willmut Bunk
Saatgut kaufen macht nicht viel Sinn, die Arten, die sich auf der
Fläche wohlfühlen, kommen von alleine hoch, andere würden nach
1-2 Jahren wieder verschwunden sein.
Das weiß ich, und ich weiß auch, dass es nur geht, wenn ich
regulierend tätig werde. Nachsähen ist nicht wirklich ein Problem.

Viele Leute pflegen Blumenrabatten, ich will eine Blumenwiese
kultivieren.

Grüße von Rolf
Willmut Bunk
2005-07-10 16:28:51 UTC
Permalink
Post by Rolf R. Kopp
Viele Leute pflegen Blumenrabatten, ich will eine Blumenwiese
kultivieren.
Hi,
na wenn Dir das klar ist, ist es ja gut. Wildblumenmischungen gabs mal
relativ günstig über Greenpeace zu beziehen. Da waren sogar separat
abgepackt Samen von Brennesseln dabei. Leider haben die das nicht mehr
im Angebot. Das erste Jahr sieht mit solcher Mischung recht prächtig
aus, das 2. Jahr "geht auch noch". Danach bleibt dann nur, was sich
wirklich heimisch fühlt. Bei uns waren das vor allem Salbei, Mageriten,
Mohn und Kornblume. Vereinzelt auch Odermenning und Hirtentäschel. Wir
mussten das Ganze aber abbrechen weil unser Hund das Wiesenstück
regelmäßig plattmachte und dann hats einfach keinen Sinn.
Wildblumenwiesen sind nicht zum betreten geeignet.
WB
Helmut Wollmersdorfer
2005-07-10 17:11:47 UTC
Permalink
Post by Willmut Bunk
Wildblumenwiesen sind nicht zum betreten geeignet.
Das ist nicht allgemeingültig. Selbstverständlich kann man Blumenwiesen
betreten, kommt nur drauf an, wie oft.

Auch ist es ein Vorurteil, dass man Blumenwiesen nur mit Balkenmäher
oder Sense mähen darf. Ich hab meine immer mit einem Rasentraktor
gemäht, und hatte trotzdem ~200 Arten in der Wiese.

Helmut Wollmersdorfer
Christiane Morgenstern
2005-07-14 09:12:52 UTC
Permalink
Post by Helmut Wollmersdorfer
Auch ist es ein Vorurteil, dass man Blumenwiesen nur mit Balkenmäher
oder Sense mähen darf. Ich hab meine immer mit einem Rasentraktor
gemäht, und hatte trotzdem ~200 Arten in der Wiese.
Hallo Helmut,

das klingt ja spannend - da muß ich Dich gleich um Rat fragen!!!

Ich habe ca. 4000 qm Rasen/Wiese, die ich "kombiniert" pflege: ein Teil
wird mit dem Rasentraktor alle paar Wochen gemäht (entsprechend schaffen
es nur einzelne Blumen, zur Blüte zu kommen), ein anderer wird Ende Juni
und im Oktober gesenst. Dort wachsen die schönsten Blumen; ist
allerdings auch echter Magerrasen, weil jahrzehntelang vom Vorbesitzer
gemäht und das Mähgut immer abtransportiert wurde.

Die Senserei ist sehr aufwendig; ich würde das Blumenstück natürlich
lieber mit dem Traktor machen... Der Monteur meinte aber, davon gehe der
Traktor kaputt. Er stammt von der Fa. Alko, mit "normalem" kreisendem
Messer, das sich in der Höhe ein wenig verstellen läßt bis auf eine
Schnitthöhe von vielleicht 12-15 cm.

Ich habe mehrfach versucht, die 40-50 cm hohe Wiese damit zu mähen, aber
die Grashalme wickelten sich immer wieder um das Messer und der Schacht
verstopfte dauernd. Gibt es da einen Trick? Oder brauche ich einen
anderen Typ Mäher?

Danke für Tips,

Sofia
Helmut Wollmersdorfer
2005-07-14 09:45:44 UTC
Permalink
Post by Christiane Morgenstern
Die Senserei ist sehr aufwendig; ich würde das Blumenstück natürlich
lieber mit dem Traktor machen... Der Monteur meinte aber, davon gehe der
Traktor kaputt.
Kommt drauf an, wie eben die Fläche ist und ob es Steine gibt. Alles was
ich so erlebt habe, waren halt ärgere Scharten im Messer. Musst Du bei
4000 qm vermutlich einmal im Jahr zum Schleifen bringen.
Post by Christiane Morgenstern
Er stammt von der Fa. Alko, mit "normalem" kreisendem
Messer, das sich in der Höhe ein wenig verstellen läßt bis auf eine
Schnitthöhe von vielleicht 12-15 cm.
Ja, sowas ähnliches habe ich auch verwendet. Benzin, Selbstfahrer mit
Sitz, kreisendes Messer.
Post by Christiane Morgenstern
Ich habe mehrfach versucht, die 40-50 cm hohe Wiese damit zu mähen, aber
die Grashalme wickelten sich immer wieder um das Messer und der Schacht
verstopfte dauernd. Gibt es da einen Trick? Oder brauche ich einen
anderen Typ Mäher?
Ich hatte keinen Auffangkorb dran. Weiters knicken die Halme oft um und
werden nur niedergedrückt. Mit zweimal drüberfahren erwischt man auch
die niedergedrückten Halme/Pflanzen und das bereits liegende Schnittgut
wird zerkleinert. Verstopfungen oder dergleichen hatte ich nie. Hängt
vielleicht auch davon ab, wie stark Dein Traktor ist.

Ohne Korb musst Du dann natürlich händisch wegräumen.

Weiters ist Schnitt mit Traktor bei trocknenem Gras besser. Sensen ist
bei Taufeuchte günstiger.

Natürlich ist Sensen besser, weil die Halme sauber abgeschnitten werden,
und die Pflanzen dadurch weniger beschädigt. An Deiner Stelle würde ich
zum Vergleich so ca. 100 - 200 qm weiterhin mit der Sense mähen, damit
Du siehst, ob das einen Unterschied macht. Möglicherweise hast Du eh
Böschungen, die sich nur mit Sense mähen lassen.

Helmut Wollmersdorfer
Christiane Morgenstern
2005-07-14 10:05:11 UTC
Permalink
Post by Helmut Wollmersdorfer
Kommt drauf an, wie eben die Fläche ist und ob es Steine gibt. Alles was
ich so erlebt habe, waren halt ärgere Scharten im Messer. Musst Du bei
4000 qm vermutlich einmal im Jahr zum Schleifen bringen.
Hallo Helmut,

das könnte der Trick sein!!! Ich fahre den Traktor nämlich seit 7 oder 8
Jahren und habe das Messer noch nie schleifen lassen! Wahrscheinlich
packt er deshalb das hohe Gras nicht. (Steine gibt es zum Glück nicht.)
Post by Helmut Wollmersdorfer
Ich hatte keinen Auffangkorb dran. Weiters knicken die Halme oft um und
werden nur niedergedrückt. Mit zweimal drüberfahren erwischt man auch
die niedergedrückten Halme/Pflanzen und das bereits liegende Schnittgut
wird zerkleinert.
Klingt gut - werde ich (mit geschliffenem Messer) probieren!
Post by Helmut Wollmersdorfer
Ohne Korb musst Du dann natürlich händisch wegräumen.
Muß ich nach dem Sensen sowieso...

An Deiner Stelle würde ich
Post by Helmut Wollmersdorfer
zum Vergleich so ca. 100 - 200 qm weiterhin mit der Sense mähen, damit
Du siehst, ob das einen Unterschied macht. Möglicherweise hast Du eh
Böschungen, die sich nur mit Sense mähen lassen.
Ja, genau, ein, zwei Stellen kriege ich mit dem Traktor ohnehin nicht
gemäht, weil sie zu steil sind.

Vielen Dank auf jeden Fall schon jetzt für die Tips! Jetzt werde ich
gleich die Betriebsanleitung studieren zwecks Messer schleifen.

(P.S.: Gerade mit dem Monteur telefoniert: Werde das Messer heute noch
zum Schleifen vorbeibringen!)

Ich berichte dann vom Erfolg und danke schon mal ganz herzlich für die Tips,

Deine Christiane
Helmut Wollmersdorfer
2005-07-14 11:34:24 UTC
Permalink
Post by Christiane Morgenstern
das könnte der Trick sein!!! Ich fahre den Traktor nämlich seit 7 oder 8
Jahren und habe das Messer noch nie schleifen lassen! Wahrscheinlich
packt er deshalb das hohe Gras nicht. (Steine gibt es zum Glück nicht.)
Dann ist es sicher stumpf. Meine grosse Blumenwiese war auf einem
Firmengelände, und wir hatten einen Arbeiter, der ursprünglich
Meserschleifer gelernt hatte. Da war es natürlich kein Problem, das
Messer 1 - 2 mal jährlich zu schleifen.

Schau Dir das Messer halt mal an. Beim kleinen Rasenmäher im
Wochenendhaus schleife ich es mir selber mit einer Feile.
Post by Christiane Morgenstern
(P.S.: Gerade mit dem Monteur telefoniert: Werde das Messer heute noch
zum Schleifen vorbeibringen!)
Jo, Profis können das besser.

Helmut Wollmersdorfer
Konrad Wilhelm
2005-07-14 22:52:43 UTC
Permalink
On Thu, 14 Jul 2005 12:05:11 +0200, Christiane Morgenstern
Post by Christiane Morgenstern
Post by Helmut Wollmersdorfer
Kommt drauf an, wie eben die Fläche ist und ob es Steine gibt. Alles was
ich so erlebt habe, waren halt ärgere Scharten im Messer. Musst Du bei
4000 qm vermutlich einmal im Jahr zum Schleifen bringen.
Hallo Helmut,
das könnte der Trick sein!!! Ich fahre den Traktor nämlich seit 7 oder 8
Jahren und habe das Messer noch nie schleifen lassen! Wahrscheinlich
packt er deshalb das hohe Gras nicht. (Steine gibt es zum Glück nicht.)
Offenbar geht es auch mit rotierenden Messern: die Bauern, die früher
für die Heuernte Balkenmäher genommen haben fahren heut zum größten
Teil mit Kreiselmähern über ihre Wiesen. Die haben allerdings sehr
hohe Drehzahlen, ich ahn nicht, ob ein normaler Rasenmäher da
ausreichend ist. Ein weiteres Problem könnte vielleicht sein, wenn das
Messer nicht frei läuf, so dass sich das Schnittgut glatt als Schwaden
ablegen kann, sondern in irgend einer Form von Gehäuse. Die Bauern
haben lediglich so einen Kettenschutz Richtung Trecker von wegen der
rumfliegenden Steine.

k.
--
Konrad Wilhelm <***@web.de>
Südstr. 3, D48329 Havixbeck
Willmut Bunk
2005-07-15 06:20:05 UTC
Permalink
Post by Konrad Wilhelm
Offenbar geht es auch mit rotierenden Messern: die Bauern, die früher
für die Heuernte Balkenmäher genommen haben fahren heut zum größten
Teil mit Kreiselmähern über ihre Wiesen. Die haben allerdings sehr
hohe Drehzahlen, ich ahn nicht, ob ein normaler Rasenmäher da
ausreichend ist.
Hallo
die Drehzahl ist dabei garnicht mal soooo wichtig, es ist die
Schnittgeschwindigkeit die durch den großen Durchmesser der Mähteller
sehr hoch ist. Große Unterschiede merkt man schon zwischen Rasenmähern
wenn man mal einen mit 45cm Schnittbreite und einen mit über 50cm
vergleicht. Letzterer "saugt" viel mehr und kappt deshalb die Halme viel
besser auch wenn sie länger sind. Nachteil: Durch den Sog wird auch
vermehrt Sand und kleine Steinchen mit hochgerissen und das Messer wird
schneller stumpf. Wie stark der Sand schleift, sieht man vor allem an
der Stelle des Messers wo es an der R ückseite etwas nach oben
aufgebogen ist. In diese Rundung gräbt sich der Snad schnell ein.


Ein weiteres Problem könnte vielleicht sein, wenn das
Post by Konrad Wilhelm
Messer nicht frei läuf, so dass sich das Schnittgut glatt als Schwaden
ablegen kann, sondern in irgend einer Form von Gehäuse. Die Bauern
haben lediglich so einen Kettenschutz Richtung Trecker von wegen der
rumfliegenden Steine.
Es gibt bei Rasenmähern ganz unglückliche Konstruktionen. Am besten
funktionierts mit einem Seitenauswurf nach rechts, der Weg nach dem
Schnitt ist einfach der kürzest mögliche. Deutlich schlechter gehts mit
einem Heckauswurf, ganz schlecht mit einem Auswurf nach links. Mit
Fangkörben wird es bei allen etwas schlechter weil die Luft einfach
nicht so gut strömen kann. Wer einen Recycler- oder Mulchmäher hatt,
kann langes Gras ziemlich vergessen weil sich bei diesen Mähern in der
Glocke Umlenkbleche oder Kunststoffteile befinden, die den Transport
behindern (sollen).
Willmut
Konrad Wilhelm
2005-07-15 08:18:20 UTC
Permalink
Post by Willmut Bunk
Post by Konrad Wilhelm
Offenbar geht es auch mit rotierenden Messern: die Bauern, die früher
für die Heuernte Balkenmäher genommen haben fahren heut zum größten
Teil mit Kreiselmähern über ihre Wiesen. Die haben allerdings sehr
hohe Drehzahlen, ich ahn nicht, ob ein normaler Rasenmäher da
ausreichend ist.
Hallo
die Drehzahl ist dabei garnicht mal soooo wichtig, es ist die
Schnittgeschwindigkeit die durch den großen Durchmesser der Mähteller
sehr hoch ist. Große Unterschiede merkt man schon zwischen Rasenmähern
wenn man mal einen mit 45cm Schnittbreite und einen mit über 50cm
vergleicht. Letzterer "saugt" viel mehr und kappt deshalb die Halme viel
besser auch wenn sie länger sind. Nachteil: Durch den Sog wird auch
vermehrt Sand und kleine Steinchen mit hochgerissen und das Messer wird
schneller stumpf. Wie stark der Sand schleift, sieht man vor allem an
der Stelle des Messers wo es an der R ückseite etwas nach oben
aufgebogen ist. In diese Rundung gräbt sich der Snad schnell ein.
Ein weiteres Problem könnte vielleicht sein, wenn das
Post by Konrad Wilhelm
Messer nicht frei läuf, so dass sich das Schnittgut glatt als Schwaden
ablegen kann, sondern in irgend einer Form von Gehäuse. Die Bauern
haben lediglich so einen Kettenschutz Richtung Trecker von wegen der
rumfliegenden Steine.
Es gibt bei Rasenmähern ganz unglückliche Konstruktionen. Am besten
funktionierts mit einem Seitenauswurf nach rechts, der Weg nach dem
Schnitt ist einfach der kürzest mögliche.
Bei den landwirtschaftlichen Kreiselmähern wird gar nichts
"ausgeworfen". Da kippt der Halm, (oder besser das Halmgeflecht, was
sich auf einer Wiese bildet) schlicht zur Seite um und bleibt da
liegen.

Das ist beim Rasen mähen, wo lediglich 2-5 cm lange Schnipselchen
entstehen, natürlich anders. Aber eine Wiese mit 80 cm hohen Halmen
kann wohl nicht so einfach nach rechts "ausgeworfen" werden. Sieht man
ja auch beim Mähdrescher: für die langen Getreidehalme ist ein
ausgeklügeltes Transportsystem notwendig, wenn sie nicht da bleiben
sollen wo sie gewachsen sind.

Wenns mit dem Rasenmäher nicht geht und das Mähen mit Sense/Motorsense
zu aufwendig ist, muss man sich eben einen Balkenmäher kaufen/leihen.
Grad bei der Mahd im Spätherbst ist mit der normalen Sense oft kein
Durchkommen mehr, weil alles vom Regen wirr durcheinander am Boden
liegt. Dann ist Motorsense/Balken fast schon Notwendigkeit.

Das mit "Blühen zu jeder Jahreszeit" ist wohl auch Illusion. Auch die
Wiesen blühen nicht zu jeder Jahreszeit, da ist es im April-Juni bunt
und dann ists grün. Meine Wiese hat drei Hauptblütezeiten: zuerst
Wiesenschaumkraut, dann Kuckucksnelken und jetzt Wiesenstorchschnabel.
Löwenzahn und Margariten wachsen bei mir nicht mehr, dazu ist der
Boden im Laufe der Jahrzehnte zu mager geworden. Habichtskräuter
wachsen noch nicht, dazu ist er zu noch zu fett. Ebenso wie bei einer
normalen Wiese beschränken sich die Blumen wirklich auf ganz wenige
Arten.

k.
--
Konrad Wilhelm <***@web.de>
Südstr. 3, D48329 Havixbeck
Willmut Bunk
2005-07-15 09:40:42 UTC
Permalink
Post by Konrad Wilhelm
Bei den landwirtschaftlichen Kreiselmähern wird gar nichts
"ausgeworfen". Da kippt der Halm, (oder besser das Halmgeflecht, was
sich auf einer Wiese bildet) schlicht zur Seite um und bleibt da
liegen.
Eiweiß! Die Dinger kurven hier ständig herum. Leider sind die meisten
Bauern zu faul die "Aufscheucher" herunterzuklappen und mähen dann nicht
nur Gras sondern auch Köpfe von Vögeln und anderem Getier.
Post by Konrad Wilhelm
Wenns mit dem Rasenmäher nicht geht und das Mähen mit Sense/Motorsense
zu aufwendig ist, muss man sich eben einen Balkenmäher kaufen/leihen.
Das ist IMO die sichere Alternative. Um die Anschaffung einer
(Motor)Sense wird man aber kaum herumkommen wenn man auch um Bäume herum
und in kleine Ecken oder Gräben mähen will. Aber so teuer sind gute,
langlebige Geräte nicht. Ein Balkenmäher kostet da schon einiges.
Wer Glück hat, der hat in der Nähe einen Pferdenarren der ganz
verrückt ist auf Futter. In dem Fall braucht man denen nur einmal zu
sagen, daß sie Futter mähen können wenn sie das ordentlich machen.
Post by Konrad Wilhelm
Grad bei der Mahd im Spätherbst ist mit der normalen Sense oft kein
Durchkommen mehr, weil alles vom Regen wirr durcheinander am Boden
liegt. Dann ist Motorsense/Balken fast schon Notwendigkeit.
Jep! Besonders gemein sind Schlingpflanzen oder Brombeeren und Co.


Willmut
Gerhard Zahn
2005-07-15 11:09:34 UTC
Permalink
Am Fri, 15 Jul 2005 10:18:20 +0200 schrieb Konrad Wilhelm:

Hallo,
Post by Konrad Wilhelm
Das mit "Blühen zu jeder Jahreszeit" ist wohl auch Illusion. Auch die
Wiesen blühen nicht zu jeder Jahreszeit, da ist es im April-Juni bunt
und dann ists grün. Meine Wiese hat drei Hauptblütezeiten: zuerst
Wiesenschaumkraut, dann Kuckucksnelken und jetzt Wiesenstorchschnabel.
Löwenzahn und Margariten wachsen bei mir nicht mehr, dazu ist der
Boden im Laufe der Jahrzehnte zu mager geworden.
na ja, bei ein paar Löwenzahn und Margaritennestern hättest du ja dann
mit etwas Düngung nachhelfen können. Täte der Vielfalt nur gut.
Post by Konrad Wilhelm
Habichtskräuter
wachsen noch nicht, dazu ist er zu noch zu fett. Ebenso wie bei einer
normalen Wiese beschränken sich die Blumen wirklich auf ganz wenige
Arten.
Ja, und manchmal können das so wenige und so unscheinbare Arten sein,
dass die Wiese noch nach 30 Jahren ausmagern die längste Zeit mies
aussieht.

Ich frage mich nur immer wieder, was das Geheimnis von manchen -
ebenfalls ungedüngten - einmahdigen Bergwiesen ist, auf denen einige
Dutzend Kräuter und Blumen sich den Platz streitig machen.
Dass die total "mager" zu sein scheinen, sieht man schon am sehr
niedrigen Wuchs der Vegetation. Da düfte aber auch die rauhe
klimatische Lage und die kürzere Vegetationszeit mitspielen.

Beste Grüße G e r h a r d
Helmut Wollmersdorfer
2005-07-15 11:47:20 UTC
Permalink
Post by Gerhard Zahn
Ich frage mich nur immer wieder, was das Geheimnis von manchen -
ebenfalls ungedüngten - einmahdigen Bergwiesen ist, auf denen einige
Dutzend Kräuter und Blumen sich den Platz streitig machen.
Dass die total "mager" zu sein scheinen, sieht man schon am sehr
niedrigen Wuchs der Vegetation. Da düfte aber auch die rauhe
klimatische Lage und die kürzere Vegetationszeit mitspielen.
Erstens kann da der Wind ordentliche Arbeit beim Verbreiten und
Einbringen von Samen leisten.
Zweitens hatten diese Wiesen vermutlich viele Jahrzehnte Zeit, um Arten
zu sammeln.

Helmut Wollmersdorfer
Gerhard Zahn
2005-07-15 19:28:51 UTC
Permalink
Am Fri, 15 Jul 2005 13:47:20 +0200 schrieb Helmut Wollmersdorfer:

Hallo,
Post by Helmut Wollmersdorfer
Post by Gerhard Zahn
Ich frage mich nur immer wieder, was das Geheimnis von manchen -
ebenfalls ungedüngten - einmahdigen Bergwiesen ist, auf denen einige
Dutzend Kräuter und Blumen sich den Platz streitig machen.
Dass die total "mager" zu sein scheinen, sieht man schon am sehr
niedrigen Wuchs der Vegetation. Da düfte aber auch die rauhe
klimatische Lage und die kürzere Vegetationszeit mitspielen.
Erstens kann da der Wind ordentliche Arbeit beim Verbreiten und
Einbringen von Samen leisten.
Zweitens hatten diese Wiesen vermutlich viele Jahrzehnte Zeit, um Arten
zu sammeln.
jo, das spielt mit Sicherheit auch eine Rolle. Aber windige Wiesen
gibt es im Flachland auch und trotzdem bleibt hier die Vielfalt nur
ein Abklatsch von den Bergwiesen.
Mir scheint, dass es einfach Böden gibt, die niemals Magerwiesen
werden und auch nie so aussehen.
Hier gibt es landwirtschaftliche Flächen mit Superbonitäten, da soll
der Lössboden 1,50 hoch liegen. Den wird man in den nächsten paar
Generationen kaum so weit ausmagern können, dass sich eine ansehnliche
Blumenwiese darauf hält oder gar ansiedelt.

Beste Grüße G e r h a r d

Willmut Bunk
2005-07-14 15:01:39 UTC
Permalink
Post by Helmut Wollmersdorfer
Ja, sowas ähnliches habe ich auch verwendet. Benzin, Selbstfahrer mit
Sitz, kreisendes Messer.
Post by Christiane Morgenstern
Ich habe mehrfach versucht, die 40-50 cm hohe Wiese damit zu mähen,
aber die Grashalme wickelten sich immer wieder um das Messer und der
Schacht verstopfte dauernd. Gibt es da einen Trick? Oder brauche ich
einen anderen Typ Mäher?
Hallo
vor allem ein scharfes Messer bei dem auch die Umlenkkanten noch nicht
abgenutzt sind. Dann ist der Fangsack(sofern vorhanden) oft ein Problem.
Dort muss die Luft, die das Messer bewegt, möglichst ungehindert
duchpusten können damit das Mähgut auch befördert wird. Nur trockenes
Gras mähen, ist bei diesen Mähern klar. Ein großes Messer macht mehr
Wind und mäht auch besser wenn die nötige Power und gleichmäßige
Drehzahl da ist.
Post by Helmut Wollmersdorfer
Ich hatte keinen Auffangkorb dran. Weiters knicken die Halme oft um und
werden nur niedergedrückt.
Oft liegt es daran, daß beim mähen nicht genug Luft unter die Glöcke
kommt. Dann wird das Schnittgut nicht befördert. Mit diesen Mähern kann
man einfach keine großen Leistungen erwarten, dazu gibts Balken- oder
Wiesenmäher die das mit Leichtigkeit packen.

Willmut
Christiane Morgenstern
2005-07-14 15:28:10 UTC
Permalink
Post by Willmut Bunk
Oft liegt es daran, daß beim mähen nicht genug Luft unter die Glöcke
kommt. Dann wird das Schnittgut nicht befördert.
Was ist die Glöcke? Der hängende "Deckel" über dem Messer?

Danke für Auskunft und Gruß,

Christiane,

die ihr Messer nun doch nicht zum Schleifen gebracht hat, weil in der
Betriebsanleitung des Rasentraktors steht, man dürfe es nicht selbst ab-
und anmontieren (und außerdem saß die Schraube zu fest). Also halt doch
per Hänger zum Kundendienst...
Willmut Bunk
2005-07-15 06:21:29 UTC
Permalink
Post by Christiane Morgenstern
Post by Willmut Bunk
Oft liegt es daran, daß beim mähen nicht genug Luft unter die Glöcke
kommt. Dann wird das Schnittgut nicht befördert.
Was ist die Glöcke? Der hängende "Deckel" über dem Messer?
Danke für Auskunft und Gruß,
Räusper. Ich meinte "Glocke". Das ist das nach unten offene Gehäuse in
dem sich das Messer dreht.

Willmut
Christiane Morgenstern
2005-07-14 09:39:10 UTC
Permalink
Post by Helmut Wollmersdorfer
Auch ist es ein Vorurteil, dass man Blumenwiesen nur mit Balkenmäher
oder Sense mähen darf. Ich hab meine immer mit einem Rasentraktor
gemäht, und hatte trotzdem ~200 Arten in der Wiese.
Hallo Helmut,

das interessiert mich sehr!

Ich habe meine (4000 qm-) Wiese in zwei Teile geteilt - einer wird alle
zwei bis drei Wochen mit dem Rasentraktor gemäht (dort schaffen es
entsprechend nur vereinzelte Blumen bis zur Blüte), der andere zweimal
jährlich gesenst (Juni und Oktober). Natürlich blüht der zweite viel
schöner.

Ich habe schon versucht, das "hohe" Teil mit dem Rasentraktor zu mähen
(Sensen ist schon sehr anstrengend...), aber das hat nicht funktioniert:
bei 40-50 cm Höhe der Wiese wickeln sich Grashalme um das Messer und der
Schacht verstopft immer wieder. Verwendeter Rasentraktor: Alko,
kreisendes Messer mit verstellbarer, max. ca. 15 cm, Schnitthöhe. Jetzt
hat mir der Monteur gesagt, ich dürfe keinesfalls Gras über 20 cm Höhe
damit mähen, sonst ginge der Motor kaputt. Stimmt das? Bei 20 cm blühen
aber außer Klee noch keine Blumen; das ist mir zu wenig!

Mache ich etwas falsch? Müßte ich einen anderen Traktor verwenden? Oder
muß man mit dem Rasentraktor einfach öfter mähen als zwei Mal im Jahr?
Wie hältst Du das so?

Vielen Dank im voraus für Tips sagt

Christiane
Frederic Daguenet
2005-07-11 10:10:25 UTC
Permalink
Hi!
Post by Willmut Bunk
Wildblumemwiesen sind erst richtig schön wenn der Boden mager ist. Bis
es soweit ist, dauert es Jahre, bei Deiner Fläche vielleicht zu lange
zum Abwarten. Saatgut kaufen macht nicht viel Sinn, die Arten, die sich
auf der Fläche wohlfühlen, kommen von alleine hoch, andere würden nach
1-2 Jahren wieder verschwunden sein.
So ganz kann ich das nicht ganz nachvollziehen... was versteht man unter
"Blumenwiese"?

Hier bei uns im Ort gibt es diverse Brachen, auf denen neben Rasen auch
allerhand Wildblumen wachsen. Die mir bekannten sind Löwenzahn, Mohn,
Kornblume, schöne Disteln... aber auch viele andere, die ich nicht
kenne, die in allen möglichen Farben blühen.

Der Boden ist ein schwerer Lehmboden... wohl meines Wissens alles andere
als "mager".

Also was wäre falsch an so einer Blumenwiese?

Gruß...
Frederic
Willmut Bunk
2005-07-11 16:35:47 UTC
Permalink
Post by Frederic Daguenet
So ganz kann ich das nicht ganz nachvollziehen... was versteht man unter
"Blumenwiese"?
Hier bei uns im Ort gibt es diverse Brachen, auf denen neben Rasen auch
allerhand Wildblumen wachsen. Die mir bekannten sind Löwenzahn, Mohn,
Kornblume, schöne Disteln... aber auch viele andere, die ich nicht
kenne, die in allen möglichen Farben blühen.
Der Boden ist ein schwerer Lehmboden... wohl meines Wissens alles andere
als "mager".
Also was wäre falsch an so einer Blumenwiese?
Nichts - wenn wir uns auf Wildblumenwiese einigen und damit eine solche
meinen, die standortgerechte Pflanzen beherbergt und sich in einem
Gleichgewicht befindet. Wenn der Standort danach ist, daß da nur Disteln
und Klatschmohn wachsen, dann ist das eben so. Der OP meinte aber, wie
sich erst später herausstellte, eher eine künstlich "beblumte" Wiese,
das ist was ganz anderes.
WB
Helmut Wollmersdorfer
2005-07-12 07:26:43 UTC
Permalink
Post by Willmut Bunk
Nichts - wenn wir uns auf Wildblumenwiese einigen und damit eine solche
meinen, die standortgerechte Pflanzen beherbergt und sich in einem
Gleichgewicht befindet.
Eine Wiese befindet sich nicht von selber im Gleichgewicht. Eine Wiese
an sich überlebt als solche ja nur durch Menschenhand. Ohne Eingriff in
Form von Mähen würde eine Wiese langfristig verwalden.
Post by Willmut Bunk
Wenn der Standort danach ist, daß da nur Disteln
und Klatschmohn wachsen, dann ist das eben so.
Für wie lange? Das sind typische Pionierpflanzen, die in den ersten
Jahren nach Stillegen eines Ackers gehäuft auftreten und dann wieder
verschwinden. Ausserdem werden sie mit grosser Wahrscheinlichkeit von
anderen Ackerwildkräutern wie Rittersporn, Erdrauch, Kornblume, Winde,
Stiefmütterchen und Hundskamille begleitet werden.
Post by Willmut Bunk
Der OP meinte aber, wie
sich erst später herausstellte, eher eine künstlich "beblumte" Wiese,
das ist was ganz anderes.
Was ist so schlecht daran, dem Artenreichtum nachzuhelfen?

Helmut Wollmersdorfer
Frederic Daguenet
2005-07-12 11:04:21 UTC
Permalink
Hi!
Post by Willmut Bunk
Nichts - wenn wir uns auf Wildblumenwiese einigen und damit eine solche
meinen, die standortgerechte Pflanzen beherbergt und sich in einem
Gleichgewicht befindet. Wenn der Standort danach ist, daß da nur Disteln
und Klatschmohn wachsen, dann ist das eben so. Der OP meinte aber, wie
sich erst später herausstellte, eher eine künstlich "beblumte" Wiese,
das ist was ganz anderes.
Gut, also ist der Begriff nicht auf einen bestimmten Typ geprägt,
sondern eher als Oberbegriff zu sehen für ein Fläche, auf der wild
Kräuter und Gräser wachsen.

Nene, also hier wächst nicht nur Distel und Mohn. Stellenweise ist es
wirklich schon ein schönes buntes Bild mit gelben, blauen, roten und
weißen Blumen ... ok, für die meisten wahrscheinlich übelstes Unkraut,
aber das ist halt eine Sache des Standpunktes.

Gruß...
Frederic
Helmut Wollmersdorfer
2005-07-10 16:36:31 UTC
Permalink
Post by Rolf R. Kopp
Bevor die Obstbäume gepflanzt wurden, hatte ich schon mal versucht,
daraus eine Wildblumenwiese zu machen. Das ist aber kläglich
gescheitert, der Boden ist zu nährstoffreich;
Vermutlich hast Du die falsche Samen-Mischung erwischt.
Post by Rolf R. Kopp
innerhalb kurzer Zeit
hatten Gras, Brennesseln und Disteln die zarten Pflänzchen
überwuchert.
Brennessel ist tatsächlich ein Stickstoffzeiger. Da musst Du aufpassen,
dass die Wiese nicht verkrautet, wenn Du zuwenig mähst. Fettwiesen soll
man eher 2 - 3 mal mähen. Du kannst aber auch unterschiedlich oft mähen,
um damit verschiedenen Bewuchs zu fördern. Z.B. am Rand (Böschungen?)
nur 1 x im Spätherbst, die Wiese 2 x, unter den Bäumen und Wege öfter.
Das solltest Du aber über Jahre beibehalten.
Post by Rolf R. Kopp
Ich muss also etwas aussähen, was mit 40cm hohem Gras und allem andern
gut mithalten kann. Schadet nicht, wenn einjährige Pflanzen drunter
sind, schön wäre es, wenn die sich auch selbst wieder aussähen würden.
Das Saatgut für diese Fläche kostet ja einiges.
Blumenwiesenmischungen solltest Du eher vergessen. Da sind oft Samen für
1-jährige drinnen, welche sich auf Dauer nicht halten. An anderer Stelle
erwähnst Du Klatschmohn und Kornblumen. Das sind Ackerwildkräuter,
welche offenen, nährstoffreichen Boden lieben. Die verschwinden recht
schnell wieder. Das einzige, härtnäckige Ackerwildkraut ist die
Ackerdistel, wo man schon einige Jahre Mähen muss, damit die verschwindet.

Was sich bei mir im ersten Jahr (Brachboden, Löss, sehr trockene Sommer)
sehr stark vermehrt hat, waren Hundskamille (auch ein Ackerwildkraut)
und wilde Margeriten. Beide waren nach Nährstoffverbrauch im 3. Jahr
verschwunden. Auf Deiner Wiese könnten sich die Margeriten halten.

Saatgut gut musst Du nicht unbedingt kaufen. Geh in der Umgebung auf
ähnliche Wiesen (Bahndämme, Lichtungen), schau Dir Blumen an, und
versuch sie Dir zu merken. Dann sammelst Du davon Samen und streust sie
in Deine Wiese ein. Manches wird aufgehen und sich halten. Vermeiden
solltest Du Klee und andere Leguminosen.

Pflanzen kommen nicht von selber, so wie andere hier behaupten. Nur ein
Teil der Pflanzen kann mit der Verbreitungsstreategie grössere Strecken
überwinden - Wind (Löwenzahn, Storchenschnabel, Linde), Vogel-/Tierkot
(Beeren, Kirschen, Rosen) oder Hängenbleiben im Fell (Kletten). Beim
Rest fällt der Samen nur wenige Meter weit weg.

Auch wird Dein Areal verschiedene Kleinbiotope haben. Alleine der
Schatten unter den Obstbäumen (und Düngung durch Fallobst) bevorzugt
andere Pflanzen, als die freie Wiese. Hier könnten z.B. Erdbeeren,
Veilchen, Primeln gut gedeien, wenn die Konkurrenz durch Gras nicht
stark ist.

Sammel ganz einfach alles an Samen, was Dir so unterkommt: Veilchen,
Schneeglöckchen, Primeln, Wegwarte, Glockenblumen, Salbeiartige,
Wildnelken, Witwenblume, Schafgarbe, Färberkamille, Beinwell, Wilde
Möhre, Flockenblume, Moschusmalve, Bibernelle, Wiesenknopf, Seifenkraut,
Leimkraut, Bocksbart, Saatlein, aber auch diverse Gräser. Diese Sammel-
und Einstreu-Methode kostet nix und kannst Du immer machen. Ich hab dann
auch immer die Samen innerhalb der Wiese (~2.500 qm) händisch
verbreitet, wenn was nur in einem Eck aufgegangen ist.

Wo es hinpasst, kannst Du auch Sträucher setzen. Dabei kannst Du Arten
bevorzugen, welche gut in die Nahrungskette von Vögeln und
Schmetterlingen passen - Schlehe, Weissdorn, Pfaffenkapperl, kleinere
Weiden, Hundsrose. Brombeere müsste gut gedeihen und ist ein gutes
Versteck für Vögel. Brombeere ist aber schlecht im Zaum zu halten. Die
Vögel dezimieren dann auch die Obstbaumschädlinge.

Auch mit einem kleinen Teich kannst Du die Artenvielfalt anheben. Damit
ziehst Du Libellen an, welche fleissig Insekten dezimieren.

Helmut Wollmersdorfer
Rolf R. Kopp
2005-07-11 15:39:54 UTC
Permalink
Post by Helmut Wollmersdorfer
[...]
Danke für die Pflanzentips. Ich werde jetzt mal alles an Samen hier im
Umfeld versuchen zu sammeln. Das ist nicht ganz ohne - hier herum ist
alles Naturschutzgebiert, einschließlich meiner Obstwiese. Vielleicht
lässt sich das ja "Verteilen" verstehen.
Post by Helmut Wollmersdorfer
Wo es hinpasst, kannst Du auch Sträucher setzen. Dabei kannst Du Arten
bevorzugen, welche gut in die Nahrungskette von Vögeln und
Schmetterlingen passen - Schlehe, Weissdorn, Pfaffenkapperl, kleinere
Weiden ...
...Weiden nicht, aber die stehen hier sowieso zu hunderten rum =
Feuchtgebiet...
Post by Helmut Wollmersdorfer
... Hundsrose. Brombeere müsste gut gedeihen und ist ein gutes
Versteck für Vögel. Brombeere ist aber schlecht im Zaum zu halten. Die
Vögel dezimieren dann auch die Obstbaumschädlinge.
Die südliche Grundstücksbegrenzung besteht aus einer ca. 50 Meter
langen und drei Meter breiten Hecke. Die ist jetzt ca. fünf Jahre alt
und ziemlich stattlich. Aalle genannten Pflanzen sind dabei,
zusätzlich auch noch ein paar Hainbuchen, Clematis am Zaun und noch so
allerlei. Ich hoffe, die Hecke verleitet die Nachtigallen zur
Rückkehr.
Post by Helmut Wollmersdorfer
Auch mit einem kleinen Teich kannst Du die Artenvielfalt anheben. Damit
ziehst Du Libellen an, welche fleissig Insekten dezimieren.
Einen größeren Teich habe ich im Hausgarten, es wimmelt nur so von
Libellen - Teichjungfern, Azurjungfern und mehr. Kürzlich fand ich an
einer Pflanze eine Larvenhülle, von der Größe passte sie zu einer
Königslibelle, die schwirren hier auch manchmal rum.

Grüße von Rolf
Christiane Morgenstern
2005-07-14 09:26:56 UTC
Permalink
Rolf R. Kopp schrieb:
ich will aber im
Post by Rolf R. Kopp
nächsten Jahr möglichst viele Sorten an Blumen und Kräutern einsähen,
sodass es über das ganze Jahr hinweg es nicht nur grünt - wie jetzt
schon - sondern auch blüht. Allerdings muss ich mindestens einmal im
Jahr das Gras auch mähen, denke ich.
Hallo Rolf,

meiner Erfahrung nach öfter (ich habe allerdings Magerrasen mit Salbei,
Thymian, Graslilien solchen Sachen...). MIndestens Ende Juni und vor dem
WInter, d.h. Oktober. Sonst haben die Blumen auch zu wenig Licht und das
Gras überwuchert sie. Außerdem würde ich vor dem Aussäen Im Frühjahr
einmal per Rasenmäher o.ä. richtig kürzen, damit die Samen Licht und
Luft und Erdkontakt kriegen (die meisten Wildblumen sind Lichtkeimer).
Es lohnt sich meiner Erfahrung nach, kleine "Inseln" an Erde
freizuscharren, auf die man die Samen streut. Ich säe immer auf die
geplätteten Maulwurfshäufen, die vom Winter übrig sind, dann sind die
auch zu was nütze... :-))) !!!
Post by Rolf R. Kopp
der Boden ist zu nährstoffreich; innerhalb kurzer Zeit
hatten Gras, Brennesseln und Disteln die zarten Pflänzchen
überwuchert.
Wenn Du bereit bist, Pflegeaufwand zu treiben, könntest Du überlegen,
die Stellen, an denen "starke" Kräuter wie Brennesseln, Disteln oder
kräftige Gräser wuchern, mit der Sense gezielt und öfter (und vor allem:
vor dem Aussamen!!!) zu stutzen, dann haben andere Pflanzen mehr Chancen.
Post by Rolf R. Kopp
Ich muss also etwas aussähen, was mit 40cm hohem Gras und allem andern
gut mithalten kann. Schadet nicht, wenn einjährige Pflanzen drunter
sind, schön wäre es, wenn die sich auch selbst wieder aussähen würden.
Spaziergänge im Hoch- bis Spätsommer an ähnlichen Standorten bieten sich
an: Sammle Samen auf Wiesen, der der Deinen von den Standortbedingungen
her ähneln (aber bitte nicht von geschützten Pflanzen, ja? ;-)). Ob Du
ihn besser im Herbst (es gibt ja auch Frostkeimer) oder im Frühjahr
aussäst, müsstest Du noch herausfinden; da kenne ich mich nicht so gut
aus. Vielleicht ist das auch je nach Sorte verschieden. Ich meine aber,
generell ist Frühjahr besser; fertige Samenmischungen werden ja auch für
die Frühjahrsaussaat verkauft.

Viel Erfolg wünsche ich - berichte doch mal hier von Deinen Erfahrungen, ja?

Herzliche Grüße,
Christiane
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