Discussion:
Was tun gegen Lehmboden?
(zu alt für eine Antwort)
Jörg Barres
2011-08-06 11:02:32 UTC
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Hallo liebe GärtnerInnen,

ich suche eine einfache Möglichkeit, einen Teil unserers Garten
"trockenzulegen".

Wir haben einen extrem lehmigen Boden, Gras wächst da zwar ganz gut,
aber in den weniger sonnigen Teilen und Niederungen bleibt der Boden
nach Regentagen noch tagelang naß, matschig, feucht etc.
Und ich meine richtig naß, es quitscht, wenn man drüberläuft, und quillt
so richtig schön zwischen den Zehen durch :-)

Ich möchte nicht
- alles mit Platten belegen
- alles 1m tief umgraben und irgendwelche Spezialerde untergraben

Ach ja, es geht um etwa 20qm.

Ich fürchte jedoch, daß es keine einfache Möglichkeit gibt, das
zumindest ansatzweise trockener zu kriegen, immer wieder Sand drüber
streuen hat jedenfalls nicht geholfen, der verschwindet einfach :-(

Falls einer von Euch aber dennoch eine Idee hat, wie sich das halbwegs
einfach und ohne allzu große Kosten machen ließe, immer her damit.

Jörg
Steffen H1
2011-08-06 12:15:39 UTC
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Post by Jörg Barres
Ach ja, es geht um etwa 20qm.
na ja, wirst nicht umhinkommen die Sand zu besorgen und dann
umzugrabenich würde mal sagen auf die 20 qm 10 cm hoch Sand aufbringen
und dann schön einarbeiten
Maschinchen sollte es beim Werkzeugverleih geben.

je anch gegebenheiten wirst du auch ne Drainage brauchen


Grüße aus der Eifel
Steffen
Tobias Schuster
2011-08-06 15:02:44 UTC
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Wir haben einen extrem lehmigen Boden, Gras wächst da zwar ganz gut, aber in den weniger sonnigen Teilen und Niederungen bleibt
der Boden nach Regentagen noch tagelang naß, matschig, feucht etc.
Und ich meine richtig naß, es quitscht, wenn man drüberläuft, und quillt so richtig schön zwischen den Zehen durch :-)
Nach dem Gedanken der Umnutzung zu einer Arena für's
Schlamm-Catchen fällt mich noch eine Überlegung zum
möglichen Schichtenaufbau des Bodens ein.

Ist tatsächlich die oberste Lehmschicht die Sperre für
das Wasser oder sind darunterliegend noch verdichtetere
Formationen? Eine Sondierungsgrabung könnte Aufschluss
geben.

Dann könnte ein Erdbohrer aus dem Verleih und Verfüllung
der Löcher so alle 50cm mit Kies Abhilfe schaffen.
Michael Schulz
2011-08-06 15:51:57 UTC
Permalink
Post by Jörg Barres
Wir haben einen extrem lehmigen Boden, Gras wächst da zwar ganz gut,
aber in den weniger sonnigen Teilen und Niederungen bleibt der Boden
nach Regentagen noch tagelang naß, matschig, feucht etc.
Und ich meine richtig naß, es quitscht, wenn man drüberläuft, und quillt
so richtig schön zwischen den Zehen durch :-)
Ein Problem könnte die Pflugsohle (s. Wikipedia). Das passiert vor allem
in Neubaubereichen, wenn Ackerboden in Bauland umgewidmet wurde.

Um die Pflugsohle langfristig wieder durchlässig zu machen, könnte man
tief wurzelnde Pflanzen hinsetzen, also Sträucher und Bäume (Erle, Weide
und andere wasserverträgliche Pflanzen).

Außerdem würde ich versuchen, Regenwürmern ein angenehmes Umfeld zu
schaffen. Dazu kann man in den obersten Bodenschichten Kompost oder
Pflanzenreste (kein Rindenmulch! Wegen der Gerbsäure) einbringen.
Ludger Averborg
2011-08-06 21:47:30 UTC
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On Sat, 06 Aug 2011 17:51:57 +0200, Michael Schulz
Post by Michael Schulz
Ein Problem könnte die Pflugsohle (s. Wikipedia). Das passiert vor allem
in Neubaubereichen, wenn Ackerboden in Bauland umgewidmet wurde.
Um die Pflugsohle langfristig wieder durchlässig zu machen, könnte man
tief wurzelnde Pflanzen hinsetzen, also Sträucher und Bäume (Erle, Weide
und andere wasserverträgliche Pflanzen).
... oder in der Mittagspause oder nach Feierabend einen Raupenfahrer
dort im Baugebiet mit paar Kästen Bier bestechen, dass hinten einen
langen Zahn dranschraubt und dann dein Grundstück "tiefpflügt".
Hat bei mir jedenfalls ungemein geholfen, wie der Vergleich mit den
Nachbargrundstücken zeigt.

l.
S.Jedath
2011-08-06 22:15:13 UTC
Permalink
Post by Ludger Averborg
On Sat, 06 Aug 2011 17:51:57 +0200, Michael Schulz
Post by Michael Schulz
Ein Problem könnte die Pflugsohle (s. Wikipedia). Das passiert vor allem
in Neubaubereichen, wenn Ackerboden in Bauland umgewidmet wurde.
Um die Pflugsohle langfristig wieder durchlässig zu machen, könnte man
tief wurzelnde Pflanzen hinsetzen, also Sträucher und Bäume (Erle, Weide
und andere wasserverträgliche Pflanzen).
... oder in der Mittagspause oder nach Feierabend einen Raupenfahrer
dort im Baugebiet mit paar Kästen Bier bestechen, dass hinten einen
langen Zahn dranschraubt und dann dein Grundstück "tiefpflügt".
Hat bei mir jedenfalls ungemein geholfen, wie der Vergleich mit den
Nachbargrundstücken zeigt.
l.
Jawoll, und der OP sollte mal sagen, was er da hat ...
Neubau, Altbau, kombiniert?
Hat da ein Kran gestanden?
Bei meiner Schwägerin hats ausgereicht, dass an dieser Stelle (Kran)
kein Wasser versickern konnte. Ob der Verdichtung.
Einfach mit der Faust auf den Tisch hauen, und auch mal was nachträglich
einfordern.
Oja, es hat geholfen!
Gruss Siggi
--
Der Maler - Garant für Schutz und Schönheit
Kathinka Wenz
2011-08-06 16:19:49 UTC
Permalink
Post by Jörg Barres
Ich fürchte jedoch, daß es keine einfache Möglichkeit gibt, das
zumindest ansatzweise trockener zu kriegen, immer wieder Sand drüber
streuen hat jedenfalls nicht geholfen, der verschwindet einfach :-(
Dann war es zu wenig Sand. Bei so einer extremen Problemstelle muss man
schon ziemliche Mengen an Sand einbringen. Und zwar gewaschenen Sand,
ungewaschener enthält noch Lehm. Und solange du den Sand nur oben
aufbringst, ist immer noch die Lehmsperre unten drunter, du musst die Fläche
irgendwie durchbrechen, damit das Wasser auch abfließen kann.
Post by Jörg Barres
Falls einer von Euch aber dennoch eine Idee hat, wie sich das halbwegs
einfach und ohne allzu große Kosten machen ließe, immer her damit.
Mann kann auch tiefe, schmale Löcher graben (oder besser bohren) und diese
mit Sand füllen, das sollte dann als Abfluss funktioneren. Ist halt die
Frage, wie tief man bei dir graben muss, um eine Erdschicht zu erreichen,
durch die dann das Wasser auch wirklich abfließt. Das wäre dann eine Form
von Drainage.

Die einfachste Alternative ist wohl, mit den Gegebenheiten zu leben. Für
Rasen ist die Stelle offensichtlich ungeeignet, aber vielleicht kann man da
ein Moorbeet anlegen? So groß sind 20qm ja nicht.

Groß, Kathinka
--
http://www.drg-faq.info/
Monika Schleidt
2011-08-06 16:44:49 UTC
Permalink
Post by Jörg Barres
Hallo liebe GärtnerInnen,
ich suche eine einfache Möglichkeit, einen Teil unserers Garten
"trockenzulegen".
Wir haben einen extrem lehmigen Boden, Gras wächst da zwar ganz gut,
aber in den weniger sonnigen Teilen und Niederungen bleibt der Boden
nach Regentagen noch tagelang naß, matschig, feucht etc.
Und ich meine richtig naß, es quitscht, wenn man drüberläuft, und quillt
so richtig schön zwischen den Zehen durch :-)
Ich möchte nicht
- alles mit Platten belegen
- alles 1m tief umgraben und irgendwelche Spezialerde untergraben
Ach ja, es geht um etwa 20qm.
Ich fürchte jedoch, daß es keine einfache Möglichkeit gibt, das
zumindest ansatzweise trockener zu kriegen, immer wieder Sand drüber
streuen hat jedenfalls nicht geholfen, der verschwindet einfach :-(
Falls einer von Euch aber dennoch eine Idee hat, wie sich das halbwegs
einfach und ohne allzu große Kosten machen ließe, immer her damit.
Wir hatten in unserem Garten in den USA eine ähnliche Stelle (obwohl der
Boden dort sonst eigentlich ziemlich sandig war), allerdings nur so um
die 8m² groß. Bei genauerem Hinsehen, bzw. Graben hat sich
herausgestellt, dass es sich um ein zugeschüttetes kleines Betonbecken
gehandelt hat. Wir haben es dann wieder freigelegt und mit Wasser
gefüllt, unsere Kinder fanden das großartig und wir an sehr heißen Tagen
auch, so um 12 Uhr nachts nochmal so 15 Minuten im kalten Wasser den
Sternenhimmel zu betrachten, da schläft sich's nachher viel besser. Grab
mal bissl und schau, vielleicht ist ja da ein alter Swimmingpool drunter.

Die Idee, einige, wirklich tiefe Löcher reinzubohren, hat was. Aber
Vorsicht, so eine Tonlinse kann ganz schön dick sein. (Hier spricht die
Töpferin ;-) )

Gruß, Monika
--
Monika Schleidt
***@schleidt.org
(bitte, die Ziffer in der Adresse weglassen)
Jörg Barres
2011-08-06 17:41:03 UTC
Permalink
Hallo euch allen,

vielen Dank für die Hinweise bislang.

Früher (tm), so in den 30ergn, als das Haus gebaut wurde, war da ein
Bach, der später kanalisiert wurde.
Der bereich ist also eine längliche Senke, etwa in der Mitte etwa 5-10
tiefer als die "Uferregion".

Wie tief der Lehm geht, weiß ich nicht, aber der Teich, den ich diesen
Sommer in der näheren Umgebung (etwa 5 Meter weiter weg) angelegt habe,
zeigte bis zu einer Tiefe von 1 meter keine Änderung des Bodens.

Und nein, den Teich konnte ich aus diversen Gründen nicht über dem alten
Bachlauf anlegen :-)

Erschwerend für eine Trocknung kommt hinzu, daß nach Süden an der
Grundstücksgrenze Bäume stehen, in den fraglichen Bereich kommt also nur
wenig direkte Sonne.

So wie ich das einschätze, müßte ich also für einen Abfluß mit
ausreichend Gefälle sorgen, der wohl mindestens 50cm tief liegen sollte
(bloß wohin??), und dann darüber einige Tonnen Sand einarbeiten.

Bestet die Möglichkeit, 20m^3 Lehmboden weg- und dafür 20m^3 gescheite
Erde hinzubeamen? ;-) (Scottyyyyyyy)

Ich glaube, von Hand mache ich das nicht.

Wie tief komme ich denn mit so einem Boden-Umgrabegerät aus dem Baumarkt?
Aber ohne den Untergrund darunter durchlässig zu machen, wird das wohl
nichts.
Also noch einige richtig tiefe Sickergruben-Löscher graben, uff, ich
glaub nicht.

Wir wohnen hier zur Miete, die Arbeit tue ich mir nicht an.

Also doch eine Schlamm-Catcher-Arena einrichten, und mit dem
eingenommenen Geld kaufe ich mir dann ein Schloß mit Park und Gärtner :-)

Schönes Wochenende,

Jörg
Kathinka Wenz
2011-08-08 14:36:46 UTC
Permalink
Post by Jörg Barres
Wie tief komme ich denn mit so einem Boden-Umgrabegerät aus dem Baumarkt?
Nicht tief. Wir haben mit einer Fräse geschafft, vielleicht 20cm zu fräsen,
eher weniger.

Gruß, Kathinka
--
http://www.drg-faq.info/
Ina Koys
2011-08-06 18:17:35 UTC
Permalink
Post by Jörg Barres
ich suche eine einfache Möglichkeit, einen Teil unserers Garten
"trockenzulegen".
Wir haben einen extrem lehmigen Boden, Gras wächst da zwar ganz gut,
aber in den weniger sonnigen Teilen und Niederungen bleibt der Boden
nach Regentagen noch tagelang naß, matschig, feucht etc.
Und ich meine richtig naß, es quitscht, wenn man drüberläuft, und quillt
so richtig schön zwischen den Zehen durch :-)
Ach ja, es geht um etwa 20qm.
Und ich würde ernstlich drüber nachdenken, die Gegend keinesfalls
trockenzulegen, sondern entsprechend zu nutzen. Es gibt genug Pflanzen,
die so einen Standort toll finden. Wenns heimisch sein soll, nimm Großes
Mädesüß (sollte in so einer Gegend frei wachsen), Trollblumen würde das
auch gefallen. Ansonsten gibts diverse Iris, die darüber jubeln würden.
Optisch nett aufbereitet würde die Sache vielleicht, indem man einen
Teil etwas aushebt, damit da eine Wasserlache entsteht, vielleicht sogar
ein Teich. Übrigens gibt es Leute, die Gartenteiche komplett aus Lehm
bauen, vielleicht wäre das was. Da könntest du vielleicht exakt dort
einen Teich anlegen, vielleicht auch woanders im Garten und die Ecke als
Rohstofflieferanten nutzen. Der Teich wäre am besten zu genießen, wenn
man daran einen Sitzplatz anlegt. Falls du den Teich an anderer Stelle
im Garten anlegst/anlegen lässt, dann wäre im "Lehmbruch" wahrscheinlich
eine gute Stelle für einen Senkgarten, wenn du nicht auffüllen möchtest.
Ich würde auch eher den Senkgarten anlegen, denn für den hat man so oft
nicht Gelegenheit - platte Gegend hat jeder.

http://www.koys.de/Iris/
http://www.gartenteichselbstbau.de/gartenteichbau/lehmteich-bauen.html
http://www.netzart.de/senkgarten/

Ina
--
Es wächst!
http://www.koys.de/Gemuese-Abenteuer/
Michael Bruschkewitz
2011-09-05 15:20:57 UTC
Permalink
... - platte Gegend hat jeder.
Bis heute dachte ich, im Flachland gibt's keine Probleme mit dem Horizont...
Harry Hirsch
2011-08-07 10:45:22 UTC
Permalink
Post by Jörg Barres
Hallo liebe GärtnerInnen,
ich suche eine einfache Möglichkeit, einen Teil unserers Garten
"trockenzulegen".
Wir haben einen extrem lehmigen Boden, Gras wächst da zwar ganz gut,
aber in den weniger sonnigen Teilen und Niederungen bleibt der Boden
nach Regentagen noch tagelang naß, matschig, feucht etc.
Und ich meine richtig naß, es quitscht, wenn man drüberläuft, und quillt
so richtig schön zwischen den Zehen durch :-)
Ich möchte nicht
- alles mit Platten belegen
- alles 1m tief umgraben und irgendwelche Spezialerde untergraben
Ach ja, es geht um etwa 20qm.
Ich fürchte jedoch, daß es keine einfache Möglichkeit gibt
Richtig
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