Discussion:
Morus nigra: Sorte, Spalierbaum
(zu alt für eine Antwort)
Stefan Trcek
2006-11-28 20:49:48 UTC
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Hallo

Ich möchte einen schwarzen Maulbeerbaum pflanzen. Ich hab mich schon
erkundigt: Sie wachsen und fruchten hierzulande, gehören aber nicht
zum Standardsortiment der Baumschulen. Wird wohl zu wenig nachgefragt.

Welche Sorten sind denn empfehlenswert?

Wie wüchsig sind diese Pflanzen? Muß man sie als Baum wachsen lassen
(z.B. Halbstamm) oder kann man diese mit entsprechendem Schnitt auch
am Spalier ziehen, und wenn ja, wie groß sollte das Spalier sein?

Gruß, Stefan
Robert Gummi
2006-11-28 23:05:40 UTC
Permalink
Post by Stefan Trcek
Ich möchte einen schwarzen Maulbeerbaum pflanzen. Ich hab mich schon
erkundigt: Sie wachsen und fruchten hierzulande, gehören aber nicht
zum Standardsortiment der Baumschulen. Wird wohl zu wenig nachgefragt.
Welche Sorten sind denn empfehlenswert?
"Collier" und "Illinois Everbearing", habe ich zumindest in mehreren
englischsprachigen Foren gelesen.
Post by Stefan Trcek
Wie wüchsig sind diese Pflanzen? Muß man sie als Baum wachsen lassen
(z.B. Halbstamm) oder kann man diese mit entsprechendem Schnitt auch
am Spalier ziehen, und wenn ja, wie groß sollte das Spalier sein?
Kann man schwer sagen. Ich habe zwei Schwarze und eine Rote Maulbeeren
(angeblich zumindest). Die eine Schwarze und die Rote waren bisher sehr
starkwüchsig (das sind aber erst zwei Jahre). Die andere Schwarze kommt
nicht so richtig in die Gänge.
Angeblich soll man Maulbeeren gut in Form schneiden können, aber wie es dann
mit der Ernte aussieht weiß ich nicht.

Bye,
Robert
Bernhard Albert
2006-11-29 08:21:21 UTC
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Hallo Robert, hallo Stefan,
Post by Robert Gummi
"Collier" und "Illinois Everbearing"
Das sind aber Kreuzungen aus Morus alba und Morus rubra - auch wenn die
Früchte schwarz oder fast schwarz sind. Die Beschreibungen von
'Collier' variieren zwischen herb-süß und süß-sauer. Die Beschreibungen
von 'Illinois Everbearing' betonen, dass die Früchte sehr wohlschmecken
und fast kernlos sind. Sie werden dennoch gerne gemeinsam angebaut,
weil sie zu unterschiedlichen Zeiten fruchten. Ich habe nur nicht
herausgefunden, welche von beiden zuerst und welche danach.

Gruß
Bernhard
--
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Jens Arne Maennig
2006-11-29 07:00:11 UTC
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Post by Stefan Trcek
Ich möchte einen schwarzen Maulbeerbaum pflanzen. Ich hab mich schon
erkundigt: Sie wachsen und fruchten hierzulande, gehören aber nicht
zum Standardsortiment der Baumschulen.
Im 18. Jahrhundert hat man in vielen Orten in Deutschland versucht,
Seidenraupenzuchten zu etablieren, wozu Maulbeerbäume als
Futterpflanze angebaut wurden. In den dreißiger Jahren des letzten
Jahrhunderts gab es nochmal einen Schub, da die Wehrmacht für ihre
Vorhaben Fallschirme brauchte. Reste dieser Kulturen sieht man
bisweilen noch.

Jens
Gerhard Zahn
2006-11-29 09:01:21 UTC
Permalink
Am Wed, 29 Nov 2006 08:00:11 +0100 schrieb Jens Arne Maennig:

Hallo,
Post by Jens Arne Maennig
Post by Stefan Trcek
Ich möchte einen schwarzen Maulbeerbaum pflanzen. Ich hab mich schon
erkundigt: Sie wachsen und fruchten hierzulande, gehören aber nicht
zum Standardsortiment der Baumschulen.
Im 18. Jahrhundert hat man in vielen Orten in Deutschland versucht,
Seidenraupenzuchten zu etablieren, wozu Maulbeerbäume als
Futterpflanze angebaut wurden. In den dreißiger Jahren des letzten
Jahrhunderts gab es nochmal einen Schub, da die Wehrmacht für ihre
Vorhaben Fallschirme brauchte. Reste dieser Kulturen sieht man
bisweilen noch.
hier geht es aber um den Schwarzen Maulbeerbaum = Morus nigra.
Die Seidenraupen wussten dagegen, dass sie nur auf M. alba stehen.

Beste Grüße G e r h a r d
Ernst Keller
2006-11-30 23:25:13 UTC
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Post by Gerhard Zahn
hier geht es aber um den Schwarzen Maulbeerbaum = Morus nigra.
Die Seidenraupen wussten dagegen, dass sie nur auf M. alba stehen.
Ein Kollege hat öfters Seidenraupen, die MaulbeerBäume/Sträucher tragen aber
schwarze Maulbeeren.

Ernst
--
Was ist TOFU? Wieso finden die anderen meine Artikel schwer zu lesen?
TOFU steht für "Text Oben, Fullquote Unten". Das ist eine Unart, die einen
nicht nur in dieser Newsgroup, sondern im ganzen Netz unbeliebt macht.
Lies "Wie zitiere ich im Usenet?": http://www.afaik.de/usenet/faq/zitieren/.
Bernhard Albert
2006-12-01 06:53:21 UTC
Permalink
Hallo Ernst,

wenn Du die anderen Beiträge näher angeschaut hättest, dann hättest Du
mehrere Hinweise darauf gefunden, dass der lateinische Name nur bedingt
etwas mit der Farbe der Früchte zu tun hat. Es gibt mehrer Sorten von
morus alba, die schwarze Früchte tragen. Der Geschmack dieser Früchte
verbessert sich durch die schwarze Farbe aber keineswegs.

Gruß
Bernhard
--
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Gerhard Zahn
2006-12-01 09:36:39 UTC
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Am Fri, 01 Dec 2006 00:25:13 +0100 schrieb Ernst Keller:

Hallo,
Post by Ernst Keller
Post by Gerhard Zahn
hier geht es aber um den Schwarzen Maulbeerbaum = Morus nigra.
Die Seidenraupen wussten dagegen, dass sie nur auf M. alba stehen.
Ein Kollege hat öfters Seidenraupen, die MaulbeerBäume/Sträucher tragen aber
schwarze Maulbeeren.
tja und?
Die Früchte von M. alba werden als "weißlich, rosa oder purpurviolett"
beschrieben. Dann hat er halt keinen Morus alba, sondern eine Auslese
oder Kreuzung von Morus alba, die fast schwarze Maulbeeren trägt.
Die Farbe der Früchte sind kein bzw. nicht das einzige
Unterscheidungsmerkmal zu Morus nigra.

Und die Seidenraupen, die ja nicht die Früchte, sondern die Blätter
futtern, scheinen nur auf die Blätter von M. alba zu stehen, die
oberseits glatt und glänzend und unterseits - mit Ausnahme der Nerven
- kahl sind.
Die Blätter des schwarzen Maulbeerbaum sind oberseits rauh und
unterseits weichhaarig und könnten schon deshalb der Raupe suspekt
sein. Schmecken dürften sie ja außerdem noch unterschiedlich.
Ich lese jedenfalls überall, dass die Raupen des Seidenspinners
ausschließlich die Blätter von M. alba fressen.

Beste Grüße G e r h a r d
Ernst Keller
2006-12-02 19:31:26 UTC
Permalink
Post by Gerhard Zahn
Post by Jens Arne Maennig
Im 18. Jahrhundert hat man in vielen Orten in Deutschland versucht,
Seidenraupenzuchten zu etablieren, wozu Maulbeerbäume als
Futterpflanze angebaut wurden. In den dreißiger Jahren des letzten
Jahrhunderts gab es nochmal einen Schub, da die Wehrmacht für ihre
Vorhaben Fallschirme brauchte. Reste dieser Kulturen sieht man
bisweilen noch.
hier geht es aber um den Schwarzen Maulbeerbaum = Morus nigra.
Die Seidenraupen wussten dagegen, dass sie nur auf M. alba stehen.
Also, ich habe mein Buch über die Seidenraupenzucht gefunden, ist von
F.W.Klein, Archiv für deutsche Seidenzucht, Mitteldeutsche
Seidenbau-Zentrale/Kassel, 3. Auflage von 1927. Gemäss dem Verfasser sind alle
Morus sp. als Futter geeignet, scheinbar fressen die Seidenraupen auch Blätter
von Schwarzwurzeln, Lattich, Löwenzahn, Salat usw., aber die Seide ist
minderwertig.

Ernst
--
Was ist TOFU? Wieso finden die anderen meine Artikel schwer zu lesen?
TOFU steht für "Text Oben, Fullquote Unten". Das ist eine Unart, die einen
nicht nur in dieser Newsgroup, sondern im ganzen Netz unbeliebt macht.
Lies "Wie zitiere ich im Usenet?": http://www.afaik.de/usenet/faq/zitieren/.
Tomªs Nªgel
2006-12-02 22:33:07 UTC
Permalink
Post by Ernst Keller
Gemäss dem Verfasser sind alle
Morus sp. als Futter geeignet, scheinbar fressen die Seidenraupen auch Blätter
von Schwarzwurzeln, Lattich, Löwenzahn, Salat usw., aber die Seide ist
minderwertig.
Klingt sachkundig. Morus alba wurde jedenfalls wegen der
Frostfestigkeit gepflanzt. In der Stadt, in der ich mal wohnte haben
Waldenser, protestantische Glaubensflüchtlinge aus Frankreich das know
how der Seidenraupenzucht mitgebracht und versucht, sie hier zu
etablieren. Es ist überliefert, dass auch die weisse Maulbeeren in
harten Wintern draufgegangen sind. Die schwarze Maulbeere ist noch
weniger frostfest. Kann also gut sein, dass nicht die angebliche
Fixierung der Raupen auf die weisse Maulbeere die Ursache für die
Verwendung von m. alba war, sondern weil die am robustesten war.

Robert Gummi
2006-11-29 11:28:03 UTC
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Post by Jens Arne Maennig
Im 18. Jahrhundert hat man in vielen Orten in Deutschland versucht,
Seidenraupenzuchten zu etablieren, wozu Maulbeerbäume als
Futterpflanze angebaut wurden. In den dreißiger Jahren des letzten
Jahrhunderts gab es nochmal einen Schub, da die Wehrmacht für ihre
Vorhaben Fallschirme brauchte. Reste dieser Kulturen sieht man
bisweilen noch.
Für die Seidenraupen hat man aber die Weiße Maulbeere gepflanzt - Morus
alba. Die gibt es verwirrenderweise zwar auch mit schwarzen und mit roten
Früchten, das macht aber noch keine Schwarze Maulbeere - Morus nigra -
daraus... Morus nigra soll schmackhafter sein. Dummerweise aber auch etwas
höhere Ansprüche ans Klima stellen. Die Rote Maulbeere - Morus rubra - aus
Nordamerika soll sowohl schmackhaft als auch robust sein, ist aber
hierzulande fast völlig unbekannt. Wahrscheinlich hat man in der Praxis
doch nicht viel von den Früchten...

Bye,
Robert
Bernhard Albert
2006-11-29 08:27:36 UTC
Permalink
Hallo Stefan,
Post by Stefan Trcek
Welche Sorten sind denn empfehlenswert?
Der Sortenführer Wildobst nennt die Sorten 'Black Persian' und
'Wellington'. Die dort ebenfalls genannte Sorte 'Black Tabor' soll nach
jüngeren Meldungen eine Sorte von Morus alba sein - wenn auch eine fast
schwarzfrüchtige.

Nach dem Sortenführer wurden in Bojnice in der Slowakischen Republik
Sorten ausgelesen, die unter den Namen 'Bo 12' und 'Bo 11' bekannt sein
sollen. 'Bo 12' reift Ende Juni und 'Bo 11' Anfang Juli bis Ende
August", in jedem Fall aber nach 'Bo 12'.

Sortenempfehlungen werden aber nicht ausgesprochen und ich zweifle,
dass man die genannten Sorten ohne Weiteres im Handel bekommt. 'Black
Persian' und 'Wellington' sind in den USA im Handel. Die slowakischen
Sorten in Osteuropa.

Gruß
Bernhard
--
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Gerhard Zahn
2006-11-29 09:01:21 UTC
Permalink
Am Tue, 28 Nov 2006 21:49:48 +0100 schrieb Stefan Trcek:

Hallo,
Post by Stefan Trcek
Ich möchte einen schwarzen Maulbeerbaum pflanzen. Ich hab mich schon
erkundigt: Sie wachsen und fruchten hierzulande, gehören aber nicht
zum Standardsortiment der Baumschulen. Wird wohl zu wenig nachgefragt.
die geringe Nachfrage dürfte teilweise auch darauf zurückzuführen
sein, dass Morus nigra frostempfindlich ist und unter - 10 °C leicht
mal die Grätsche macht. In einem Weinbaugebiet sollte man halt
garteln.
Post by Stefan Trcek
Welche Sorten sind denn empfehlenswert?
Beim Schwarzen Maulbeerbaum habe ich auf dem deutschen Markt von
Sorten noch nichts mitbekommen.
Morus nigra werden als Veredelungen auf Morus alba angeboten.
Das liegt wohl daran, dass M. alba etwas frosthärter im Holz ist.
Post by Stefan Trcek
Wie wüchsig sind diese Pflanzen? Muß man sie als Baum wachsen lassen
(z.B. Halbstamm) oder kann man diese mit entsprechendem Schnitt auch
am Spalier ziehen, und wenn ja, wie groß sollte das Spalier sein?
5 - 10 m sind für den Schwarzen Maulbeerbaum durchaus erreichbar, aber
nur in wärmeren Gegenden. Ansonsten bleibt es ein eher strauchartiges
Gewächs, das man durchaus auch als Spalier ziehen kann.

Aber was soll's, versuch es doch einfach mit einem Spalier.

Beste Grüße G e r h a r d
Thomas Nagel
2006-11-29 10:03:47 UTC
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User-Agent: Unison/1.7.5
Post by Stefan Trcek
gehören aber nicht
zum Standardsortiment der Baumschulen. Wird wohl zu wenig nachgefragt.
Und das ist auch das Problem an der Sache. Sortenempfehlungen nutzen
wenig, wenn es keinen gibt der die auch hierzulande verkauft. Vorsicht
jedenfalls vor "schwarzen Maulbeeren" - es gibt morus alba auch mit
schwarzen Früchten und die sind qualitativ relativ uninteressant.

Wir haben die hier als grosse Strassenbäume, Früchte in weissr, roter
und schwarzer Farbe. Schmecken alle nicht, etwas süsslich, fast neutral.
Bernhard Albert
2006-11-29 11:04:34 UTC
Permalink
Hallo,
Vorsicht jedenfalls vor "schwarzen Maulbeeren" - es gibt morus alba
auch mit schwarzen Früchten und die sind qualitativ relativ
uninteressant.
Es sei denn man hat die Chance an eine der amerikanischen Sorten zu
kommen, die auch als Morus alba verkauft werden obgleich sie eigentlich
Kreuzungen aus Morus alba und Morus rubra sind. 'Black Tabor' eine
Sorte von Morbus alba wurde im übrigen auch zur Fruchtgewinnung
angebaut, sollte also nicht ganz so fade sein, wie andere Sorten von
Morus alba.

Zum Erntezeitpunkt bei Morus alba: Geerntet wird bei beginnender
Reife - dann sind sie süßer und aromatischer. Sie werden erst mit
zunehmender Reife richtig fade.

Gruß
Bernhard
--
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Tomªs Nªgel
2006-11-29 12:24:30 UTC
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Zum Erntezeitpunkt bei Morus alba: Geerntet wird bei beginnender Reife
- dann sind sie süßer und aromatischer. Sie werden erst mit zunehmender
Reife richtig fade.
Sprichst du da aus eigener Erfahrung? Ich habe auch Früchte in
verschiedenen Reifestufen verkostet und kann das nicht bestätigen. Fade
sind sie auch schon vorher.
Bernhard Albert
2006-11-29 16:28:06 UTC
Permalink
Hallo Tomas,
Post by Tomªs Nªgel
Sprichst du da aus eigener Erfahrung? Ich habe auch Früchte in
verschiedenen Reifestufen verkostet und kann das nicht bestätigen.
Fade sind sie auch schon vorher.
Ja, ich spreche da aus Erfahrung. Der Strauch stand aber auch als
Beerenstrauch im Garten meiner Tante. Ich brauchte aber einen
Literaturhinweis, um mich daran zu erinnern. Danach habe ich mich daran
aber ebenso gut erinnert, wie an die Flusskrebse, die ich mit der Hand
gefangen habe und an meine erste Tour mit dem Katamaran, die mich einen
Schneidezahn gekostet hat. Es soll wirklich eine weiße Maulbeere
gewesen sein - aber wer kann sich da im Land von Morus rubra schon
wirklich wirklich sicher sein.

Und wo lebt meine Tante - dreimal dürft ihr raten ... ach Unsinn -
einmal muss Euch genügen.

Gruß
Bernhard
--
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Tomªs Nªgel
2006-11-29 17:32:39 UTC
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Es soll wirklich eine weiße Maulbeere gewesen sein - aber wer kann sich
da im Land von Morus rubra schon wirklich wirklich sicher sein.
Du wusstest also nicht, welche Maulbeerart es war? Von sämtlichen
weissen probiert in Deutschland kenne ich es so, wenn sie reif werden:
Erst sind sie fade, dann sind sie süsslich-fade.
Bernhard Albert
2006-11-29 18:27:44 UTC
Permalink
Hallo Tomas,
Post by Tomªs Nªgel
Es soll wirklich eine weiße Maulbeere gewesen sein - aber wer kann
sich da im Land von Morus rubra schon wirklich wirklich sicher sein.
Du wusstest also nicht, welche Maulbeerart es war? Von sämtlichen
weissen probiert in Deutschland kenne ich es so, wenn sie reif
werden: Erst sind sie fade, dann sind sie süsslich-fade.
Ich weiß durchaus welche Maulbeerart es war - aber ich wußte die Sorte
nicht und ich traue auch amerikanischen Baumschulen nicht. Vor allem
weil Kreuzungen aus morus alba und morus rubra dort sehr verbreitet
sind und sich nicht auf den ersten Blick von morus alba unterscheiden
lassen.

Gruß
Bernhard
--
Ihr erreicht mich privat und persönlich
schneller und zuverlässiger unter
b <punkt> albert <at-Zeichen> link-f <punkt> org
Stefan Trcek
2006-11-29 18:18:57 UTC
Permalink
Hallo

Die Antworten zusammenfassend betrachtet werde ich es mit einem
Spalier versuchen. Da man eh an der Frostgrenze ist, ist die
Wuchsbremse schon eingebaut und vor allem: der Platz für einen Baum
bleibt erstmal frei. Klimatisch bin ich an der Weinbaugrenze, 5km
weiter ist der ganze Hang mit Wein bepflanzt. Hier in der Stadt geht
in geschützter Lage auch Kiwi mit üppigem Fruchtbehang.
Post by Gerhard Zahn
Morus nigra werden als Veredelungen auf Morus alba angeboten.
Das liegt wohl daran, dass M. alba etwas frosthärter im Holz ist.
Egg*rt hat die Wellington, da werde ich die Unterlage mal erfragen.
Die anderen werde ich noch recherchieren.

Was mich aber noch umtreibt: Egg*rt schreibt zwittrige Blüten, bei
Wikip*dia steht zweihäusig. Wat nu? Oder ist das wie bei
Zwetschgen/Pflaumen: jede Sorte wie ihr belieben?

Gruß, Stefan
Gerhard Zahn
2006-11-29 19:20:42 UTC
Permalink
Am Wed, 29 Nov 2006 19:18:57 +0100 schrieb Stefan Trcek:

Hallo,
Post by Stefan Trcek
Post by Gerhard Zahn
Morus nigra werden als Veredelungen auf Morus alba angeboten.
Das liegt wohl daran, dass M. alba etwas frosthärter im Holz ist.
Egg*rt hat die Wellington, da werde ich die Unterlage mal erfragen.
Die anderen werde ich noch recherchieren.
ich tippe bei Unterlagen grundsätzlich auf M. alba.
Post by Stefan Trcek
Was mich aber noch umtreibt: Egg*rt schreibt zwittrige Blüten, bei
Wikip*dia steht zweihäusig. Wat nu?
Also Wiki steht mit zweihäusig eher alleine - wie des öfteren. Denn
das würde ja bedeuten, männliche und weibliche Blüten auf getrennten
Bäumen.
Eggert liegt mit "zwittrigen Blüten" knapp daneben, also auch vorbei,
denn da müssten ja Narben und Staubbeutel in einer Blüte vereinigt
sein. :-)

Da glaube ich eher dem Polunin, der spricht von "Blüten winzig,
1geschlechtig, in Trugdolden", was wohl bedeutet, dass männliche und
weiblichen Blütchen in Trugdolden nebeneinander stehen.
DuMont umschreibt es deutlicher: "Im späten Frühling und Frühsommer
stehen winzige, becherförmige, männliche und weibliche Blüten in
getrennten Kätzchen auf derselben Pflanze".
Das sollten auch Wiki und Eggert begreifen, aber, denkste... :-)
Post by Stefan Trcek
Oder ist das wie bei
Zwetschgen/Pflaumen: jede Sorte wie ihr belieben?
Bei denen gibt es Selbstbefruchter, Fremdbefruchter und alles, was
dazwischen passt.

Beste Grüße G e r h a r d
Stefan Trcek
2006-12-01 20:29:35 UTC
Permalink
Post by Gerhard Zahn
Da glaube ich eher dem Polunin, der spricht von "Blüten winzig,
1geschlechtig, in Trugdolden", was wohl bedeutet, dass männliche und
weiblichen Blütchen in Trugdolden nebeneinander stehen.
DuMont umschreibt es deutlicher: "Im späten Frühling und Frühsommer
stehen winzige, becherförmige, männliche und weibliche Blüten in
getrennten Kätzchen auf derselben Pflanze".
Das sollten auch Wiki und Eggert begreifen, aber, denkste... :-)
Sehr schön, also reicht eine Pflanze. Herzlichen Dank für die
Recherche.

Grüße, Stefan
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