Am Fri, 10 Sep 2004 21:38:43 +0200 schrieb Thilo Herrmann:
Hallo,
Post by Thilo HerrmannPost by H.- J. HoffMich würde interessieren, was die Maden in den Haselnüssen später mal
werden wollen, wenn sie groß sind.
Käfer. Haselnussbohrer (Curculio nucum).
Post by H.- J. HoffIch sehe immer viele Ohrenschleifer an den Haselnüssen. Kommen die da
raus, oder klettern die da rein, um sich Futter zu suchen?
Die sind nicht an Nüssen interessiert. Sind Fleischfresser und,
Spekulation, Haselnussbohrer gehören zu ihrer Lieblingsspeise.
gibt es dafür eine halbwegs seriöse Quelle?
Dass Ohrwürmer nicht an den Nüssen interessiert sind, denen sie ja
nichts anhaben können, kann ich nachvollziehen.
Dass Ohrwürmer einen leibhaftigen Käfer überwältigen und verspeisen,
der immerhin 6 bis 9 mm groß wird und einen schützenden Chitinpanzer
hat, wage ich zu bezweifeln. Der Kosmos-Insektenführer schreibt zum
Gemeinen Ohrwurm: "Die Art ernährt sich von zarten Pflanzenteilen,
aber auch von weichhäutigen Insekten, vor allem Blattläusen."
Wenn ich dann noch lese "Ohrwürmer verzehren Blattläuse, manchmal auch
Spinnmilben oder Larven und Eier von anderen Insekten", dann scheinen
sie sich doch eher mit Winzigem zurecht zu kommen, wobei sie
selbstverständlich auch Raubmilben oder Larven und Eier von anderen
Nützlingen nicht verschmähen dürften, also sind sie auch auf diesem
Sektor halb Nütz- halb Schädling.
Dass Ohrwürmer nicht als "Fleischfresser" einzustufen sind, wird immer
wieder betont, weil sie schon ihre Jungen mit Blattmasse füttern und
zu passender Zeit jede Menge Früchte anfressen.
Dazu meint einer:
"Die Tiere sind nicht, wie häufig dargestellt, reine Nützlinge,
sondern Allesfresser, die unter anderem auch eine Vorliebe für süße
Früchte haben.
Typisch für den Fraß der nachtaktiven Ohrwürmer sind runde, in die
Tiefe gehende Löcher in den Früchten. Wespen, Bienen und Ameisen
nutzen gerne die Vorarbeit des Ohrwurms und vergrößern die
Fraßstellen. Schon bald beginnen die Früchte dann von diesen
Verletzungen ausgehend zu faulen.
Wo solche Schäden im Garten beobachtet werden, sollte man als Quartier
für den Ohrwurm aufgehängte strohgefüllte Blumentöpfe oder
"Schlafsäckchen" schnellstens entfernen, um die Schäden zu begrenzen."
Und einer, der sich mit der Schwarzen Kirschenlaus beschäftigte meint
zu den Ohrwürmern: "Die Förderung von Ohrwürmern durch das Aufhängen
von mit Stroh gefüllten Blumentöpfen trägt nur unwesentlich zur
Reduzierung von Blattläusen bei." :-(((
So können sie als nicht gerade wirksame "Nützlinge" bestenfalls dann
zeitweise eingetuft werden, wenn man sie zur Fruchtreife rechtzeitig
absiedelt, bevor sie sich als Schädlinge betätigen.
Aber schon dieser Hinweis wird in Dutzenden so genannter Biotipps
geflissentlich unterschlagen.
Also würde ich allen, die den Ohrwurm weiterhin uneingeschränkt
bejubeln wollen, raten, die Ohrwurmnester jetzt in die Pflaumen- und
Apfelbäume zu hängen, damit es den Ohrwürmern wohl ergehe. :-)Am Fri,
10 Sep 2004 21:38:43 +0200 schrieb Thilo Herrmann:
Hallo,
Post by Thilo HerrmannPost by H.- J. HoffMich würde interessieren, was die Maden in den Haselnüssen später mal
werden wollen, wenn sie groß sind.
Käfer. Haselnussbohrer (Curculio nucum).
Post by H.- J. HoffIch sehe immer viele Ohrenschleifer an den Haselnüssen. Kommen die da
raus, oder klettern die da rein, um sich Futter zu suchen?
Die sind nicht an Nüssen interessiert. Sind Fleischfresser und,
Spekulation, Haselnussbohrer gehören zu ihrer Lieblingsspeise.
gibt es dafür eine halbwegs seriöse Quelle?
Dass Ohrwürmer nicht an den Nüssen interessiert sind, denen sie ja
nichts anhaben können, kann ich nachvollziehen.
Dass Ohrwürmer einen leibhaftigen Käfer überwältigen und verspeisen,
der immerhin 6 bis 9 mm groß wird und einen schützenden Chitinpanzer
hat, wage ich zu bezweifeln. Der Kosmos-Insektenführer schreibt zum
Gemeinen Ohrwurm: "Die Art ernährt sich von zarten Pflanzenteilen,
aber auch von weichhäutigen Insekten, vor allem Blattläusen."
Wenn ich dann noch lese "Ohrwürmer verzehren Blattläuse, manchmal auch
Spinnmilben oder Larven und Eier von anderen Insekten", dann scheinen
sie sich doch eher mit Winzigem zurecht zu kommen, wobei sie
selbstverständlich auch Raubmilben oder Larven und Eier von anderen
Nützlingen nicht verschmähen dürften, also sind sie auch auf diesem
Sektor halb Nütz- halb Schädling.
Dass Ohrwürmer nicht als "Fleischfresser" einzustufen sind, wird immer
wieder betont, weil sie schon ihre Jungen mit Blattmasse füttern und
zu passender Zeit jede Menge Früchte anfressen.
Dazu meint einer:
"Die Tiere sind nicht, wie häufig dargestellt, reine Nützlinge,
sondern Allesfresser, die unter anderem auch eine Vorliebe für süße
Früchte haben.
Typisch für den Fraß der nachtaktiven Ohrwürmer sind runde, in die
Tiefe gehende Löcher in den Früchten. Wespen, Bienen und Ameisen
nutzen gerne die Vorarbeit des Ohrwurms und vergrößern die
Fraßstellen. Schon bald beginnen die Früchte dann von diesen
Verletzungen ausgehend zu faulen.
Wo solche Schäden im Garten beobachtet werden, sollte man als Quartier
für den Ohrwurm aufgehängte strohgefüllte Blumentöpfe oder
"Schlafsäckchen" schnellstens entfernen, um die Schäden zu begrenzen."
Und einer, der sich mit der Schwarzen Kirschenlaus beschäftigte meint
zu den Ohrwürmern: "Die Förderung von Ohrwürmern durch das Aufhängen
von mit Stroh gefüllten Blumentöpfen trägt nur unwesentlich zur
Reduzierung von Blattläusen bei." :-(((
So können sie als nicht gerade wirksame "Nützlinge" bestenfalls dann
zeitweise eingetuft werden, wenn man sie zur Fruchtreife rechtzeitig
absiedelt, bevor sie sich als Schädlinge betätigen.
Aber schon dieser Hinweis wird in Dutzenden so genannter Biotipps
geflissentlich unterschlagen.
Also würde ich allen, die den Ohrwurm weiterhin uneingeschränkt
bejubeln wollen, raten, die Ohrwurmnester jetzt in die Pflaumen- und
Apfelbäume zu hängen, damit es den Ohrwürmern wohl ergehe. :-)Am Fri,
10 Sep 2004 21:38:43 +0200 schrieb Thilo Herrmann:
Hallo,
Post by Thilo HerrmannPost by H.- J. HoffMich würde interessieren, was die Maden in den Haselnüssen später mal
werden wollen, wenn sie groß sind.
Käfer. Haselnussbohrer (Curculio nucum).
Post by H.- J. HoffIch sehe immer viele Ohrenschleifer an den Haselnüssen. Kommen die da
raus, oder klettern die da rein, um sich Futter zu suchen?
Die sind nicht an Nüssen interessiert. Sind Fleischfresser und,
Spekulation, Haselnussbohrer gehören zu ihrer Lieblingsspeise.
gibt es dafür eine halbwegs seriöse Quelle?
Dass Ohrwürmer nicht an den Nüssen interessiert sind, denen sie ja
nichts anhaben können, kann ich nachvollziehen.
Dass Ohrwürmer einen leibhaftigen Käfer überwältigen und verspeisen,
der immerhin 6 bis 9 mm groß wird und einen schützenden Chitinpanzer
hat, wage ich zu bezweifeln. Der Kosmos-Insektenführer schreibt zum
Gemeinen Ohrwurm: "Die Art ernährt sich von zarten Pflanzenteilen,
aber auch von weichhäutigen Insekten, vor allem Blattläusen."
Wenn ich dann noch lese "Ohrwürmer verzehren Blattläuse, manchmal auch
Spinnmilben oder Larven und Eier von anderen Insekten", dann scheinen
sie sich doch eher mit Winzigem zurecht zu kommen, wobei sie
selbstverständlich auch Raubmilben oder Larven und Eier von anderen
Nützlingen nicht verschmähen dürften, also sind sie auch auf diesem
Sektor halb Nütz- halb Schädling.
Dass Ohrwürmer nicht als "Fleischfresser" einzustufen sind, wird immer
wieder betont, weil sie schon ihre Jungen mit Blattmasse füttern und
zu passender Zeit jede Menge Früchte anfressen.
Dazu meint einer:
"Die Tiere sind nicht, wie häufig dargestellt, reine Nützlinge,
sondern Allesfresser, die unter anderem auch eine Vorliebe für süße
Früchte haben.
Typisch für den Fraß der nachtaktiven Ohrwürmer sind runde, in die
Tiefe gehende Löcher in den Früchten. Wespen, Bienen und Ameisen
nutzen gerne die Vorarbeit des Ohrwurms und vergrößern die
Fraßstellen. Schon bald beginnen die Früchte dann von diesen
Verletzungen ausgehend zu faulen.
Wo solche Schäden im Garten beobachtet werden, sollte man als Quartier
für den Ohrwurm aufgehängte strohgefüllte Blumentöpfe oder
"Schlafsäckchen" schnellstens entfernen, um die Schäden zu begrenzen."
Und einer, der sich mit der Schwarzen Kirschenlaus beschäftigte meint
zu den Ohrwürmern: "Die Förderung von Ohrwürmern durch das Aufhängen
von mit Stroh gefüllten Blumentöpfen trägt nur unwesentlich zur
Reduzierung von Blattläusen bei." :-(((
So können sie als nicht gerade wirksame "Nützlinge" bestenfalls dann
zeitweise eingetuft werden, wenn man sie zur Fruchtreife rechtzeitig
absiedelt, bevor sie sich als Schädlinge betätigen.
Aber schon dieser Hinweis wird in Dutzenden so genannter Biotipps
geflissentlich unterschlagen.
Also würde ich allen, die den Ohrwurm weiterhin uneingeschränkt
bejubeln wollen, raten, die Ohrwurmnester jetzt in die Pflaumen- und
Apfelbäume zu hängen, damit es den Ohrwürmern wohl ergehe. :-)
Beste Grüße G e r h a r d
--
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