Discussion:
Tomatendach mit Regenwassernutzung ?
(zu alt für eine Antwort)
a***@lycos.de
2006-03-23 10:28:52 UTC
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Hallo Gärtner,

ich will mir ein Tomatendach bauen, das zumindest teilweise das
Regenwasser zum Gießen mitbenutzt. Aber keine aufwändige
Regenrinnenkonstruktion sondern was einfacheres. Hat Jemand eine Idee?
Würde es helfen, das Dach lang und schmal zu bauen sodass die Tomaten
nur einreihig stehen und die Wurzelspitzen ausserhalb des Daches
stehen? Wie weit Wurzeln Tomaten eigentlich?
Oder wäre es eine Möglichkeit ein schräges Flachdach zu bauen und
die Windschutzfolie an der Rückseite unten ins Dach "reinzuziehen"
sodass das Regenwasser umgeleitet wird?

viele Grüße
Andreas
Ina Koys
2006-03-23 11:28:10 UTC
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Post by a***@lycos.de
Hallo Gärtner,
ich will mir ein Tomatendach bauen, das zumindest teilweise das
Regenwasser zum Gießen mitbenutzt. Aber keine aufwändige
Regenrinnenkonstruktion sondern was einfacheres. Hat Jemand eine Idee?
Würde es helfen, das Dach lang und schmal zu bauen sodass die Tomaten
nur einreihig stehen und die Wurzelspitzen ausserhalb des Daches
stehen? Wie weit Wurzeln Tomaten eigentlich?
Der Ballen, den man im Herbst rauzieht, ist erstaunlich klein. Das
Wichtige an der Wurzel sind aber die kleinen Faserwürzelchen, die man
hauptsächlich dadurch wahrnimmt, dass durch sie die Erde an der Wurzel
haften bleibt. Aber ob die jetzt "raumgreifend" sind oder eben nur so
als "Pelz" auf den größeren Wurzeln wachsen, wüßte ich selbst gern.

Ich tippe aber auf die Pelzvariante. In dem Fall wäre der Durchmesser
der Wurzel kleiner als der Durchmesser der oberirdischen Pflanze.

Ina
--
Eine wirkliche Frage zu stellen, heißt dem Sturmwind die Tür zu öffnen -
die Antwort kann den Frager vernichten und die Frage selbst - Anne Rice
Gerhard Zahn
2006-03-23 12:07:19 UTC
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Am 23 Mar 2006 02:28:52 -0800 schrieb ***@lycos.de:

Hallo,
Post by a***@lycos.de
ich will mir ein Tomatendach bauen, das zumindest teilweise das
Regenwasser zum Gießen mitbenutzt. Aber keine aufwändige
Regenrinnenkonstruktion sondern was einfacheres. Hat Jemand eine Idee?
also das Bisschen Regenwasser, das sich auf den paar Quadratmetern
Tomatendach auffangen lässt, ist wirklich keinen Aufwand wert.
Bei einem giebeligen Dach dürften die Tomaten ausreichend gleichmäßig
mit dem Tropfwasser "versorgt" werden. Es wird aber in heißen
Sommermonaten ohnehin nicht annähernd ausreichen.

Geht man den Weg, das Regenwasser oben mühsam einzufangen, muss man
unten auch wieder dafür sorgen, dass es wieder auf alle Tomaten
verteilt wird. Das ist eigentlich des Aufwands zu viel.
Post by a***@lycos.de
Würde es helfen, das Dach lang und schmal zu bauen sodass die Tomaten
nur einreihig stehen und die Wurzelspitzen ausserhalb des Daches
stehen?
Zweireihiger Anbau dürfte günstiger sein. Ein breiteres Tomatendach
dürfte leichter stand- und windfest zu machen sein. Ein gewisser
Überstand ist ohnehin erforderlich, sonst regnet es die Tomaten zu oft
an. Der Tau wird aber ganz gut abgehalten und das ist wichtig, denn
gibt's bei Schönwetter immer, Regen nicht.
Post by a***@lycos.de
Wie weit Wurzeln Tomaten eigentlich?
Zur Weite finde ich nix. In meinem inzwischen lockeren und gemulchten
Gartenboden rupfe ich im Herbst durchwurzelte Flächen von fast einem
Meter Durchmesser raus. Wie weit die feineren Wurzeln laufen, weiß der
Geier.
Überraschend finde ich eine Meldung, die behauptet, dass die Tomaten
zu den Mittel-Tiefwurzlern gehören und es als solche auf stattliche 80
- 150 cm Wurzeltiefe schaffen. Die Hauptwurzelmasse liegt aber eher
flach in den oberen 15 - 20 cm.

Halt, da meint noch einer was:
"Tomate: Bei Direktsaat bildet sie eine Pfahlwurzel, die in einen
tiefgründigen Boden bis über zwei Meter Tiefe eindringen kann. Bei der
Vorkultur wird die Entwicklung der Pfahlwurzel jedoch gehemmt. Nach
dem Pflanzen hat die Tomate ein breit verzweigtes, faseriges
Wurzelwerk, das sich zunächst waagrecht fünf bis acht Zentimeter unter
der Erdoberläche gleichmäßig nach allen Seiten ausbreitet. Im Sommer
(Anfang bis Mitte Juli), wenn die obere Bodenschicht trockener und
wärmer wird, verändert sich das Wachstum der Wurzeln. Die Spitzen der
bisher flach verlaufenden Wurzeln biegen nach unten ab und das
Wachstum der nach unten gerichteten Wurzeln verstärkt sich."

Leider gibt es damit weiter keine ungefähren Angaben zur
durchwurzelten Fläche. Ich denke, die ist größer als man denkt. :-)
Post by a***@lycos.de
Oder wäre es eine Möglichkeit ein schräges Flachdach zu bauen und
die Windschutzfolie an der Rückseite unten ins Dach "reinzuziehen"
sodass das Regenwasser umgeleitet wird?
Warum erst umleiten und dann wieder hinleiten oder hingießen?
Lass' das Regenwasser an den beiden Beeträndern heruntertropfen.
Fertig.

Beste Grüße G e r h a r d
a***@lycos.de
2006-03-23 14:41:43 UTC
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Post by Gerhard Zahn
Hallo,
Post by a***@lycos.de
ich will mir ein Tomatendach bauen, das zumindest teilweise das
Regenwasser zum Gießen mitbenutzt. Aber keine aufwändige
Regenrinnenkonstruktion sondern was einfacheres. Hat Jemand eine Idee?
also das Bisschen Regenwasser, das sich auf den paar Quadratmetern
Tomatendach auffangen lässt, ist wirklich keinen Aufwand wert.
Bei einem giebeligen Dach dürften die Tomaten ausreichend gleichmäßig
mit dem Tropfwasser "versorgt" werden. Es wird aber in heißen
Sommermonaten ohnehin nicht annähernd ausreichen.
In den weniger heissen Monaten, die ja leider oft vorkommen, werde ich
vermutlich aber deutlich weniger giessen müssen. Ist schon ein
Vorteil.
Post by Gerhard Zahn
Geht man den Weg, das Regenwasser oben mühsam einzufangen, muss man
unten auch wieder dafür sorgen, dass es wieder auf alle Tomaten
verteilt wird. Das ist eigentlich des Aufwands zu viel.
Mein Garten hat eine leichte Hanglage, bei starken Gewittern kommt
schon eine ganze Menge runter, dummerweise läuft es auch schnell
wieder weg, der Boden kann das gar nicht so schnell aufnehemen. Wäre
es eine gute Idee, rund um das Dach einen kleinen Erdwall anzulegen um
das Wasser aufzufangen?
Post by Gerhard Zahn
Zweireihiger Anbau dürfte günstiger sein. Ein breiteres Tomatendach
dürfte leichter stand- und windfest zu machen sein. Ein gewisser
Überstand ist ohnehin erforderlich, sonst regnet es die Tomaten zu oft
an. Der Tau wird aber ganz gut abgehalten und das ist wichtig, denn
gibt's bei Schönwetter immer, Regen nicht.
Welche Abmessungen sollte so ein Dach haben? Vor allem welche Breite?
Die Länge kann man ja nach Zahl der Pflanzen variieren.


viele Grüße Andreas
Gerhard Zahn
2006-03-23 19:09:55 UTC
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Am 23 Mar 2006 06:41:43 -0800 schrieb ***@lycos.de:

Hallo,
Post by a***@lycos.de
In den weniger heissen Monaten, die ja leider oft vorkommen, werde ich
vermutlich aber deutlich weniger giessen müssen. Ist schon ein
Vorteil.
hm, in den weniger heißen Monaten, in denen es auch mal regnet, wird
die Niederschlagsmenge aber auch nicht mehr, ob mit oder ohne
Dachrinne.
Ein paar Tage nach dem Regen heißt es wieder gießen, so oder so.
Ich sehe das doch bei den vielen Regentonnen, die Dachwasser
auffangen. Wenn es regnet kann man sie nicht mehr sehen, weil sie
überlaufen und wenn es heißt ist, sind sie viel zu schnell leer. Da
bräuchte man dann schon ganze Batterien davon.
Post by a***@lycos.de
Post by Gerhard Zahn
Geht man den Weg, das Regenwasser oben mühsam einzufangen, muss man
unten auch wieder dafür sorgen, dass es wieder auf alle Tomaten
verteilt wird. Das ist eigentlich des Aufwands zu viel.
Mein Garten hat eine leichte Hanglage, bei starken Gewittern kommt
schon eine ganze Menge runter, dummerweise läuft es auch schnell
wieder weg, der Boden kann das gar nicht so schnell aufnehemen. Wäre
es eine gute Idee, rund um das Dach einen kleinen Erdwall anzulegen um
das Wasser aufzufangen?
Talseitig vielleicht, aber ideal ist das auch nicht. Mulchen und für
humosen Boden sorgen, wäre eher angezeigt. Da nimmt der Boden dann
auch mehr Wasser bei stärkerem Regen auf.
Post by a***@lycos.de
Post by Gerhard Zahn
Zweireihiger Anbau dürfte günstiger sein. Ein breiteres Tomatendach
dürfte leichter stand- und windfest zu machen sein. Ein gewisser
Überstand ist ohnehin erforderlich, sonst regnet es die Tomaten zu oft
an. Der Tau wird aber ganz gut abgehalten und das ist wichtig, denn
gibt's bei Schönwetter immer, Regen nicht.
Welche Abmessungen sollte so ein Dach haben? Vor allem welche Breite?
Die Länge kann man ja nach Zahl der Pflanzen variieren.
Bei mir stehen die Tomaten wegen Platzmangels sehr eng, zwei Reihen
auf 105er Beeten. 1,20 Beetbreite wäre sicher günstiger.
Dazu kommen dann noch beidseitige Dachüberstände von wenigstens je 10
bis 15 cm und schon bist du bei 1,40 Dachbreite.
Die Breite bleibt ja auch wieder ein Kompromiss. Breiter schützt
besser vor Schlagregen, es wird aber auch unhandlicher, so ein Beet
zur Mitte hin zu pflegen. Und die Bauweise einigermaßen sturmsicher
hin zu kriegen, ist auch ganz schön aufwändig, vom Aussehen einer
wirklich stabilen Konstruktion mal ganz zu schweigen.

Beste Grüße G e r h a r d
a***@lycos.de
2006-03-24 09:07:58 UTC
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Post by Gerhard Zahn
Post by a***@lycos.de
Welche Abmessungen sollte so ein Dach haben? Vor allem welche Breite?
Die Länge kann man ja nach Zahl der Pflanzen variieren.
Bei mir stehen die Tomaten wegen Platzmangels sehr eng, zwei Reihen
auf 105er Beeten. 1,20 Beetbreite wäre sicher günstiger.
Also 60cm Pflanzabstand ? Wirklich so groß? Aber doch nur der Abstand
zwischen den beiden Reihen? Machst du innerhalb der Reihe auch so
große Abstände? Bis jetzt hab ich immer 40cm innerhalb der Reihe
genommen. Allerdings ohne Dach.
Post by Gerhard Zahn
Dazu kommen dann noch beidseitige Dachüberstände von wenigstens je 10
bis 15 cm und schon bist du bei 1,40 Dachbreite.
Die Breite bleibt ja auch wieder ein Kompromiss. Breiter schützt
besser vor Schlagregen, es wird aber auch unhandlicher, so ein Beet
zur Mitte hin zu pflegen. Und die Bauweise einigermaßen sturmsicher
hin zu kriegen, ist auch ganz schön aufwändig, vom Aussehen einer
wirklich stabilen Konstruktion mal ganz zu schweigen.
Hast du einen Tip wie so eine Konstruktion aussehen könnte ? Ich
dachte daran 4 Bodenhülsen einzuschlagen und 70cm Pfosten
dranzuschrauben, so 1,5m hoch. Daran aus Dachlatten einen Rahmen mit
Giebel. Auf die Dachhälften dann Gitterfolie draufnageln. Damit die
Pfosten nicht verrotten, noch Folie drauftackern. Kommt das so hin?

viele Grüße
Andreas
Gerhard Zahn
2006-03-24 11:47:43 UTC
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Am 24 Mar 2006 01:07:58 -0800 schrieb ***@lycos.de:

Hallo,
Post by a***@lycos.de
Post by Gerhard Zahn
Bei mir stehen die Tomaten wegen Platzmangels sehr eng, zwei Reihen
auf 105er Beeten. 1,20 Beetbreite wäre sicher günstiger.
Also 60cm Pflanzabstand ? Wirklich so groß? Aber doch nur der Abstand
zwischen den beiden Reihen? Machst du innerhalb der Reihe auch so
große Abstände? Bis jetzt hab ich immer 40cm innerhalb der Reihe
genommen. Allerdings ohne Dach.
für die Reihen würde ich in einem Abstand von 50 cm vorsehen, denn die
Tomaten sollen ja nicht unbedingt bis an den Beetrand wachsen.
40 cm innerhalb der Reihe sind die engste Pflanzung, die ich mir
vorstellen kann, aber nicht für gut halte. Auf wenigstens 45 oder 50
cm solltest du schon gehen.
Die Pflanzen brauchen auch etwas Luft für Wind zwischendurch.
Post by a***@lycos.de
Hast du einen Tip wie so eine Konstruktion aussehen könnte ? Ich
dachte daran 4 Bodenhülsen einzuschlagen und 70cm Pfosten
dranzuschrauben, so 1,5m hoch.
1,50 m hoch ist zu niedrig. Unter einem Dach werden die Tomaten ohne
weiteres 1,80 m hoch und in guten Jahren tragen sie auch in ansonsten
etwas unwirtlichen Gegenden bis auf diese Höhe.
Mit vier Pfosten an den Ecken wirst du nur auskommen, wenn das ganze
Dach nicht all zu lang ist. Lieber sechs Pfosten setzen und sowohl die
Pfosten wie auch die übrigen Latten nicht zu wuchtig wählen.
Post by a***@lycos.de
Daran aus Dachlatten einen Rahmen mit
Giebel. Auf die Dachhälften dann Gitterfolie draufnageln.
Die Gitterfolie aber um die Ecke führen, das verteilt den Zug auf die
ganze Lattenkante.
Post by a***@lycos.de
Damit die
Pfosten nicht verrotten, noch Folie drauftackern. Kommt das so hin?
Das auf keinen Fall. Zwischen Holzpfosten und Folie entsteht täglich
Schwitzwasser und das ist übel. Luft muss an das Holz kommen, damit es
schnellstmöglich abtrocknet.

Beste Grüße G e r h a r d

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