Discussion:
Äpfel ohne Kerne
(zu alt für eine Antwort)
Anna Mosler
2007-11-26 07:45:23 UTC
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Da ich in diesem Jahr ja keine eigenen Äpfel hatte, habe ich vor einiger
Zeit einige gekauft, an einem Obstauto. Die Äpfel seien vom Bodensee,
sagten sie. Große dicke Boskoop waren es. Was mich nun aber bei bisher
jedem dieser Äpfel gewundert hat: sie haben keine Kerne.

Wie kommt es, dass diese Äpfel keine Kerne haben?

Anna
Manfred Fiebig
2007-11-26 11:26:19 UTC
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Post by Anna Mosler
Da ich in diesem Jahr ja keine eigenen Äpfel hatte, habe ich vor einiger
Zeit einige gekauft, an einem Obstauto. Die Äpfel seien vom Bodensee,
sagten sie. Große dicke Boskoop waren es. Was mich nun aber bei bisher
jedem dieser Äpfel gewundert hat: sie haben keine Kerne.
Wie kommt es, dass diese Äpfel keine Kerne haben?
Ich würde mich auch sehr wundern? Boskoop ohne Kerne ist nicht
handelsüblich. Nicht einmal die Mostereien würden sowas annehmen.
BodenseeObst ist ein Markenname und das von dort angebotene Obst kannst
du hier bestimmen und vergleichen: http://tinyurl.com/38tvux
--
der Hinterwäldler
liebt nicht Windows, hasst es aber auch nicht
Er hat nur festgestellt, das selbst Malware nicht
mehr das ist, was sie vor ein paar Jahren mal war.
Anna Mosler
2007-11-26 14:03:15 UTC
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Post by Manfred Fiebig
Post by Anna Mosler
Da ich in diesem Jahr ja keine eigenen Äpfel hatte, habe ich vor
einiger Zeit einige gekauft, an einem Obstauto. Die Äpfel seien vom
Bodensee, sagten sie. Große dicke Boskoop waren es. Was mich nun
aber bei bisher jedem dieser Äpfel gewundert hat: sie haben keine
Kerne.
Wie kommt es, dass diese Äpfel keine Kerne haben?
Ich würde mich auch sehr wundern?
Hinter die Bedeutung des Fragezeichens komme ich jetzt nicht dahinter.
Post by Manfred Fiebig
Boskoop ohne Kerne ist nicht
handelsüblich. Nicht einmal die Mostereien würden sowas annehmen.
Schauen die in in jeden Apfel rein? <grins>
Post by Manfred Fiebig
BodenseeObst ist ein Markenname und das von dort angebotene Obst
kannst du hier bestimmen und vergleichen: http://tinyurl.com/38tvux
Das Gewicht stimmt, meine Exemplare bringen zwischen 200 und 250g auf
die Waage.

Wenigstens finde ich da die Erlaubnis <grins>, den Boskoop als Tafelobst
zu verwenden und ihn früh zu essen:
"Optimale Genußreife: Die Genußreife setzt nach der Ernte, Mitte Oktober
ein"
Die anderen Webseiten waren da immer anderer Ansicht.

Doch von Kernen ist auf jener Webseite nicht die Rede.

Anna
Gerhard Zahn
2007-11-26 15:02:23 UTC
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Am Mon, 26 Nov 2007 08:45:23 +0100 schrieb Anna Mosler:

Hallo,
Post by Anna Mosler
Da ich in diesem Jahr ja keine eigenen Äpfel hatte, habe ich vor einiger
Zeit einige gekauft, an einem Obstauto. Die Äpfel seien vom Bodensee,
sagten sie.
so, sagten sie...
Normalerweise werden Bodenseeäpfel mit dem typischen Herkunftsemblem
vertrieben.
Aber vielleicht gehörten diese Lieferanten der "Obst vom Bodensee
Marketinggesellschaft mbH" nicht an. Die Äpfel können ja trotzdem aus
dem Bodenseegebiet kommen - "vom Bodensee" sind eh die wenigsten.

Und über die Herkunft hinaus wird da auch keine spezielle Qualität
garantiert. Ist halt zu 90 % Obst aus Integriertem Anbau, das es auch
anderswo gibt. Ich frage mich nur, was die restlichen 10 % ausmacht.
Post by Anna Mosler
Große dicke Boskoop waren es. Was mich nun aber bei bisher
jedem dieser Äpfel gewundert hat: sie haben keine Kerne.
Also, ich glaube nicht, dass die wirklich vergessen haben, die
Apfelkerne beizupacken, manchmal sind die einfach innen in den Äpfeln
versteckt. :-)

Ansonsten wundert mich das und ich bin gespannt, wer dazu wirklich
etwas genaueres weiß.

Sind da auch keine Kerngehäuse und Kerngehäusewände = Spelzen
vorhanden?
Kein Ansatz von Kernen und seien sie noch so kümmerlich?

Es gibt zwar auch Jungfernzeugung - also ohne Fremdbefruchtung - bei
Äpfeln, wenn auch weniger häufig als bei Birnen, aber dann sollten die
Früchte nicht normal groß werden und teils verkrüppelt sein.

Die Ursache könnte witterungsbedingt sein. Dann aber müsste im
Vorjahr, bei der Bildung der Ansätze der Samenanlagen, also etwa in
den ersten 30 - 50 Tagen nach der Vorjahresblüte untaugliches Wetter
geherrscht haben. Dann wären aber gar keine Samenanlagen gebildet
worden, so dass es auch nicht zur Befruchtung hätte kommen können.
Normalerweise hätte dies kleinere und verkrüppelte Früchte zur Folge.

Sollten aber Samenanlagen da gewesen und auch befruchtet worden sein,
müsste es einen Grund dafür gegeben haben, warum sich die befruchteten
Zellen nicht zu Samen und Kernen weiterentwickelt haben.

Nun, auch diploide Apfelsorten bilden nur zum geringsten Teil 10
mögliche Kerne aus - oder geht auch mehr?
Triploide Sorten knausern dagegen mit der Samenausbildung, sie neigen
zur Kernlosigkeit und schaffen bisweilen auch nur taube Kerne.
Und der Boskoop ist triploid und da könnte die Ursache liegen. Ob
allerdings die Schwankungsbreite sogar gegen null gehen kann oder ob
das nur so aussieht, da bin ich überfragt.

Beste Grüße G e r h a r d
Anna Mosler
2007-11-26 16:39:22 UTC
Permalink
Post by Gerhard Zahn
Post by Anna Mosler
Große dicke Boskoop waren es. Was mich nun aber bei bisher
jedem dieser Äpfel gewundert hat: sie haben keine Kerne.
Sind da auch keine Kerngehäuse und Kerngehäusewände = Spelzen
vorhanden?
Kein Ansatz von Kernen und seien sie noch so kümmerlich?
Das Kerngehäuse und die Wände kamen mir ganz normal vor. Ja, darin sind
ganz ganz kleine braune Dingelchen, aus der Erinnerung gesagt, so groß
wie der Punkt auf der Tastatur.
Post by Gerhard Zahn
Triploide Sorten knausern dagegen mit der Samenausbildung, sie neigen
zur Kernlosigkeit und schaffen bisweilen auch nur taube Kerne.
Und der Boskoop ist triploid und da könnte die Ursache liegen.
Aha ... danke.
Post by Gerhard Zahn
Ob
allerdings die Schwankungsbreite sogar gegen null gehen kann oder ob
das nur so aussieht, da bin ich überfragt.
Ich werde bei den nächsten Exemplaren sehr aufmerksam sein, ob da nicht
doch vielleicht der ein oder andere Kern dabei ist...

Anna
Dieter Göbel
2007-12-14 16:50:58 UTC
Permalink
Post by Anna Mosler
Da ich in diesem Jahr ja keine eigenen Äpfel hatte, habe ich vor einiger
Zeit einige gekauft, an einem Obstauto. Die Äpfel seien vom Bodensee,
sagten sie. Große dicke Boskoop waren es. Was mich nun aber bei bisher
jedem dieser Äpfel gewundert hat: sie haben keine Kerne.
Hallo Anna,

nun haben wir auch Äpfel ohne Kerne, und zwar aus dem Alten Land bei Hamburg
Sorte Elstar.
Wo normalerweise die Kerne sind, ist nur noch eine Andeutung zu sehen. ;-)
Zum Essen ist das ja praktisch, aber was ist die Kehrseite der Medaille?

Gruß Dieter
Ina Koys
2007-12-14 17:42:39 UTC
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Post by Dieter Göbel
nun haben wir auch Äpfel ohne Kerne, und zwar aus dem Alten Land bei Hamburg
Sorte Elstar.
Wo normalerweise die Kerne sind, ist nur noch eine Andeutung zu sehen. ;-)
Zum Essen ist das ja praktisch, aber was ist die Kehrseite der Medaille?
Lassen sich ganz schlecht nachsäen! ;)

Ina
--
"Wer mit seinem Garten zufrieden ist, verdient ihn nicht!"
(Karl Foerster)
Dieter Göbel
2007-12-14 19:05:22 UTC
Permalink
Post by Ina Koys
Post by Dieter Göbel
nun haben wir auch Äpfel ohne Kerne, und zwar aus dem Alten Land bei
Hamburg Sorte Elstar.
Wo normalerweise die Kerne sind, ist nur noch eine Andeutung zu sehen. ;-)
Zum Essen ist das ja praktisch, aber was ist die Kehrseite der Medaille?
Lassen sich ganz schlecht nachsäen! ;)
Hallo Ina,

und dann hätten wir bald keine Äpfel mehr - höchstens Erdäpfel. ;-)

Gruß Dieter
Kathinka Wenz
2007-12-15 08:27:09 UTC
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Post by Dieter Göbel
nun haben wir auch Äpfel ohne Kerne, und zwar aus dem Alten Land bei Hamburg
Sorte Elstar.
Hm, ich habe auch einen Elstar, mir ist aber nicht aufgefallen, dass der
keine Kerne gehabt hätte...

Gruß, Kathinka
--
http://www.drg-faq.info/
Dieter Göbel
2007-12-15 08:38:44 UTC
Permalink
Post by Kathinka Wenz
Post by Dieter Göbel
nun haben wir auch Äpfel ohne Kerne, und zwar aus dem Alten Land bei Hamburg
Sorte Elstar.
Hm, ich habe auch einen Elstar, mir ist aber nicht aufgefallen, dass der
keine Kerne gehabt hätte...
Hallo Kathinka,

ob der aber auch aus dem "Alten Land" kommt?
Bei uns kommt jeden Donnerstag ein Obstwagen, der uns nur aus diesem Gebiet
Äpfel verkauft (mehrere Sorten).
Die sind übrigens billiger als aus dem Supermarkt und schmecken deutlich
besser.

Gruß Dieter
Kathinka Wenz
2007-12-15 09:08:57 UTC
Permalink
Post by Dieter Göbel
Post by Kathinka Wenz
Post by Dieter Göbel
nun haben wir auch Äpfel ohne Kerne, und zwar aus dem Alten Land bei Hamburg
Sorte Elstar.
Hm, ich habe auch einen Elstar, mir ist aber nicht aufgefallen, dass der
keine Kerne gehabt hätte...
ob der aber auch aus dem "Alten Land" kommt?
Also, Elstar ist Elstar, egal, wo er aktuell gerade herkommt.
Post by Dieter Göbel
Bei uns kommt jeden Donnerstag ein Obstwagen, der uns nur aus diesem Gebiet
Äpfel verkauft (mehrere Sorten).
Die sind übrigens billiger als aus dem Supermarkt und schmecken deutlich
besser.
Ja, aber ein Elstar wird doch nicht besser, nur weil er in Norddeutschland
wächst.

Gruß, Kathinka
--
http://www.drg-faq.info/
Dieter Göbel
2007-12-15 09:20:23 UTC
Permalink
Post by Kathinka Wenz
Post by Dieter Göbel
Post by Kathinka Wenz
Post by Dieter Göbel
nun haben wir auch Äpfel ohne Kerne, und zwar aus dem Alten Land bei Hamburg
Sorte Elstar.
Hm, ich habe auch einen Elstar, mir ist aber nicht aufgefallen, dass der
keine Kerne gehabt hätte...
ob der aber auch aus dem "Alten Land" kommt?
Also, Elstar ist Elstar, egal, wo er aktuell gerade herkommt.
Hallo Kathinka,

das glaube ich nicht. Es liegt ja wohl ganz an der Züchtung, Haltung usw.
Apfel ist nicht gleich Apfel. Es gibt gut schmeckende und weniger
schmeckende von der gleichen Sorte.
Wie kommt der Geschmack eines Apfels zustand? Wer kennt sich da aus?

Gruß Dieter
Kathinka Wenz
2007-12-15 10:27:03 UTC
Permalink
Post by Dieter Göbel
das glaube ich nicht. Es liegt ja wohl ganz an der Züchtung, Haltung usw.
Apfel ist nicht gleich Apfel. Es gibt gut schmeckende und weniger
schmeckende von der gleichen Sorte.
Natürlich kommt es auch auf den Boden und die Sonne und den Reifgrad an,
aber grundsätzlich sind Äpfel der gleichen Sorte identisch.

Gruß, Kathinka
--
http://www.drg-faq.info/
Dieter Göbel
2007-12-15 10:32:28 UTC
Permalink
Post by Kathinka Wenz
Post by Dieter Göbel
das glaube ich nicht. Es liegt ja wohl ganz an der Züchtung, Haltung usw.
Apfel ist nicht gleich Apfel. Es gibt gut schmeckende und weniger
schmeckende von der gleichen Sorte.
Natürlich kommt es auch auf den Boden und die Sonne und den Reifgrad an,
aber grundsätzlich sind Äpfel der gleichen Sorte identisch.
Hallo Kathinka,

aber nicht im Geschmack (außer den ausgebliebenen Kernen), und darauf kommt
es wohl an, wenn man sich Äpfel kauft.
Von daher: Elstar ist nicht Elastar. ;-)

Gruß Dieter
der den abendlichen Apfel beim Fernsehen nicht missen möchte
Kathinka Wenz
2007-12-15 11:42:14 UTC
Permalink
Post by Dieter Göbel
Von daher: Elstar ist nicht Elastar. ;-)
Ich weiß jetzt nicht sicher, wie es bei Äpfeln sind, aber in sehr vielen
Fällen Sorten genetisch identisch. Also nicht nur die gleichen, sondern
sogar die selben.

Gruß, Kathinka
--
http://www.drg-faq.info/
Gerhard Zahn
2007-12-15 18:27:35 UTC
Permalink
Am Sat, 15 Dec 2007 12:42:14 +0100 schrieb Kathinka Wenz:

Hallo,
Post by Kathinka Wenz
Post by Dieter Göbel
Von daher: Elstar ist nicht Elastar. ;-)
Ich weiß jetzt nicht sicher, wie es bei Äpfeln sind, aber in sehr vielen
Fällen Sorten genetisch identisch. Also nicht nur die gleichen, sondern
sogar die selben.
tja schon, aber kaum ein Händler wird Elstar verkaufen und dazu
vermerken, dass es sich um die Mutante soundso handelt.
Und von Elstar, der ursprünglich aus Elst in den Niederlanden stammt,
habe ich gefunden:
"Bei Jonagold und Elstar .... waren zeitweise jeweils über 80 Mutanten
in Prüfung".
Das war im Jahr 2000 und wie viele Mutanten es bis 2007 geworden sind,
entzieht sich meiner Kenntnis. Dass Elstar mit Elstar genetisch immer
identisch sind, das kann man sich damit schon mal abschminken.

Andererseits glaube ich nicht, dass sich die Mutanten geschmacklich
groß unterscheiden, denn was da nicht taugt, fliegt eh aus der
Vermehrung.
Und meist zeichnen sich die Mutanten eher durch mehr Rotfärbung oder
ähnliche Merkmale aus.

Aber ansonsten schmecken Tafelapfel-Sorten, unter denen der Elstar
geradezu Maßstäbe gesetzt hat, keinesfalls immer gleich, nicht einmal
wenn sie vom selben Baum kommen.
Denn erst einmal muss dem Apfel Gelegenheit gegeben werden, unter
günstiger Witterung heranzureifen, um geschmacklich das Optimum
erreichen zu können. Das geht bestimmt nicht jedes Jahr in jeder
Gegend und auf jedem Boden und nicht einmal am selben Baum.
Die südseitigen vollreifen Äpfel schmecken nämlich normalerweise
deutlich besser, als nordseitig oder innen hängendes Grobzeugs.

Ganz entscheidend ist auch, wie weit der Obstbauer die Äpfel am Baum
überhaupt fertig reifen lässt. Hat er nämlich sehr viele Äpfel, muss
er auf lange Lagereignung achten. Länger lassen sich Äpfel nämlich
dann lagern, wenn sie eben nicht vollreif, sondern vorzeitig geerntet
werden. Was so ein Apfel wegen fehlender Endreife an Geschmack
verliert, kann ihm aber niemand mehr zurückgeben.

Aus Südtirol habe ich gehört, dass dort an ca. 200 Standorten
Reifetests für Äpfel gemacht werden und die Freigabe der Erntetermine
sehr kleinräumig erfolgt. Das zeigt die Wichtigkeit des richtigen
Erntetermins.

Von Elstar lese ich immer wieder, dass bei diesem Baum unbedingt ein
später, aber doch ein Sommerschnitt angebracht sei. Dies förderd die
Belichtung und Besonnung der fruchtenden Zweigpartien und Früchte.

Und wenn diese Belichtung ach so wichtig ist, dann bezweifle ich zwar
nicht, dass es gute Elstar aus dem alten Land geben mag. Ich bezweifle
aber, dass die dortigen Elstar je die Qualität der Elstar aus dem
oberen Etschtal erreichen können, denn das örtliche Klima lässt sich
nicht ändern.

Ins Negative lässt sich das Klima vielleicht schon ändern, denn der
Spagat zwischen Hagel vermeiden durch Hagelschutznetze und Qualität
verlieren durch die Lichteinbuße wegen solcher Netze, ist halt im
Alten Land und im Bodenseegebiet noch schwieriger, als im
sonnenreicheren Südtirol, wo die Hagelschutznetze inzwischen schon
dermaßen verbreitet sind, dass sie die Landschaft massiv verschandeln.
Muss wohl so sein, denn die Verbraucher und damit der Handel
akzeptieren ja keine Äpfel mit noch so kleinen Fehlstellen.

Beste Grüße G e r h a r d
Lothar Mayer
2007-12-16 08:29:45 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Gerhard Zahn
Post by Kathinka Wenz
Von daher: Elstar ist nicht Elstar. ;-)
*g* Doch, leider....
Post by Gerhard Zahn
Post by Kathinka Wenz
Ich weiß jetzt nicht sicher, wie es bei Äpfeln sind, aber in sehr vielen
Fällen Sorten genetisch identisch. Also nicht nur die gleichen, sondern
sogar die selben.
Yupp, wir haben im Moment das Problem, dass es eben wie Gerhard schrieb,
sehr viele Mutanten vor allem bei Jonagold, Elstar und Fuji gibt.
Genetisch sind sie alle gleich (nachgewiesen durch Frau Dr. Xuan vom
KOB)
http://www.kob-bavendorf.de/arbeitsbereiche/Folder.2006-11-07.1358
Aber genau dadurch lassen sie sich eben bestimmen. Was wesentlich
schwieriger ist, und daran arbeitet Haibo im Moment, ist herauszufinden,
ob es tatsächlich bei den Mutanten "genetische" Unterschiede gibt. Bei
dem von uns zur Verfügung gestellten Material ließ sich dies bislang
nicht nachweisen. Wir stehen also im Moment noch vor einem Rätsel, wie
bspw. ein "Topaz" zu einem "Red Topaz" wird bzw. warum aus einem schön
ausgefärbten "Roten Gravensteiner Rellstab" der aus einem
selektionierten Bestträger abvermehrt wurde, die Hälfte der vermehrten
Bäume plötzlich wieder "normal" ausgefärbte Gravensteiner tragen. Oder
bei Süßkirschen kämpfen wir im Moment mit dem Problem, dass Bäume, die
aus dem Mutterbaum von "Compact Stella" (SEHR schwachwachsend) schon im
nächsten Jahr wieder unkontrolliert in alle Richtungen davonschießen.
Genetisch SIND die Bäume identisch :-(
Post by Gerhard Zahn
tja schon, aber kaum ein Händler wird Elstar verkaufen und dazu
vermerken, dass es sich um die Mutante soundso handelt.
Weil viele meistens selbst nicht wissen, welche Mutante sie verkaufen
;-)
Post by Gerhard Zahn
Und von Elstar, der ursprünglich aus Elst in den Niederlanden stammt,
"Bei Jonagold und Elstar .... waren zeitweise jeweils über 80 Mutanten
in Prüfung".
Es werden immer mehr, weil jeder Obstbauer "Seinen" Bestträger
weitervermehren will. Das ganze läuft immer mehr aus dem Ruder. Bei
Jonagold sind mir bislang 108(!!!) Mutanten bekannt, von denen schon
wieder 6 verschiedene Jonagored sind.... das ganze wird nie ein Ende
nehmen :-(
Post by Gerhard Zahn
Das war im Jahr 2000 und wie viele Mutanten es bis 2007 geworden sind,
entzieht sich meiner Kenntnis. Dass Elstar mit Elstar genetisch immer
identisch sind, das kann man sich damit schon mal abschminken.
Leider nein, siehe oben :-(
Post by Gerhard Zahn
Und meist zeichnen sich die Mutanten eher durch mehr Rotfärbung oder
ähnliche Merkmale aus.
Der Trend geht wieder zurück zu mehr flächig bis gestreift, trotzdem
mehr Farbe (in der Streifung) und etwas kleiner.
Post by Gerhard Zahn
Die südseitigen vollreifen Äpfel schmecken nämlich normalerweise
deutlich besser, als nordseitig oder innen hängendes Grobzeugs.
Das Problem ist, dass keiner mehr die Zeit hat, die Äpfel zum optimalen
Reifezeitpunkt wirklich folgernd in drei bis vier Durchgängen zu
pflücken. Meistens fehlt es an den Arbeitskräften. Bestes Beispiel ist
im Moment "Red Boy" http://www.promo-fruit.ch/de/redboy_beschreibung.php
Was man bei der Markteinführung noch nicht wußte, war dass die Reife
sehr folgernd ist. Der Apfel färbt früh aus, ist dann aber von den
Inhaltswerten bei weitem noch nicht "reif". Herr Wicki empfiehlt
mitlerweile ein bis zu fünfmaliges durchpflücken nach Kontrolle der
Reifewerte.... Welcher Obstbauer hat heute noch das Personal und die
Zeit, dies zu machen?
Post by Gerhard Zahn
Ganz entscheidend ist auch, wie weit der Obstbauer die Äpfel am Baum
überhaupt fertig reifen lässt. Hat er nämlich sehr viele Äpfel, muss
er auf lange Lagereignung achten. Länger lassen sich Äpfel nämlich
dann lagern, wenn sie eben nicht vollreif, sondern vorzeitig geerntet
werden. Was so ein Apfel wegen fehlender Endreife an Geschmack
verliert, kann ihm aber niemand mehr zurückgeben.
Siehe Probleme oben
Post by Gerhard Zahn
Aus Südtirol habe ich gehört, dass dort an ca. 200 Standorten
Reifetests für Äpfel gemacht werden und die Freigabe der Erntetermine
sehr kleinräumig erfolgt. Das zeigt die Wichtigkeit des richtigen
Erntetermins.
Ich weiß nicht, wie es im Alten Land ist. Bei uns hier unten ist das
Landwirtschaftsamt Heilbronn zuständig und veröffentlicht während der
Erntezeit alle paar Tage die Reifetabellen. Diese werden bonitiert in
der Obstanlage in Kirchheim / Neckar. Das heißt aber noch lange nicht,
dass bei Thomas 50 km weiter die selbe Sorte genausoweit ausgereift ist.
Aber trotzdem halten sich im gesamten Heilbronner Umfeld die Obstbauern
daran, da keiner die Zeit hat, mit der Jodflasche durch die Anlage zu
rennen und den Stärkeabbau nachzuprüfen. Daraus resultieren die zum teil
geschmacklich "unterentwickelten" Früchte auf dem Markt.

Beste Grüße, Lothar
Tomªs Nªgel
2007-12-16 09:36:30 UTC
Permalink
Post by Lothar Mayer
Wir stehen also im Moment noch vor einem Rätsel, wie
bspw. ein "Topaz" zu einem "Red Topaz" wird bzw. warum aus einem schön
ausgefärbten "Roten Gravensteiner Rellstab" der aus einem
selektionierten Bestträger abvermehrt wurde, die Hälfte der vermehrten
Bäume plötzlich wieder "normal" ausgefärbte Gravensteiner tragen.
Ganz so rätselhaft ist das nicht. Ein Baum ist mehr als nur seine Gene.
Unter anderem kommts auch drauf an, welche der (mehr oder weniger
identisch vorhandenen) Genabschnitte konkret aktiviert oder blockiert
sind. In instabileren Bereichen kann es leichter kippen und die
Ursachen können auch extern sein.

Die Geschichte von den instabilen Mutanten ist uralt - am besten kann
man darüber bei der Sorte Golden Delicious lernen, bei der die erste
grosse Mutantenexplosion stattgefunden hat, weil es der erste weiltweit
verbreitete, in ganz grossem Masstab intensiv angebaute Apfel war.
Schon vor vielen Jahren.
Post by Lothar Mayer
Das Problem ist, dass keiner mehr die Zeit hat, die Äpfel zum optimalen
Reifezeitpunkt wirklich folgernd in drei bis vier Durchgängen zu
pflücken.
Doch, Hobbyanbauer ;-)
Bernhard Albert
2007-12-16 09:46:27 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Tomªs Nªgel
Post by Lothar Mayer
Das Problem ist, dass keiner mehr die Zeit hat, die Äpfel zum
optimalen Reifezeitpunkt wirklich folgernd in drei bis vier
Durchgängen zu pflücken.
Doch, Hobbyanbauer ;-)
Du meinst Du kontrollierst mit der Jodflasche den Stärkeabbau? Oder wie
findest Du heraus, dass Deine Äpfel den optimalen Reifezeitpunkt haben.
Ich finde das nämlich außerordentlich schwierig. Vor allem bei Bäumen,
die sehr folgernd reifen. Gut ich kann einen Apfel aufschneiden, die
Kerne anschauen und abbeißen, dass sagt mir aber noch nix über die
übrigen Äpfel am Baum, die auch schon gut aussehen, aber noch nicht
vollreif sind.

Zudem höre ich, dass man Lageräpfel schon kurz vor der Vollreife ernten
sollte - grundsätzlich - nur eben möglichst kurz, so dass sie das
Optimum an Inhaltsstoffen haben.

Gruß
Bernhard
--
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Tomªs Nªgel
2007-12-16 10:37:34 UTC
Permalink
Post by Bernhard Albert
Du meinst Du kontrollierst mit der Jodflasche den Stärkeabbau? Oder wie
findest Du heraus, dass Deine Äpfel den optimalen Reifezeitpunkt haben.
Ich finde das nämlich außerordentlich schwierig.
Ich nicht. Bei den meisten meiner Sorten habe ich mittlerweile genügend
Erfahrung, um anhand des Schalenfarbtons und Geschmacks den
Reifezustand ganz gut festzustellen.

Bei folgernd freifenden Sorten ist mehrmals pflücken auch kein Problem.
Was nicht lange gelagert werden soll, muss ohnehin vollreif sein.
Gerhard Zahn
2007-12-16 16:13:16 UTC
Permalink
Am Sun, 16 Dec 2007 10:46:27 +0100 schrieb Bernhard Albert:

Hallo Bernhard,
Post by Bernhard Albert
Ich finde das nämlich außerordentlich schwierig. Vor allem bei Bäumen,
die sehr folgernd reifen. Gut ich kann einen Apfel aufschneiden, die
Kerne anschauen und abbeißen, dass sagt mir aber noch nix über die
übrigen Äpfel am Baum, die auch schon gut aussehen, aber noch nicht
vollreif sind.
wenn die Farbe der Kerne einen brauchbaren Anhaltspunkt für die
richtige Reife liefern würde, wäre das ja eine feine Sache. Sie tun es
aber angeblich ganz und gar nicht.
Post by Bernhard Albert
Zudem höre ich, dass man Lageräpfel schon kurz vor der Vollreife ernten
sollte - grundsätzlich - nur eben möglichst kurz, so dass sie das
Optimum an Inhaltsstoffen haben.
Bei den eigenen Äpfeln ist es mir noch immer gelungen, einigermaßen
vollreif zu ernten und dann lieber schnelle alle wegzuessen.
Nur der Boskoop, der schrumpelt immer zu sehr, bevor er aufgebraucht
ist. Das liegt aber auch an meinen eher weniger geeigneten
Lagermöglichkeiten.

Beste Grüße G e r h a r d
Lothar Mayer
2007-12-16 10:09:52 UTC
Permalink
Post by Tomªs Nªgel
Ganz so rätselhaft ist das nicht. Ein Baum ist mehr als nur seine
Gene. Unter anderem kommts auch drauf an, welche der (mehr oder
weniger identisch vorhandenen) Genabschnitte konkret aktiviert oder
blockiert sind. In instabileren Bereichen kann es leichter kippen und
die Ursachen können auch extern sein.
Genau das ist aber das Problem für die Anbauer. Es kann keiner mehr
vorhersagen, ob er aus den Bäumen, die bsw. aus Material von unserem
Reiserschnittgarten vermehrt wurden, wirklich noch die Früchte
herauskommen die der Ursprungsbaum im Sortenkontrollgarten getragen hat
(ob jetzt das GKN daran mitschuld hat, lassen wir mal dahingestellt sein
*g*) Aus diesem Grunde werden sowohl in Frankreich als auch bei den
BraunŽs in Südtirol Edelreiser von so wichtigen Sorten wie KIKU nur noch
von tragenden Bäumen geschnitten um zumindest in diesem Jahr
gewährleisten zu können, dass das Material dem entspricht, was es sein
soll. Die Risiken der schnellen (Rück-)Mutation liegen dann beim
jeweiligen Obstbauern. Dumm ist dann eben, wenn die Großmärkte KIKU mit
einem bestimmten Farbindex haben wollen und der Obstbauer Abzüge hat,
weil plötzlich über 50% der Ware dem nicht mehr entsprechen. Uns ist
diese Qualitätssicherung (im Moment noch) verwehrt. Wir rennen jedes
Frühjahr auf Anweisung des RPŽs durch die Anlagen und enfernen alle
Knospen noch im geschlossenen Zustand von Hand (ca. 4 Wochen Arbeit).
Der Obrigkeit ist das Risiko, dass pollenübertragbare Viren und vor
allem Feuerbrand auf unsere Anlage übergreifen, zu groß. In allererster
Linie muß ja die Virusfreiheit gewährleistet sein... alles schön und gut
und auch nachvollziehbar. Wenn mir aber alle Baumschulen, die im Großen
für den Obstbau produzieren, wegbrechen weil sie dann die, ich nenne es
jetzt mal Mutantenechtheit, nicht mehr garantieren können, ist auch
keinem geholfen. Aus diesem Grund kamen wir auf die Prüfung mit
Fingerprint. Aber wie in meinem letzten Post geschrieben, hat Haibo noch
keinen Marker gefunden, aufgrund derer sie die Mutanten unterscheiden
kann. Hier wir es noch Jahre dauern, bis die Forschung soweit ist.
Post by Tomªs Nªgel
Post by Lothar Mayer
Das Problem ist, dass keiner mehr die Zeit hat, die Äpfel zum optimalen
Reifezeitpunkt wirklich folgernd in drei bis vier Durchgängen zu
pflücken.
Doch, Hobbyanbauer ;-)
Na, wenn ich da meinen alten Herrn anschaue, gilt das auch nur begrenzt.
Der reißt von seinem einen Baum (10 Sorten aufveredelt) auch vom
Klarapfel bis zum Braeburn alles gleichzeitig runter, weil als Renter
hat man ja keine Zeit *g*

Gruß, Lothar
Gerhard Zahn
2007-12-16 16:13:15 UTC
Permalink
Am Sun, 16 Dec 2007 09:29:45 +0100 schrieb Lothar Mayer:

Hallo,

schön mal wieder was von dir zu lesen.
Post by Lothar Mayer
Post by Gerhard Zahn
Post by Kathinka Wenz
Von daher: Elstar ist nicht Elstar. ;-)
*g* Doch, leider....
Hm, du bringst mich ins Grübeln.
Post by Lothar Mayer
Post by Gerhard Zahn
Post by Kathinka Wenz
Ich weiß jetzt nicht sicher, wie es bei Äpfeln sind, aber in sehr vielen
Fällen Sorten genetisch identisch. Also nicht nur die gleichen, sondern
sogar die selben.
Yupp, wir haben im Moment das Problem, dass es eben wie Gerhard schrieb,
sehr viele Mutanten vor allem bei Jonagold, Elstar und Fuji gibt.
Genetisch sind sie alle gleich (nachgewiesen durch Frau Dr. Xuan vom
KOB)
http://www.kob-bavendorf.de/arbeitsbereiche/Folder.2006-11-07.1358
Aber genau dadurch lassen sie sich eben bestimmen. Was wesentlich
schwieriger ist, und daran arbeitet Haibo im Moment, ist herauszufinden,
ob es tatsächlich bei den Mutanten "genetische" Unterschiede gibt.
So lange man bei den Mutanten nach genetischen Unterschieden sucht,
ist nicht bewiesen, dass es keine genetischen Unterschiede gibt.
Unterschiedliche Färbung zB, die nicht genetisch bedingt sein soll,
kann ich mir zB nicht vorstellen. Aber ich kann mir vorstellen, dass
der genetische Code dafür schwierig festzumachen ist und dass nicht
konstante genetische Merkmale noch schwieriger in den Griff zu
bekommen sind, das leuchtet mir ein.
Post by Lothar Mayer
Bei
dem von uns zur Verfügung gestellten Material ließ sich dies bislang
nicht nachweisen. Wir stehen also im Moment noch vor einem Rätsel, wie
bspw. ein "Topaz" zu einem "Red Topaz" wird bzw. warum aus einem schön
ausgefärbten "Roten Gravensteiner Rellstab" der aus einem
selektionierten Bestträger abvermehrt wurde, die Hälfte der vermehrten
Bäume plötzlich wieder "normal" ausgefärbte Gravensteiner tragen. Oder
bei Süßkirschen kämpfen wir im Moment mit dem Problem, dass Bäume, die
aus dem Mutterbaum von "Compact Stella" (SEHR schwachwachsend) schon im
nächsten Jahr wieder unkontrolliert in alle Richtungen davonschießen.
Genetisch SIND die Bäume identisch :-(
Genetisch sind die Bäume so weit identisch, wie ihr genetischer Cod
zur Zeit entziffert ist. Ich wette, da gibt es irgendwo noch ein
winziges Merkmal oder eine bestimmte Kombination von Merkmalen, die
bisher nicht zugeordnet werden konnten.
Andererseits: was ist an einem schwachwachsenden Baum so interessant,
der nur vorübergehend schwach wächst?
Post by Lothar Mayer
Post by Gerhard Zahn
Und meist zeichnen sich die Mutanten eher durch mehr Rotfärbung oder
ähnliche Merkmale aus.
Der Trend geht wieder zurück zu mehr flächig bis gestreift, trotzdem
mehr Farbe (in der Streifung) und etwas kleiner.
Na, hoffentlich verpasse ich den Trend nicht, so wie das bei den
Farben meiner Socken schon seit Jahren tue. :-)
Aber die Marketing-Leute werden den Kunden schon beibringen, welches
Aussehen bei Äpfeln zum Kauf verleitet.
Post by Lothar Mayer
Post by Gerhard Zahn
Die südseitigen vollreifen Äpfel schmecken nämlich normalerweise
deutlich besser, als nordseitig oder innen hängendes Grobzeugs.
Das Problem ist, dass keiner mehr die Zeit hat, die Äpfel zum optimalen
Reifezeitpunkt wirklich folgernd in drei bis vier Durchgängen zu
pflücken. Meistens fehlt es an den Arbeitskräften.
Na ja, das machen doch eh fast nur osteuropäische Erntehelfer. Aber
selbst deren Kosten steigen natürlich bei mehrmaliger Durchpflückerei.
Post by Lothar Mayer
Bestes Beispiel ist
im Moment "Red Boy" http://www.promo-fruit.ch/de/redboy_beschreibung.php
Was man bei der Markteinführung noch nicht wußte, war dass die Reife
sehr folgernd ist. Der Apfel färbt früh aus, ist dann aber von den
Inhaltswerten bei weitem noch nicht "reif". Herr Wicki empfiehlt
mitlerweile ein bis zu fünfmaliges durchpflücken nach Kontrolle der
Reifewerte.... Welcher Obstbauer hat heute noch das Personal und die
Zeit, dies zu machen?
Also wenn einer eine neue Apfelsorte bei den Profis einführt, die sich
hinterher bezüglich der Reife als derart folgernd herausstellt, dann
war das ein Marketing-Spezialist, der sich in den Obstanlagen nicht
blicken lassen darf. :-(
Post by Lothar Mayer
Post by Gerhard Zahn
Aus Südtirol habe ich gehört, dass dort an ca. 200 Standorten
Reifetests für Äpfel gemacht werden und die Freigabe der Erntetermine
sehr kleinräumig erfolgt. Das zeigt die Wichtigkeit des richtigen
Erntetermins.
Ich weiß nicht, wie es im Alten Land ist. Bei uns hier unten ist das
Landwirtschaftsamt Heilbronn zuständig und veröffentlicht während der
Erntezeit alle paar Tage die Reifetabellen. Diese werden bonitiert in
der Obstanlage in Kirchheim / Neckar. Das heißt aber noch lange nicht,
dass bei Thomas 50 km weiter die selbe Sorte genausoweit ausgereift ist.
Aber trotzdem halten sich im gesamten Heilbronner Umfeld die Obstbauern
daran, da keiner die Zeit hat, mit der Jodflasche durch die Anlage zu
rennen und den Stärkeabbau nachzuprüfen. Daraus resultieren die zum teil
geschmacklich "unterentwickelten" Früchte auf dem Markt.
Das könnte eine der Hauptursachen für geschmacklich unterschiedliche
Früchte derselben Sorte sein.

Ich habe mal essreife, gut ausgebildete Früchte vom Golden Dilicious
vom Baum weg gegessen. Seither schmeckt mir keiner mehr vom Handel,
auch nicht von der Apfel-Boutique.

Beste Grüße G e r h a r d
Lothar Mayer
2007-12-17 06:00:32 UTC
Permalink
Post by Gerhard Zahn
schön mal wieder was von dir zu lesen.
Danke, ich muß beruflich etwas kürzer Treten, und nehm mir einfach mal
wieder die Zeit meinen Senf beizutragen ;-)
Post by Gerhard Zahn
So lange man bei den Mutanten nach genetischen Unterschieden sucht,
ist nicht bewiesen, dass es keine genetischen Unterschiede gibt.
Unterschiedliche Färbung zB, die nicht genetisch bedingt sein soll,
kann ich mir zB nicht vorstellen. Aber ich kann mir vorstellen, dass
der genetische Code dafür schwierig festzumachen ist und dass nicht
konstante genetische Merkmale noch schwieriger in den Griff zu
bekommen sind, das leuchtet mir ein.
Darin liegt das Problem. Alleine bei uns stehen ja im Moment über 400
Sorten, die ORG hat ein noch viele größeres Sortiment und wir halten im
Moment aus Platzmangel wirklich nur die Sorten vor, die auch wirklich
für Baumschulen und Hobbyanbauern im Interessant sind. Wenn ich jede
Sorte, bei der auch nur alle paar Jahre mal nach einem Edelreis gefragt
wird, aufbauen wollte, wäre hier im weiten Umkreis wahrscheinlich keine
andere Vegetation außer Reiserschnittbäumen mehr zu beobachten ;-)
Haibo hat in Bavendorf vor ca. 3 Jahren mit einer neuen Methode des
Fingerprintings angefangen nachdem sie sich in anderen Ländern umgesehen
hat und feststellen mußte, dass alle anderen mal wieder weiter sind als
die Deutschen. Seitdem ist sie nur damit beschäftigt ersteinmal alle in
D vorkommenden Sorten in ihren Grundstrukturen zu katalogisieren um
einen Grundstock an Ergebnissen zu haben. Ich weiß aber aus eigener
leidvoller Erfahrung, dass mit den momentan vorhandenen Daten sich
Mutanten (noch) nicht unterscheiden lassen. Ursprünglich war das Projekt
auf eine zeitdauer von 5 Jahren begrenzt, jetzt sieht es nach einer
Lebensaufgabe aus.... Oftmals müssen für ein und dieselbe Obstart
verschiedene Marker gesucht werden, um genau typisieren zu können.
Deshalb gebe ich Dir recht, dass es sicherlich Unterschiede geben wird,
nur leider können wir sie noch nicht finden.
Post by Gerhard Zahn
Andererseits: was ist an einem schwachwachsenden Baum so interessant,
der nur vorübergehend schwach wächst?
Da sind wir wieder bei dem Punkt, das selbst die meisten Obstbauern
nicht wissen, was sie da eigentlich anbauen. Stella war eine der ersten
selbstfruchtenden Sorten und wird deshalb heute noch vor allem in
Nordeuropa einfach wegen ihres Bekanntheitsgrades stark nachgefragt.
Selbstfruchtend und klein = Container für den Balkon. Den Baumschulen
ist das doch egal, ob in drei Jahren der obendrüberwohnende von seinem
Balkon aus miternten kann :-( Hauptsache der Umsatz stimmt.
Post by Gerhard Zahn
Aber die Marketing-Leute werden den Kunden schon beibringen, welches
Aussehen bei Äpfeln zum Kauf verleitet.
Nicht nur bei Äpfeln. Denk nur mal an die Geisenheimer Zwetschensorte
Topper. Was hat man bei der Markteinführung für ein Theater wegen
Fruchtdeformationen gemacht (Doppelfrüchte, eingefallene Stielgrube)
"Kann man nicht verkaufen, will kein Mensch!" das Auge ißt schließlich
mit.... Nach zwei Jahren konnten wir überhaupt nicht genügend
Veredelungsmaterial produzieren, weil man plötzlich im wahrsten Sinne
des Wortes auf den Geschmack gekommen war.
Post by Gerhard Zahn
Na ja, das machen doch eh fast nur osteuropäische Erntehelfer. Aber
selbst deren Kosten steigen natürlich bei mehrmaliger Durchpflückerei.
Siehe dieses Jahr die Zwetschenschwemme. Der Markt war gesättigt, die
Preise fielen ins Bodenlose. Die Erntehelfer kosteten mehr, als die
Ernte einbrachte. Viele haben überhaupt nicht mehr bis zu den Spätsorten
geerntet sondern nur noch drübergemulcht. Überhaupt mußt Du froh sein,
wenn heute überhaupt noch (polnische) Erntehelfer kommen. Solange einer
fürs Besenschwingen auf dem Flughafen Heathrow 8Pfund!!! bekommt, geht
der doch nicht für 5,45EUR freiwillig in Dreck und Regen in die
Obstanlage.
Post by Gerhard Zahn
Also wenn einer eine neue Apfelsorte bei den Profis einführt, die sich
hinterher bezüglich der Reife als derart folgernd herausstellt, dann
war das ein Marketing-Spezialist, der sich in den Obstanlagen nicht
blicken lassen darf. :-(
Leider heute aber Gang und Gebe. Überlege doch einfach mal, welche Sorte
aus dem neueren Sortiment im Endeffekt auch wirklich das bring, was uns
die Züchter versprochen haben. Alles wird in immer kürzeren Abständen
seit der Züchtung auf den Markt geworfen. Einer der wenigen Ausnahmen
war Dr. Hartmann aus Hohenheim, der nichts ohne wirklich langjährige
Prüfungen in verschiedenen Anbaugebieten zur Marktreife brachte. Jetzt
geht er in Rente..... und was ist aus Katinka und Presenta geworden.
Sicherlich haben sie noch ihre Daseinsberechtigung (an einzelnen
Standorten) aber der Trend geht wieder zu Bühler und Ersinger und Herman
im Frühsortiment.
Post by Gerhard Zahn
Ich habe mal essreife, gut ausgebildete Früchte vom Golden Dilicious
vom Baum weg gegessen. Seither schmeckt mir keiner mehr vom Handel,
auch nicht von der Apfel-Boutique.
Komisch *g* Laß mal Golden zwei Tage nach der Vollreife am Baum hängen
und schau Dir an, was dann noch übrig ist. Golden ist eine der typischen
Sorten, die man "unreif" pflücken MUSS wenn man sie einlagern und später
verkaufen will. Wer kauft schon süße, mehlige Äpfel die auch noch
eingeschrumpelt sind und nach Meinung der Marktingexperten nur noch für
Mus und Saft taugen?


Viele Grüße, Lothar
Gerhard Zahn
2007-12-17 09:42:56 UTC
Permalink
Am Mon, 17 Dec 2007 07:00:32 +0100 schrieb Lothar Mayer:

Hallo,
Post by Lothar Mayer
Post by Gerhard Zahn
Andererseits: was ist an einem schwachwachsenden Baum so interessant,
der nur vorübergehend schwach wächst?
Da sind wir wieder bei dem Punkt, das selbst die meisten Obstbauern
nicht wissen, was sie da eigentlich anbauen. Stella war eine der ersten
selbstfruchtenden Sorten und wird deshalb heute noch vor allem in
Nordeuropa einfach wegen ihres Bekanntheitsgrades stark nachgefragt.
Selbstfruchtend und klein = Container für den Balkon. Den Baumschulen
ist das doch egal, ob in drei Jahren der obendrüberwohnende von seinem
Balkon aus miternten kann :-( Hauptsache der Umsatz stimmt.
da muss etwas dran sein, denn ich sehe mich nach jahrzehntelangem
Gärtnerleben, rückblickend auf etliche Fehlversuche als
Dauerversuchskaninchen. :-)
Post by Lothar Mayer
Post by Gerhard Zahn
Aber die Marketing-Leute werden den Kunden schon beibringen, welches
Aussehen bei Äpfeln zum Kauf verleitet.
Nicht nur bei Äpfeln. Denk nur mal an die Geisenheimer Zwetschensorte
Topper. Was hat man bei der Markteinführung für ein Theater wegen
Fruchtdeformationen gemacht (Doppelfrüchte, eingefallene Stielgrube)
"Kann man nicht verkaufen, will kein Mensch!" das Auge ißt schließlich
mit.... Nach zwei Jahren konnten wir überhaupt nicht genügend
Veredelungsmaterial produzieren, weil man plötzlich im wahrsten Sinne
des Wortes auf den Geschmack gekommen war.
Also muss ich mir Topper merken.
Post by Lothar Mayer
Post by Gerhard Zahn
Na ja, das machen doch eh fast nur osteuropäische Erntehelfer. Aber
selbst deren Kosten steigen natürlich bei mehrmaliger Durchpflückerei.
Siehe dieses Jahr die Zwetschenschwemme. Der Markt war gesättigt, die
Preise fielen ins Bodenlose. Die Erntehelfer kosteten mehr, als die
Ernte einbrachte. Viele haben überhaupt nicht mehr bis zu den Spätsorten
geerntet sondern nur noch drübergemulcht.
Tja ja, und die Verbraucher scheren sich einen Dreck um die
Schwierigkeiten der Obsterzeuger, über die sie bestenfalls mal
geifern, wenn die Presse mal wieder ein schwarzes Schaf gefunden hat.
Sie kaufen aber alle Jahre wieder belastete Paprika um dann zu lesen,
dass es heuer wieder stark belastete Paprika im Handel gab.
Warum fühlt sich eigentlich keiner dafür zuständig, dieses "alle Jahre
wieder" endlich mal abzustellen?
Post by Lothar Mayer
Überhaupt mußt Du froh sein,
wenn heute überhaupt noch (polnische) Erntehelfer kommen. Solange einer
fürs Besenschwingen auf dem Flughafen Heathrow 8Pfund!!! bekommt, geht
der doch nicht für 5,45EUR freiwillig in Dreck und Regen in die
Obstanlage.
Dass die Menschen, mal von den 5 % Bio-Edelessern abgesehen, halt für
alles Essbare nur so wenig wie möglich bezahlen wollen oder teils
bezahlen können, das lässt sich offenbar auch nicht ändern.
Post by Lothar Mayer
Post by Gerhard Zahn
Also wenn einer eine neue Apfelsorte bei den Profis einführt, die sich
hinterher bezüglich der Reife als derart folgernd herausstellt, dann
war das ein Marketing-Spezialist, der sich in den Obstanlagen nicht
blicken lassen darf. :-(
Leider heute aber Gang und Gebe. Überlege doch einfach mal, welche Sorte
aus dem neueren Sortiment im Endeffekt auch wirklich das bring, was uns
die Züchter versprochen haben. Alles wird in immer kürzeren Abständen
seit der Züchtung auf den Markt geworfen. Einer der wenigen Ausnahmen
war Dr. Hartmann aus Hohenheim, der nichts ohne wirklich langjährige
Prüfungen in verschiedenen Anbaugebieten zur Marktreife brachte. Jetzt
geht er in Rente..... und was ist aus Katinka und Presenta geworden.
Sicherlich haben sie noch ihre Daseinsberechtigung (an einzelnen
Standorten) aber der Trend geht wieder zu Bühler und Ersinger und Herman
im Frühsortiment.
Hm, und der Hobbygärtner kauft weiterhin das, was ihm im Gartencenter
angepriesen wird und angepriesen wird immer, was gerade da ist.
Post by Lothar Mayer
Post by Gerhard Zahn
Ich habe mal essreife, gut ausgebildete Früchte vom Golden Dilicious
vom Baum weg gegessen. Seither schmeckt mir keiner mehr vom Handel,
auch nicht von der Apfel-Boutique.
Komisch *g* Laß mal Golden zwei Tage nach der Vollreife am Baum hängen
und schau Dir an, was dann noch übrig ist. Golden ist eine der typischen
Sorten, die man "unreif" pflücken MUSS wenn man sie einlagern und später
verkaufen will. Wer kauft schon süße, mehlige Äpfel die auch noch
eingeschrumpelt sind und nach Meinung der Marktingexperten nur noch für
Mus und Saft taugen?
Ich schrieb ja "essreif" vom Baum und nicht vollreif und schon gar
nicht überreif und die waren auch nicht zum Einlagern und schmeckten
einfach nur köstlich. :-)

Beste Grüße G e r h a r d
Lothar Mayer
2007-12-18 05:30:19 UTC
Permalink
"Gerhard Zahn" schrieb:

Moin zusammen,
Post by Gerhard Zahn
da muss etwas dran sein, denn ich sehe mich nach jahrzehntelangem
Gärtnerleben, rückblickend auf etliche Fehlversuche als
Dauerversuchskaninchen. :-)
jajaja, das kommt davon, wenn man bei Dehner einkauft und nicht beim
Baumschuler seines geringsten Misstrauens *g*
Wobei man zugegebenermassen auch dort vor Fehlern nicht gefeit ist. Ein
falsches Edelreis in einem 50er-Bund zur Sommerokkulation und schon ist
der gute Ruf flöten.
Post by Gerhard Zahn
Also muss ich mir Topper merken.
Wenn Du einen Massenträger willst, der ähnlich wie Cacaks Fruchtbare
wirklich ausgedünnt werden MUSS?
Post by Gerhard Zahn
Tja ja, und die Verbraucher scheren sich einen Dreck um die
Schwierigkeiten der Obsterzeuger, über die sie bestenfalls mal
geifern, wenn die Presse mal wieder ein schwarzes Schaf gefunden hat.
Sie kaufen aber alle Jahre wieder belastete Paprika um dann zu lesen,
dass es heuer wieder stark belastete Paprika im Handel gab.
Warum fühlt sich eigentlich keiner dafür zuständig, dieses "alle Jahre
wieder" endlich mal abzustellen?
Man kann über unsere frühere Verbrauerministerin ja schimpfen, wie man
will. Sie hat es versucht. Mußte dann aber auf Druck von oben im Zuge
der EU nachgeben und mit Ausnahmegenemigungen das Zeug ins Land lassen.
Ich erinnere nur an den spanischen Erdbeerskandal von vor ca. 6 Jahren.
Post by Gerhard Zahn
Dass die Menschen, mal von den 5 % Bio-Edelessern abgesehen, halt für
alles Essbare nur so wenig wie möglich bezahlen wollen oder teils
bezahlen können, das lässt sich offenbar auch nicht ändern.
Mitlerweile liegt das Problem eher beim *können* und die dummen sind wie
immer die Produzenten. Ich hatte mich letzten Samstag noch mit meinem
Nachbarn (Großlandwirt) unterhalten. Für 100kg Krautköpfe bekam er
dieses Jahr von Hengstenberg 9,30EUR, das gab es, ähnlich wie die
Mostobstpreise bei Äpfeln (bis zu 16 EUR / Doppelzentner) noch nie.
Genauso wurde ihm der Knollensellerie (kaum eine Knolle ohne Mausfraß)
zu einem unglaublichen Preis abgenommen. Gleichzeitig mußte er aber
schon jetzt den kompletten Bedarf an Kunstdünger fürs nächste Jahr bei
der BayWa abnehmen. Der Preis: 30% höher als im Vorjahr.
Post by Gerhard Zahn
Hm, und der Hobbygärtner kauft weiterhin das, was ihm im Gartencenter
angepriesen wird und angepriesen wird immer, was gerade da ist.
Un denn es nicht da ist, wird eben was anderes dazu gemacht. Wie war das
mit dem Dauerversuchskaninchen? Ich erinnere mich noch gut, dass einer
unserer Kunden mal von mir "Schwäbische Weinweichseln" haben wollte. Er
hatte einen Großauftrag von einer Gartenhandelskette für Containerware.
Die Bäume sollten im ersten Jahr schon schön verzweigt sein. Als ich ihm
sagte, dass davon nicht genügend Material da sei, meinte er: "dann füll
mit Beutelsbacher Rexellen auf, ist egal, kommt hinterher eh ein Etikett
"Schattenmorellen" dran!" :-(((( Er bekam überhaupt nichts.

Viele Grüße, Lothar
Gerhard Zahn
2007-12-18 14:40:33 UTC
Permalink
Am Tue, 18 Dec 2007 06:30:19 +0100 schrieb Lothar Mayer:

Hallo,
Post by Lothar Mayer
Post by Gerhard Zahn
da muss etwas dran sein, denn ich sehe mich nach jahrzehntelangem
Gärtnerleben, rückblickend auf etliche Fehlversuche als
Dauerversuchskaninchen. :-)
jajaja, das kommt davon, wenn man bei Dehner einkauft und nicht beim
Baumschuler seines geringsten Misstrauens *g*
unsere Lieferanten für Obstbäume sitzen in der Fränkischen Schweiz. Es
sind fast ausschließlich der Hofmann in Effeltrich und daneben der
Schmitt in Poxdorf. Vorallem ersterer ist bei vielen Neuzüchtungen
immer gleich dabei, führt aber auch ältere Sorten.
Da sind die angeblichen "Verwechsler" immer noch am geringsten und die
Qualität gut.
Bei Dehner habe ich so wenig gekauft, dass er seine Filiale in BT zur
Zeit schließt.
Post by Lothar Mayer
Post by Gerhard Zahn
Also muss ich mir Topper merken.
Wenn Du einen Massenträger willst, der ähnlich wie Cacaks Fruchtbare
wirklich ausgedünnt werden MUSS?
Nein, so einen Massenträger muss ich nicht haben und auch meine
Nachbarn nicht.
Wir stehen da eher auf die geschmackliche Auslese und da werde ich
mich zu gegebener Zeit einfach an einen gewissen LM zwecks Beratung
richten. :-)
Post by Lothar Mayer
Post by Gerhard Zahn
Tja ja, und die Verbraucher scheren sich einen Dreck um die
Schwierigkeiten der Obsterzeuger, über die sie bestenfalls mal
geifern, wenn die Presse mal wieder ein schwarzes Schaf gefunden hat.
Sie kaufen aber alle Jahre wieder belastete Paprika um dann zu lesen,
dass es heuer wieder stark belastete Paprika im Handel gab.
Warum fühlt sich eigentlich keiner dafür zuständig, dieses "alle Jahre
wieder" endlich mal abzustellen?
Man kann über unsere frühere Verbrauerministerin ja schimpfen, wie man
will. Sie hat es versucht. Mußte dann aber auf Druck von oben im Zuge
der EU nachgeben und mit Ausnahmegenemigungen das Zeug ins Land lassen.
Ich erinnere nur an den spanischen Erdbeerskandal von vor ca. 6 Jahren.
Diese frühere Verbraucherministerin hat den Privatgärtnern alles
verboten was auch nur ätzend wäre, wie Haushaltsreiniger oder reizend
oder was weiß ich was. Die Privatgätner dürfen nicht einmal mehr das
anwenden, was den Ökos erlaubt ist.
An die 1200 Anwendungen sind für Private indiziert, ausgerechnet die
zwei, drei, die man bräuchte nicht. Ich sage jetzt nicht weiter, was
ich von der K. und ihren Experten halte, von denen garantiert keiner
einen Garten bewirtschaftet.

Na ja, und an den immer noch ungleichen Verhältnissen innerhalb der EU
und der mangelnden Überwachung der übrigen Importe, wird ja noch
gearbeitet. :-)
Post by Lothar Mayer
Post by Gerhard Zahn
Dass die Menschen, mal von den 5 % Bio-Edelessern abgesehen, halt für
alles Essbare nur so wenig wie möglich bezahlen wollen oder teils
bezahlen können, das lässt sich offenbar auch nicht ändern.
Mitlerweile liegt das Problem eher beim *können* und die dummen sind wie
immer die Produzenten. Ich hatte mich letzten Samstag noch mit meinem
Nachbarn (Großlandwirt) unterhalten. Für 100kg Krautköpfe bekam er
dieses Jahr von Hengstenberg 9,30EUR, das gab es, ähnlich wie die
Mostobstpreise bei Äpfeln (bis zu 16 EUR / Doppelzentner) noch nie.
Hm, dann bekommt der Krautanbauer also 9,3 Cent je kg, während ich,
die 750 ml-Dose Sauerkraut auf 1000 ml umgerechnet ca. 1,30 je kg
bezahle.
Ich könnte es mir leisten, 5 Cent mehr zu bezahlen, damit der Bauer
14,3 Cent fürs Kilo bekommen könnte. Ich vermute aber, der
Zwischenhandel würde 6 Cent Verwaltungskosten für die Weiterleitung
meiner 5 Cent verlangen, so dass dann der Bauer nur noch 9,2 Cent fürs
Kilo bekäme...:-(

Und das Geschrei um die kürzlich verteuerten Milchprodukte liegt mir
auch noch in den Ohren. Das klingt so, als ob heutige Konsumenten dem
Bauern die paar Cent nicht gönnen, die er braucht um überhaupt
rentabel zu melken und der Handel gönnt sie ihm schon gar nicht und
schlägt für sich heftig drauf.
Post by Lothar Mayer
Genauso wurde ihm der Knollensellerie (kaum eine Knolle ohne Mausfraß)
zu einem unglaublichen Preis abgenommen. Gleichzeitig mußte er aber
schon jetzt den kompletten Bedarf an Kunstdünger fürs nächste Jahr bei
der BayWa abnehmen. Der Preis: 30% höher als im Vorjahr.
Da Angebot und Nachfrage letztlich doch die Preise bestimmen, kann die
Landwirtschaft nur das Problem der Überproduktion haben und das
Problem von ausländischen Billiganbietern kommt jetzt noch dazu.
Es wird aber irgendwie weitergehen.
Post by Lothar Mayer
Post by Gerhard Zahn
Hm, und der Hobbygärtner kauft weiterhin das, was ihm im Gartencenter
angepriesen wird und angepriesen wird immer, was gerade da ist.
Un denn es nicht da ist, wird eben was anderes dazu gemacht. Wie war das
mit dem Dauerversuchskaninchen? Ich erinnere mich noch gut, dass einer
unserer Kunden mal von mir "Schwäbische Weinweichseln" haben wollte. Er
hatte einen Großauftrag von einer Gartenhandelskette für Containerware.
Die Bäume sollten im ersten Jahr schon schön verzweigt sein. Als ich ihm
sagte, dass davon nicht genügend Material da sei, meinte er: "dann füll
mit Beutelsbacher Rexellen auf, ist egal, kommt hinterher eh ein Etikett
"Schattenmorellen" dran!" :-(((( Er bekam überhaupt nichts.
Also: nur beim Baumschulinhaber kaufen, den man auch nach zwei Jahren
- mit dem falschen Baum in der Hand - in die Augen schauen kann.
Ich habe bisher immer umgetauscht bekommen. Bei einem Baum, der aber
erst nach 5 oder 7 oder mehr Jahren fruchtet, wird dann das Ausgraben
lästig. Und darauf bauen die brancheneigenen Schurken.

Beste Grüße G e r h a r d
Lothar Mayer
2007-12-19 06:10:12 UTC
Permalink
Post by Gerhard Zahn
Hallo,
unsere Lieferanten für Obstbäume sitzen in der Fränkischen Schweiz. Es
sind fast ausschließlich der Hofmann in Effeltrich und daneben der
Schmitt in Poxdorf. Vorallem ersterer ist bei vielen Neuzüchtungen
immer gleich dabei, führt aber auch ältere Sorten.
Da sind die angeblichen "Verwechsler" immer noch am geringsten und die
Qualität gut.
Bei Dehner habe ich so wenig gekauft, dass er seine Filiale in BT zur
Zeit schließt.
Dehner: komisch, kann ich gar nicht verstehen (Sarkasmus aus)
Hofmann ist Vorstandsmitglied der GEVO, daher die vielen neuen Sorten.
Wenn Du das nächste Mal mit SchmittŽs zu tun hast, schöne Grüße von mir
und frag mal, ob sie ihre Baumschule mittlerweile vom Schlamm befreit
haben. Da muß es im Juli ja verheerend ausgesehen haben.
Post by Gerhard Zahn
Nein, so einen Massenträger muss ich nicht haben und auch meine
Nachbarn nicht.
Wir stehen da eher auf die geschmackliche Auslese und da werde ich
mich zu gegebener Zeit einfach an einen gewissen LM zwecks Beratung
richten. :-)
Aber gerne doch, wenn ich weiterhelfen kann, Fragen kostet ja nichts *g*
Post by Gerhard Zahn
Diese frühere Verbraucherministerin hat den Privatgärtnern alles
verboten was auch nur ätzend wäre, wie Haushaltsreiniger oder reizend
oder was weiß ich was. Die Privatgätner dürfen nicht einmal mehr das
anwenden, was den Ökos erlaubt ist.
An die 1200 Anwendungen sind für Private indiziert, ausgerechnet die
zwei, drei, die man bräuchte nicht. Ich sage jetzt nicht weiter, was
ich von der K. und ihren Experten halte, von denen garantiert keiner
einen Garten bewirtschaftet.
Haben ja auch keine Zeit dazu, müssen in den Ministerien ja die Füße
hochlegen wegen Überanstrengung, wie man den eigenen Leuten das Leben
schwer macht :-(
Ich habe vier Wochen lang um eine Genehmigung kämpfen müssen, um gegen
die Feldmäuse vorgehen zu dürfen. Im August begannen die bereits die
Rinde von den Bäumen zu nagen. Das ging von Landwirtschaftsamt über
Untere Naturschutzbehörde bis vors Regierungspräsidium weil sich die
unteren zweie nicht einig wurden. Erst als der Chef mit
Schadensersatzforderungen anfing, ging die Sache dann doch.
Post by Gerhard Zahn
Na ja, und an den immer noch ungleichen Verhältnissen innerhalb der EU
und der mangelnden Überwachung der übrigen Importe, wird ja noch
gearbeitet. :-)
Und gleichzeitig Stellen abgebaut. Einer unserer früheren
Pflanzenbeschauinspektoren mußte sich zwei Jahre vor Rentenantritt noch
in psychologische Behandlung begeben, wurde dienstunfähig geschrieben.
Post by Gerhard Zahn
Hm, dann bekommt der Krautanbauer also 9,3 Cent je kg, während ich,
die 750 ml-Dose Sauerkraut auf 1000 ml umgerechnet ca. 1,30 je kg
bezahle.
Ich könnte es mir leisten, 5 Cent mehr zu bezahlen, damit der Bauer
14,3 Cent fürs Kilo bekommen könnte. Ich vermute aber, der
Zwischenhandel würde 6 Cent Verwaltungskosten für die Weiterleitung
meiner 5 Cent verlangen, so dass dann der Bauer nur noch 9,2 Cent fürs
Kilo bekäme...:-(
WENN er sie überhaupt bekäme....
Post by Gerhard Zahn
Und das Geschrei um die kürzlich verteuerten Milchprodukte liegt mir
auch noch in den Ohren. Das klingt so, als ob heutige Konsumenten dem
Bauern die paar Cent nicht gönnen, die er braucht um überhaupt
rentabel zu melken und der Handel gönnt sie ihm schon gar nicht und
schlägt für sich heftig drauf.
Ich erzähle jetzt besser nicht, was von der Verteuerung tatsächlich bei
meiner Schwägerin im Geldbeutel landet...
Post by Gerhard Zahn
Da Angebot und Nachfrage letztlich doch die Preise bestimmen, kann die
Landwirtschaft nur das Problem der Überproduktion haben und das
Problem von ausländischen Billiganbietern kommt jetzt noch dazu.
Es wird aber irgendwie weitergehen.
Gejammert wurde schon seit je her, und wird es auch weiterhin. Man muß
nur den richtigen Dreh finden und diesen dann auch Konsequent
weitergehen. Nicht wie ein Bekannter von mir, der versucht auf 4
Standbeinen gleichzeitig zu stehen (Vollzeitarbeit, 55ha Landwirtschaft,
Schneckenzucht und dann noch 250fm Holz pro Jahr). Jetzt kam er auf mich
zu und fragte mich, was ich davon halten würde, die Schnecken zu
reduzieren, statt dessen 1ha Tafeläpfel aufzubauen und ab Hof zu
vermarkten..... und dann jammert mir der Kerl die Ohren voll, dass er
für nichts richtig Zeit hätte???????
Post by Gerhard Zahn
Also: nur beim Baumschulinhaber kaufen, den man auch nach zwei Jahren
- mit dem falschen Baum in der Hand - in die Augen schauen kann.
Ich habe bisher immer umgetauscht bekommen. Bei einem Baum, der aber
erst nach 5 oder 7 oder mehr Jahren fruchtet, wird dann das Ausgraben
lästig. Und darauf bauen die brancheneigenen Schurken.
Solange er Dir noch in die Augen schauen kann, ist das ja in Ordnung.
Jeder der was auf sich hält, wird das so machen, vor allem im Zuge des
heutigen Konkurenzdrucks. Einige haben das erkannt und sich
zusammengetan. Es kann einfach nicht mehr jeder alles produzieren, also
tauscht man sich aus. Wer da nicht mitzieht, ist ganz schnell weg vom
Fenster.

Viele Grüße, Lothar
Gerhard Zahn
2007-12-19 11:37:35 UTC
Permalink
Am Wed, 19 Dec 2007 07:10:12 +0100 schrieb Lothar Mayer:

Hallo,
Post by Lothar Mayer
Gejammert wurde schon seit je her, und wird es auch weiterhin.
Jammern ist der Gruß der Kaufleute. Bauern sind auch Kaufleute.
Die, die das noch nicht gemerkt haben, sind keine Bauern mehr.
Post by Lothar Mayer
Man muß
nur den richtigen Dreh finden und diesen dann auch Konsequent
weitergehen. Nicht wie ein Bekannter von mir, der versucht auf 4
Standbeinen gleichzeitig zu stehen (Vollzeitarbeit, 55ha Landwirtschaft,
Schneckenzucht
Schneckenzucht?
Weißt du, womit dein Bekannter seine Schnecken füttert und wie lange
die vom Ei weg bis zur Küchenreife brauchen?
Ich will ihm keine Konkurrenz machen, aber interessieren würde es
mich.
Post by Lothar Mayer
Post by Gerhard Zahn
Also: nur beim Baumschulinhaber kaufen, den man auch nach zwei Jahren
- mit dem falschen Baum in der Hand - in die Augen schauen kann.
Ich habe bisher immer umgetauscht bekommen. Bei einem Baum, der aber
erst nach 5 oder 7 oder mehr Jahren fruchtet, wird dann das Ausgraben
lästig. Und darauf bauen die brancheneigenen Schurken.
Solange er Dir noch in die Augen schauen kann, ist das ja in Ordnung.
Jeder der was auf sich hält, wird das so machen, vor allem im Zuge des
heutigen Konkurenzdrucks.
Das Problem der Hobbygärtner ist halt - von der Gartenneuanlage mal
abgesehen - dass sie mal ein oder zwei Exemplare von Obstgehölzen
brauchen. Die finden dann in der Verkaufhektik kaum groß Gehör.
Wir machen alle paar Jahre mal einen Sammeleinkauf, da bemüht sich
jeder Baumschüler etwas mehr, wir sollen ja wieder kommen.

Beste Grüße G e r h a r d
Lothar Mayer
2007-12-20 05:27:05 UTC
Permalink
"Gerhard Zahn" <***@gmx.de> schrieb

Guten Morgen,
Post by Gerhard Zahn
Jammern ist der Gruß der Kaufleute. Bauern sind auch Kaufleute.
Die, die das noch nicht gemerkt haben, sind keine Bauern mehr.
"Und es wird ein Heulen und Zähneklappern sein...."
Post by Gerhard Zahn
Schneckenzucht?
Weißt du, womit dein Bekannter seine Schnecken füttert und wie lange
die vom Ei weg bis zur Küchenreife brauchen?
Ich will ihm keine Konkurrenz machen, aber interessieren würde es
mich.
Zur Fütterung hat er, soweit ich weiß, einen Gründünger mit Salat etc.
Ich frag Ihn aber noch mal genauer.
Konkurrenz kannst Du ihm gerne machen, lohnen tut sich die Geschichte
nähmlich nicht und deswegen auch die Idee mit der Apfelanlage. Er hatte
ursprünglich auf einem Hektar produzieren wollen (theoretische Ernte
100t), verkaufen kann er pro Jahr ca. 500kg. Bis Du aber die "Ernte",
Sortierung (mehr oder weniger Handarbeit) und die Verarbeitung
(hygienische Grundvoraussetzungen wie in einer Schlachterei) rechnest,
kannst Du dir die Kriecher vergolden lassen. (Und dabei ist das
Anfangskapital, das Du benötigst, noch nicht mal mit eingerechnet).
Michael ließ die letzten zwei Jahre im Elsass schlachten, von dort hat
er auch eine neue Art Schnecken bekommen, die wesentlich schneller
wächst. Schlachtreife innerhalb eines Jahres.
Post by Gerhard Zahn
Das Problem der Hobbygärtner ist halt - von der Gartenneuanlage mal
abgesehen - dass sie mal ein oder zwei Exemplare von Obstgehölzen
brauchen. Die finden dann in der Verkaufhektik kaum groß Gehör.
Wir machen alle paar Jahre mal einen Sammeleinkauf, da bemüht sich
jeder Baumschüler etwas mehr, wir sollen ja wieder kommen.
Gerade auch bei Hobbygärtnern sollten die BS zuvorkommender sein,
immerhin sind das die die Ihre Meinungen kundtun und von denen es aus
sich herumspricht. Sicherlich tut es einer Baumschule mehr weh, wenn ihm
die Obstbauern wegbrechen, weil er Schrott liefert. Aber mehr Umsatz
macht er mit den "kleinen". Ist bei mir ja genauso. Klar ist es nervend,
wenn ich für einen Auftrag für eine Waldorfschule drei Stunden durchs
Quartier renne um 80 Reiser zu schneiden, das Zeug verpacken und 13km
auf die Spedition fahren muß. In der gleichen Zeit habe ich gestern
2.400 Reiser von zwei Sorten geschnitten und verpackt. Aber im
Verhältnis zahlt mir die Waldorfschule ein vielfaches für die Reiser wie
ein Großproduzent und genauso ist es in den Baumschulen auch.
Andererseits: wenn ich den kleinen gute Qualität liefere und dabei noch
freundlich bin, kommen die im nächsten Jahr wieder und bringen meistens
noch Neukunden mit. Die Waldorfschule bietet mittlerweile zwei
Unterrichtseinheiten Veredelungskurse pro Jahr an..... Die
Großbaumschulen müssen sowieso bei den Reiserschnittgärten kaufen, da
sie diese Massen an Material sonst nirgends bekommen (was nicht heißen
soll, dass ich zu denen nicht genauso freundlich sein kann ;-)

Viele Grüße, Lothar
Tomªs Nªgel
2007-12-17 10:29:02 UTC
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Post by Lothar Mayer
Siehe dieses Jahr die Zwetschenschwemme. Der Markt war gesättigt, die
Preise fielen ins Bodenlose.
Das passiert eben alle paar Jahre mal. Zwetschgenanbau ist relativ
unkompliziert und hat zugenommen, während der Markt ziemlich begrenzt
ist - das meiste landet auf dem Kuchen, der Verbrauch liegt in engen,
vorhersehbaren Grenzen. während die Ernte viel grössere Bandbreiten
aufweist. Wer als Produzent damit nicht zurechtkommt, sollte Mais statt
Zwetschgen anbauen.
Post by Lothar Mayer
Überhaupt mußt Du froh sein,
wenn heute überhaupt noch (polnische) Erntehelfer kommen. Solange einer
fürs Besenschwingen auf dem Flughafen Heathrow 8Pfund!!! bekommt, geht
der doch nicht für 5,45EUR freiwillig in Dreck und Regen in die
Obstanlage.
Das ist Marktwirtschaft. Nachdem die deutschen Löhne insgesamt (nicht
nur im unteren Bereich!) immer weiter im Vergleich absaufen, passiert
das in allen Bereichen. Das Gastronomiepersonal geht in den Süden, die
Pflegekräfte in die Niederlande, die Informatiker nach Irland, die
Erntehelfer bleiben zu Hause - Polen ist selber zu einem der grössten
Obstproduzenten aufgestiegen, Äpfel, Erdbeeren und -gerne übersehen-
massenhaft Baumschulmaterial, das wir z.B. in Ketten wie "Dehner"
wiederfinden.
Post by Lothar Mayer
Einer der wenigen Ausnahmen
war Dr. Hartmann aus Hohenheim, der nichts ohne wirklich langjährige
Prüfungen in verschiedenen Anbaugebieten zur Marktreife brachte. Jetzt
geht er in Rente..... und was ist aus Katinka und Presenta geworden.
Es gibt einen Nachfolger. Soweit ich weiss, wandern einige
Züchtungsbereiche sowieso aus Hohenheim ab. Und hoffentlich zerlegen
sich Kathinka und Pesenta nicht selbst, ich hab sie im Garten ;-)
Lothar Mayer
2007-12-18 06:13:42 UTC
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Post by Tomªs Nªgel
Das passiert eben alle paar Jahre mal. Zwetschgenanbau ist relativ
unkompliziert und hat zugenommen, während der Markt ziemlich begrenzt
ist - das meiste landet auf dem Kuchen, der Verbrauch liegt in engen,
vorhersehbaren Grenzen. während die Ernte viel grössere Bandbreiten
aufweist. Wer als Produzent damit nicht zurechtkommt, sollte Mais
statt Zwetschgen anbauen.
Bleibt abzuwarten. Jetzt geht man aufgrund der hohen Mostobstpreise
dieses Jahr wieder zur Neuanpflanzung von Äpfeln über. Der Mensch ist
lernresistet. In drei Jahren nehmen wir dann den Radlader und vergraben
Äpfel statt Zwetschen hinter den Großmärkten.
Kein Mensch spart beim Benzin. Wie auch, man ist meist aufs Auto
angewiesen. Wenn ich alleine die Preise überlege, die ich bei der Bahn
zahlen würde, um über Weihnachten mit Frau und Hund zu den
Schwiegereltern zu fahren. Zum einen dauert die Bahnfahrt fast doppelt
so lange und mit dem Auto mach ich zum selben Preis die Strecke dreimal.
Lassen wir das Thema, zurück zum eigentlichen: Solange der LEH den
Großmärkten die Preise diktieren kann, bleibt beim Produzenten nichts
mehr hängen. Der Auszahlungspreis für Zwetschen war in diesem Jahr
bereits mitte der Saison auf 8 Cent /kg abgefallen, Kaufland bezahlte
Oberkirch 93 Cent, verkauft wurde trotz allem für 1,99EUR :-( Blöd ist
der Verbraucher auch nicht, es ging ja nun durch alle Tageszeitungen und
so wurde eben der LEH boykottiert, bzw die 1,7kg Zwetschen pro Person
und Jahr waren bereits verzehrt ;-)
Post by Tomªs Nªgel
Das ist Marktwirtschaft. Nachdem die deutschen Löhne insgesamt (nicht
nur im unteren Bereich!) immer weiter im Vergleich absaufen, passiert
das in allen Bereichen. Das Gastronomiepersonal geht in den Süden, die
Pflegekräfte in die Niederlande, die Informatiker nach Irland, die
Erntehelfer bleiben zu Hause - Polen ist selber zu einem der grössten
Obstproduzenten aufgestiegen, Äpfel, Erdbeeren und -gerne übersehen-
massenhaft Baumschulmaterial, das wir z.B. in Ketten wie "Dehner"
wiederfinden.
Holland bezahlte bereits vor 5 Jahren 10EUR für die Ernte von
Tulpenzwiebeln. Dass die Leute dafür aber jede Nacht um 3Uhr aufstehen
mußten und ohne Bezahlung 2ookm mit dem Bus auf die Felder gefahren
wurden....
Und das polnische Baumschulmaterial ist nicht das schlechteste, da habe
ich bei unseren hiesigen schon andere Dinger gesehen. ABER warten wir
mal ab, wie lange das so weitergeht. Das letzte mal, als ich das
erlebte, ging es um Häberli in Ungarn. Kaum gab es Subventionen zum
EU-Beitritt, haben die zu Billigstlöhnen in Südungarn vermehrt auf
Teufelkommraus. Als die Subventionen eingestellt wurden, stellte man die
Produktion ein und die Leute standen wieder auf der Straße. Ähnlich sehe
ich das auch in Polen. Sicherlich, die haben aus den Fehlern von anderen
gelernt, machen dafür aber jetzt eigene von anderer Tragweite. Bestes
Beispiel dieses Jahr die Sauerkirschen (und Äpfel). Ich kann doch nicht
am Polarkreis Obstsorten anbauen, die Wärmeliebend sind.....
Post by Tomªs Nªgel
Es gibt einen Nachfolger. Soweit ich weiss, wandern einige
Züchtungsbereiche sowieso aus Hohenheim ab.
Nachfolger ist Michael Neumüller, der Walter in den letzten Jahren in
Hohenheim begleitet hat. Er ist jetzt nach Weihenstephan und nimmt die
Zwetschenzüchtung mit. Allerdings fehlen dort die Mittel, sodass der
"Deutsche Obstbau" die Anbauer aufgerufen hat zu spenden um im gleichen
Maßstab die Züchtungsarbeit fortführen zu können.
Post by Tomªs Nªgel
Und hoffentlich zerlegen sich Kathinka und Pesenta nicht selbst, ich
hab sie im Garten ;-)
Katinka = Ortenauer x Ruth Gerstetter
Presenta = Ortenauer x President
Hoffentlich hast Du nicht bald zwei identische Ortenauer im Garten
stehen ;-)

Viele Grüße, Lothar
Tomªs Nªgel
2007-12-18 16:28:30 UTC
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Post by Lothar Mayer
Bleibt abzuwarten. Jetzt geht man aufgrund der hohen Mostobstpreise
dieses Jahr wieder zur Neuanpflanzung von Äpfeln über.
Im Ernst? Wegen einem einzigen Jahr mit besseren Preisen aufgrund des
Frühjahrsfrosts in Osteuropa? Bei derartig "geistreichen" Strategien
der Obstproduzenten sind nachfolgende Probleme hausgemacht und
selbstverschuldet.
Post by Lothar Mayer
Lassen wir das Thema, zurück zum eigentlichen: Solange der LEH den
Großmärkten die Preise diktieren kann, bleibt beim Produzenten nichts
mehr hängen.
Kommt drauf an, was er produziert und wie er es vermarktet. Wer der
Herde hinterherläuft, muss den Mist fressen und nicht das Heu.

Es gibt genügend Erfolgsstories im Obstbau, die meisten Produzenten
scheinen leider auf sowas wie "M9/27 Jonagold" festbetoniert zu sein.
Sieht man sich z.B. die Aprikosenanbauer in Sachsen oder die wieder
aufkommenden Hochstammtafelobstproduzenten in der Schweiz mit ihren
interressanten Sorten an, die entgegen jeder "modernen" Lehrmeinung
produzieren und denen die Ware geradezu aus den Händen gerissen wird,
dann sollte man das lernen lernen statt das jammern zu konservieren.
Post by Lothar Mayer
Post by Tomªs Nªgel
Es gibt einen Nachfolger. Soweit ich weiss, wandern einige
Züchtungsbereiche sowieso aus Hohenheim ab.
Nachfolger ist Michael Neumüller, der Walter in den letzten Jahren in
Hohenheim begleitet hat. Er ist jetzt nach Weihenstephan und nimmt die
Zwetschenzüchtung mit. Allerdings fehlen dort die Mittel, sodass der
"Deutsche Obstbau" die Anbauer aufgerufen hat zu spenden um im gleichen
Maßstab die Züchtungsarbeit fortführen zu können.
Es ist ein Wunder, dass überhaupt so lange noch Züchtungsarbeit
geleistet wurde, das ist in Deutschland generell ausgedünnt bis auf das
Skelett. Was in Geisenheim fabriziert wurde, reisst mich nicht vom
Hocker. Die letzten wirklichen Erfolge stammen noch aus der DDR. Etwas
Zuchtanstrengungen gibts seltsamerweise noch bei Wein, mit bekannt
mässigem Erfolg.
Post by Lothar Mayer
Katinka = Ortenauer x Ruth Gerstetter
Presenta = Ortenauer x President
Hoffentlich hast Du nicht bald zwei identische Ortenauer im Garten
stehen ;-)
Wäre okay, ist ja eine gute Sorte ;-) Hauszwetschge, Typ Etscheid statt
Presenta wäre mir ohnehin lieber gewesen, aber krieg mal so was
spezielles, die Typen in der nächsten Baumschule wussten nicht mal dass
es recht unterschiedliche Hauszwetschgentypen gibt...
Lothar Mayer
2007-12-19 05:46:47 UTC
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Post by Tomªs Nªgel
Im Ernst? Wegen einem einzigen Jahr mit besseren Preisen aufgrund des
Frühjahrsfrosts in Osteuropa? Bei derartig "geistreichen" Strategien
der Obstproduzenten sind nachfolgende Probleme hausgemacht und
selbstverschuldet.
Naja, zugegebenermaßen hat das ganze verschiedene Hintergründe. Zum
einen die massiven Ausfälle durch Feuerbrand. Ich warte jetzt eigentlich
nur darauf, dass der Obstbau bei den Jägern vorstellig wird um eine
höhere Abschußquote von Hochwild durchzusetzen.
Dann hat man die letzten Jahre zigtausende Äpfelbäume auf den
Brandhaufen geworfen bzw. dreijährige Ware fiel dem Forstmulcher zum
Opfer weil unverkäuflich. Die Produktionen wurden zurückgefahren und das
drastisch. Erfolg: von Holland bis Süditalien ist nicht ein Jonagold (in
Obstbaudimensionen ausgedrückt: nichts mehr für eine Neuanlage) zu
bekommen. Der Trend geht im Moment zu Jonagold (vor allem Navajo),
Kanzi, Red Topaz, Mairac, Galmac.....
Birnen wurden zurückgefahren, da der Aufwand zu hoch ist. Alexander
Lukas hat massive Probleme mit Orangenhaut (kein Witz!), wo man nicht
hinter die Gründe kommt. Jetzt versucht man es mit Condo. Die angeblich
Feuerbrandresistenten Sorten sind nicht so der Bringer, der Kunde will
Neuheiten (noch NIE wurden soviele Nashi wie dieses Jahr verkauft) und
das ohne irgendwelche Werbungsschiene zu fahren. Bleibt abzuwarten ob
die Leute in zwei bis drei Jahren nach den ersten Ernten auch noch so
begeistert davon sind.
Der deutlichste Trend geht aber definitiv zu den alten Sorten:
Rheinischer Bohnapfel, Winterrambour, Bellefleur (ob gelb oder rot)
sämtliche Renettensorten und MOSTBIRNEN..... ich kann das Wort langsam
nicht mehr hören :-( Seit Hartmann im Frühjahr einen Artikel
veröffentlicht hat, geht es in den Baumschulen rund. Alle Schnittgärten
sind ausverkauft.
Statistisch gesehen mache ich mir keinen Kopf (im Gegensatz zu unserem
Chef). In der Baumschulbranche ist der Zyklus fünfjährig was die
Obstarten anbelangt. Lediglich die Sorten sind unterschiedlich. Wenn man
nur immer im voraus wüßte was kommt... die Holländer sind da fitter. Die
haben auf ihren 32ha in Horst eine Rotation von 3 Jahren und sind
wesentlich flexibler als die Deutschen.
Post by Tomªs Nªgel
Es gibt genügend Erfolgsstories im Obstbau, die meisten Produzenten
scheinen leider auf sowas wie "M9/27 Jonagold" festbetoniert zu sein.
Sieht man sich z.B. die Aprikosenanbauer in Sachsen oder die wieder
aufkommenden Hochstammtafelobstproduzenten in der Schweiz mit ihren
interressanten Sorten an, die entgegen jeder "modernen" Lehrmeinung
produzieren und denen die Ware geradezu aus den Händen gerissen wird,
dann sollte man das lernen lernen statt das jammern zu konservieren.
Gut gebrüllt ;-) Wie ist die Meinung in D: "Das hat mein Urgroßvater
schon so gemacht und alle anderen vor mir auch, deswegen mache ich das
genauso..."
Im Bio-Obstbau dominieren jetzt M26 und 111, für den Streuobstanbau gibt
es nichts anderes als Bittenfelder.
Was die interessanten Sorten anbelangt: hast Du das Buch "Rosenapfel und
Goldparmäne"? Ist sehr interessant, vor allem, was die teilweisen
Synonyme anbetrifft. Unter anderem wird eine rotfleischige Sorte
"Weinsberg" kurz vorgestellt.... was habe ich mir danach die Finger
wundtelefoniert, weil ein Anbauer aus dem Havelland unbedingt diese
Sorte zum Mosten haben wollte. Es kamen Sachen zum Vorschein, wo man nur
noch den Kopf schütteln konnte. Nur soviel: der Ursprungsbaum von
Weirouge steht beim Vater eines der Autoren in der Schweiz seit über 50
Jahren hinterm Haus :-)
Post by Tomªs Nªgel
Es ist ein Wunder, dass überhaupt so lange noch Züchtungsarbeit
geleistet wurde, das ist in Deutschland generell ausgedünnt bis auf
das Skelett. Was in Geisenheim fabriziert wurde, reisst mich nicht vom
Hocker. Die letzten wirklichen Erfolge stammen noch aus der DDR. Etwas
Zuchtanstrengungen gibts seltsamerweise noch bei Wein, mit bekannt
mässigem Erfolg.
Die Anstrengungen beim Obst sind genauso hoch (wie Du sagtest: mit
mäßigem Erfolg) zumindest was Apfel und Zwetsche anbelangt. Leider sind
die guten alten Züchter, die noch die Sorten an sich kannten und wußten
welche Eigenschaften sie "versuchen" zu kreuzen, mittlerweile alle in
Rente. Hartmann geht im April, Jacob ist seit Januar raus, die Fischers
aus Pillnitz seit zwei Jahren. Die jungen gehen alles von der
wissenschaftlichen Seite an, der schnelle Erfolg zählt.
Post by Tomªs Nªgel
Wäre okay, ist ja eine gute Sorte ;-)
Von der Ortenauer hat Katinka den verdrehten Wuchs, von den Gerstettern
die Empfindlichkeit gegen Weichhautmilben..... Schwefel bleibt das
Mittel der Wahl, wenn man nur hinterher nicht wieder in den Bäumen
arbeiten müßte ;-)
Post by Tomªs Nªgel
Hauszwetschge, Typ Etscheid statt Presenta wäre mir ohnehin lieber
gewesen, aber krieg mal so was spezielles, die Typen in der nächsten
Baumschule wussten nicht mal dass es recht unterschiedliche
Hauszwetschgentypen gibt...
Frag mich nächstes Mal, wir haben alle vier wichtigen Typen hier
(Etscheid, Meschenmoser, Schüfer, Wolff). Ich kann mit Adressen
dienen...
Sei froh dass Du nicht nach einem speziellen Bühler-Typ gefragt hast *g*

Grüsse, Lothar
Tomªs Nªgel
2007-12-19 15:15:32 UTC
Permalink
Post by Lothar Mayer
Rheinischer Bohnapfel, Winterrambour, Bellefleur (ob gelb oder rot)
sämtliche Renettensorten und MOSTBIRNEN.....
Der Erfolg alter Sorten war abzusehen, die Schweiz war wieder einmal
(so wie bei einheimischen Tafeltrauben und anderen Trends) Vorreiter.
Klug war, wer sich nicht nur von bezahlten Marketingheinis die Zukunft
herbeisäuseln liess, sondern selbst nachgesehen hat was und wie
tatsächlich in steigendem Masse nachgefragt wird.

Was sollen Mostbirnen bringen? Brände haben zu geringes
Abnehmervolumen, Most trinkt keiner mehr, Hutzelbirnen sind bei den
Käufern leider praktisch verschwunden...vielleicht Zuckerproduktion zur
Produktion von Bioalkohol ;-) ?
Post by Lothar Mayer
Im Bio-Obstbau dominieren jetzt M26 und 111, für den Streuobstanbau gibt
es nichts anderes als Bittenfelder.
MM111 ist also endlich verbreitet? Ich habe schon als Endkunde vor zehn
Jahren verzweifelt gesucht, die als Unterlage für Pflanzware zu
bekommen. Was ich mir bis heute für dummes Geschwätz über
mittelstarkwachsende Unterlagen generell anhören musste. Auch zur
Relevanz der Unterlage für die Feuerbrandanfälligkeit wird man nach wie
vor verlacht, obwohl bewiesen.
Post by Lothar Mayer
Was die interessanten Sorten anbelangt: hast Du das Buch "Rosenapfel und
Goldparmäne"?
Nur mal reingesehen, habs dann liegenlassen weil der Schwerpunkt für
meinen Geschmack zu sehr auf der Verwertung lag. Da kenne ich mich
ohnehin selber genügend aus. Die Story mit Weirouge ist mir aus anderer
Quelle bekannt. Die Sorte ist altbekannt, ich halte Schimmelpfeng aus
Weihenstephan und Stoppel aus Kressbronn für ausgemachte kriminelle
Betrüger, die beide ins Gefängnis gehören. Es ist eine
Riesenschweinerei, einer alten Sorte einfach einen neuen Sortennamen zu
verpassen, und sie sodann als geschützte Sorte anzumelden und per
Anbauvertrag zu verkaufen. Das ist exakt dasselbe, wie wenn ein
hergelaufener Kerl einfach Beethovens Neunte in "Maiers Erste"
umbenennt und anschliessend rotzfrech Lizenzgebühren von allen fordert,
die das spielen.

Dass sich Obsbauern und die Fachwelt nicht von solchen Machenschaften
distanzieren und die Lügner mit Strafanzeigen und Betrugsverfahren
belegen, ist mir ein Rätsel.
Post by Lothar Mayer
Die jungen gehen alles von der
wissenschaftlichen Seite an, der schnelle Erfolg zählt.
Alte Sorten neu zu lizensieren, das nennt sich wohl Erfolg. Aber in der
Züchtung drehen sich die Ideologien auch alle paar Jahre. Die
Erfolglosigkeit der Einen befeuert die Nächsten, das war schon vor
hundert Jahren so.
Post by Lothar Mayer
Frag mich nächstes Mal, wir haben alle vier wichtigen Typen hier
(Etscheid, Meschenmoser, Schüfer, Wolff). Ich kann mit Adressen
Ich werd noch auf dich zukommen. Auf einem Grundstück hab ich eine
alte, 50m lange "Zwetschgenhecke" aus Wurzelschossern, dornig,
kleinfrüchtig und nicht gerade reich tragend. Die altersschwachen Bäume
kommen Stück für Stück raus, stattdessen bessere Sorten hin.

Zur Zeit such ich allerdings eher spezielle Apfelsorten, "Roter von
Simonffi", "Kantil Sinap" und sowas, auf MM111 :-)
Günter Hackel
2007-12-19 17:23:08 UTC
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Post by Tomªs Nªgel
Was sollen Mostbirnen bringen? Brände haben zu geringes
Abnehmervolumen, Most trinkt keiner mehr, Hutzelbirnen sind bei den
Käufern leider praktisch verschwunden...vielleicht Zuckerproduktion zur
Produktion von Bioalkohol ;-) ?
In "meinem" Obstladen gab's dieses Jahr "Hirtenbirnen". Das ist eine
ziemlich kleine Art, vielleicht mal eben 5 oder 6 cm groß, aber dafür
sehr aromatisch. Es gibt irgendwo noch alte Sorten auch im Großhandel,
was angeboten wird, entscheidet dann der Ladenbesitzer wenn er die
Wünsche der Kunden wahrnimmt. Für mich hat der Laden gesiegt, er bietet
nicht nur besseres Obst als es im Supermarkt oder auf dem LKW vom
Bodensee gibt, sondern ist auch noch billiger und....hatte mich letztes
Jahr angerufen als er Mandarinen bekam. (die ich schon seit Jahren
nirgendwo mehr sah)
gh
Lothar Mayer
2007-12-20 05:57:58 UTC
Permalink
Post by Tomªs Nªgel
Was sollen Mostbirnen bringen? Brände haben zu geringes
Abnehmervolumen, Most trinkt keiner mehr, Hutzelbirnen sind bei den
Käufern leider praktisch verschwunden...vielleicht Zuckerproduktion
zur Produktion von Bioalkohol ;-) ?
Wer weiß? Nö, es wurde in letzter Zeit sehr viel an Streuobst gerodet,
ob jetzt wegen Feuerbrand oder Neubaugebieten ist egal. Jedenfalls
stehen dahinter in großem Maße die Naturschutzverbände. Diese haben hier
bei uns durchgesetzt, dass die Kommunen wieder vermehrt Streuobstwiesen
anlegen müssen.
Post by Tomªs Nªgel
MM111 ist also endlich verbreitet? Ich habe schon als Endkunde vor
zehn Jahren verzweifelt gesucht, die als Unterlage für Pflanzware zu
bekommen. Was ich mir bis heute für dummes Geschwätz über
mittelstarkwachsende Unterlagen generell anhören musste. Auch zur
Relevanz der Unterlage für die Feuerbrandanfälligkeit wird man nach
wie vor verlacht, obwohl bewiesen.
Trotz allem hat sie sich noch nicht durchgesetzt. Ich hatte erst
vorgestern mit einem Baumschuler telefoniert, der noch immer Probleme
hat an seine 1.000 Unterlagen die er pro Jahr benötigt, zu kommen. Auch
wenn es bewiesen ist, dass M9 unter Hagelnetzten Probleme mit der
Ausfärbung und vor allem der Alternanz hat, kann sich keiner zu etwas
anderem durchringen.
Post by Tomªs Nªgel
Nur mal reingesehen, habs dann liegenlassen weil der Schwerpunkt für
meinen Geschmack zu sehr auf der Verwertung lag. Da kenne ich mich
ohnehin selber genügend aus. Die Story mit Weirouge ist mir aus
anderer Quelle bekannt. Die Sorte ist altbekannt, ich halte
Schimmelpfeng aus Weihenstephan und Stoppel aus Kressbronn für
ausgemachte kriminelle Betrüger, die beide ins Gefängnis gehören. Es
ist eine Riesenschweinerei, einer alten Sorte einfach einen neuen
Sortennamen zu verpassen, und sie sodann als geschützte Sorte
anzumelden und per Anbauvertrag zu verkaufen. Das ist exakt dasselbe,
wie wenn ein hergelaufener Kerl einfach Beethovens Neunte in "Maiers
Erste" umbenennt und anschliessend rotzfrech Lizenzgebühren von allen
fordert, die das spielen.
Der dickste Hund im Moment ist die Nojabrskaja / Novembra /
Novemberbirne / Xenia. Dass die GEVO sich mit einem Markenschutz
"Novembra" sichern ließ, kann ich ja noch nachvollziehen. Dass sich aber
ein Holländer mit Xenia die kompletten Sortenrechte im europäischen
Sortenamt schützen lassen wollte und dafür einen Patentanwalt durch ganz
Europa schickte, schlägt dem Fass den Boden aus. Der Witz an der ganzen
Sache ist der, dass wenn nachweislich eine Sorte seit mehr als 20 Jahren
ungeschützt in der EU im Anbau ist, ein nachträglicher Sortenschutz
nicht mehr zulässig ist. Jetzt sind wir wieder bei deinen Schweizern.
Dort gibt es eine Anlage seit rd. 25 Jahren..... Schweiz ist aber nicht
EU ...............
Post by Tomªs Nªgel
Dass sich Obsbauern und die Fachwelt nicht von solchen Machenschaften
distanzieren und die Lügner mit Strafanzeigen und Betrugsverfahren
belegen, ist mir ein Rätsel.
Die Patentanwälte wollen ja auch verdienen und glaub mir, die sind
gewiefter als jeder Staatsanwalt :-(
Post by Tomªs Nªgel
Ich werd noch auf dich zukommen. Auf einem Grundstück hab ich eine
alte, 50m lange "Zwetschgenhecke" aus Wurzelschossern, dornig,
kleinfrüchtig und nicht gerade reich tragend. Die altersschwachen
Bäume kommen Stück für Stück raus, stattdessen bessere Sorten hin.
Immer Fragen ;-)
Post by Tomªs Nªgel
Zur Zeit such ich allerdings eher spezielle Apfelsorten, "Roter von
Simonffi", "Kantil Sinap" und sowas, auf MM111 :-)
Ich schau mich mal um, Versprochen!

Viele Grüße Lothar
Tomªs Nªgel
2007-12-20 09:51:57 UTC
Permalink
Post by Lothar Mayer
Wer weiß? Nö, es wurde in letzter Zeit sehr viel an Streuobst gerodet,
ob jetzt wegen Feuerbrand oder Neubaugebieten ist egal. Jedenfalls
stehen dahinter in großem Maße die Naturschutzverbände. Diese haben hier
bei uns durchgesetzt, dass die Kommunen wieder vermehrt Streuobstwiesen
anlegen müssen.
Es sind weniger Naturschutzverbände, sondern Vorschriften über
"Ausgleichsmassnahmen" für irgendwelche endgültige Zerstörungen.
Irgendein schlechter Acker in ungeeigneter Lage kriegt 5m Rand
abgezwackt, dort pflanzt der NABU Hochstämme angeblich robuster alter
Apfel- und Birnensorten. 20% gehen in den ersten zwei Jahren von selbst
drauf, dann folgen Jahren der Verwahrlosung, kein Schnitt bis auf
radikale Entastung von allem, was es wagt Richtung Fahrweg zu wachsen,
gelegentlich ein Stammanschnitt durch den Gemeinde-Mähbeauftragten,
dann pflügt der Bauer (illegal-scheissegal) die Grenzsteine raus und
nähert sich mit seinem Tiefpflug auf Land das ihm gar nicht gehört
Furche um Furche den Bäumen bis schliesslich auf einer Seite alle
Wurzeln abgesäbelt werden, sich die Bäume neigen und irgendwann ist
alles wieder Acker. Streuobst im Dritten Jahrtausend...unsere drei
örtlichen NABU-Hansel haben sich nach langen Jahren Kämpfen völlig
frustriert zurückgezogen. Dickicht herrscht heute nicht mehr in Hecken
zwischen zwei Feldern, sondern im Geflecht von Gemeinde, Beauftragten,
Landwirtschaft und anderen Behörden.
Post by Lothar Mayer
Für Simonffi habe ich zwei Nachweise gefunden, für Kantil Sinap einen....
wann willst Du Edelreiser haben? *g*
*Sofort* :-) Nein, ich veredle mangels geeigneter Unterlagen nicht
selbst. Du bist doch im Raum Heilbronn? Kennst du da eine Baumschule,
die einem Endkunden was auf MM111 setzt? Gerne auch als Privatmail...
Günter Hackel
2007-12-20 10:10:08 UTC
Permalink
Post by Tomªs Nªgel
dann pflügt der Bauer (illegal-scheissegal) die Grenzsteine raus und
nähert sich mit seinem Tiefpflug auf Land das ihm gar nicht gehört
Furche um Furche den Bäumen bis schliesslich auf einer Seite alle
Wurzeln abgesäbelt werden, sich die Bäume neigen und irgendwann ist
alles wieder Acker. Streuobst im Dritten Jahrtausend...unsere drei
örtlichen NABU-Hansel haben sich nach langen Jahren Kämpfen völlig
frustriert zurückgezogen. Dickicht herrscht heute nicht mehr in Hecken
zwischen zwei Feldern, sondern im Geflecht von Gemeinde, Beauftragten,
Landwirtschaft und anderen Behörden.
Hallo
zum Glück ist es nicht überall so. Wir sind eine NABU-Gruppe und soger
die einzige in Bayern und feiern nächstes Jahr das 25jährige Jubiläum.
Von Anfang an wurden wir in der Arbeit auch von der Gemeinde und einigen
Bauern unterstützt. Nicht, dass die Gemeinde aktiv etwas für den
Umweltschutz täte, soweit ist es nicht, aber es gibt eine einigermaßen
gut funktionierende Zusammenarbeit und der Bauhof darf auf Kosten der
Gemeinde auch bei den NABU-Aktionen mithelfen.
Was Du von den Bauern und dem umbrechen fremden Grundes sagst, stimmt
teilweise. Die Bauern hüten sich, den Boden eines anderen Bauern
anzutasten. Dafür kennen sie kein Pardon wenn es um Gemeindeflächen,
Feldwege oder Straßen geht. An die Straßen wird jedes Jahr ein wenig
dichter heran gepflügt bis zum Schluß nur noch 1 Hand breit bis zum
Asphalt übrig bleibt. "Ackerrandstreifen" nennt sich sowas dann. Der
Unterbau der Wege wird dabei natürlich beschädigt und die Ränder brechen
weg, einige Wege, die die Bauern nicht selbst zum fahren brauchen, sind
hier schon lange in Ackerflächen umgewandelt worden und man ackert auch
bis in die Böschung von Bächen hinein.
Neben einigen Flächen mit unterschiedlichen Eigenschaften auf denen
viele, selten gewordene Wildpflanzen in Hülle und Fülle wachsen
(Enziane, Orchideen, Küchenschelle etc.) und auf denen es in Folge auch
viel Leben gibt, haben wir im Ort auch 2 Streuobstwiesen von denen eine
die NABU-Gruppe, die andere, die Gemeinde angelegt hat. Das Interesse in
der Bevölkerung ist eher mässig, das Obst fällt herunter und vergammelt
wenn ich es nicht absammle. Ich hatte schon mehrfach Anwohner
angesprochen weil es z.B. richtig gut schmeckende Sorten sind, die
lieben Leutchen kaufen aber das bischen Obst, was sie essen, lieber im
Supermarkt. Die Bäume werden übrigens regelmäßig fachkundig geschnitten.
gh
Tomªs Nªgel
2007-12-20 10:42:12 UTC
Permalink
einige Wege, die die Bauern nicht selbst zum fahren brauchen, sind hier
schon lange in Ackerflächen umgewandelt worden und man ackert auch bis
in die Böschung von Bächen hinein.
Das ist üblich. Der unbefestigte Weg, auf dem ich zu einer grossen
Wiese muss, ist fast verschwunden. Das ist hochkritisch, weil nun immer
stärker direkt auf einer danebenliegenden alten Trockenmauer gefahren
wird, die sich angesichts der heute verwendeten tonnenschweren
Riesentraktoren schnell den Hang runterrüttelt. Offizielle Breite des
Weges: 4m. Real: 2,2m. Der Bauer steht breitbeinig-frech in seinen
Zuckerrüben und will nichts von den herausgepflügten Grenzsteinen
wissen, die er den Abhang runter auf mein Grundstück geworfen hat. Man
müsste ihn schon bei der Tat selbst erwischen.
Früher hat mein Steine aus den Äckern geklaubt, heute ists das hier:
Loading Image... (fünf Stück, gute Ernte)
Ich hatte schon mehrfach Anwohner angesprochen weil es z.B. richtig
gut schmeckende Sorten sind, die lieben Leutchen kaufen aber das
bischen Obst, was sie essen, lieber im Supermarkt.
Hier wurde schon jemand angezeigt, weil er Walnüsse aus einer seit
Jahren verwilderten offenen Fläche gesammelt hat. Ist ja auch
kriminell, im Gegensatz zu den "zufällig" herumfliegenden Grenzsteinen
und zerstörten Obstbäumen. Die armearme Landwirtschaft darf alles.

Ich würde niemals auch nur einen Apfel von irgendwo aufheben, der mir
nicht gehört. Und da die Besitzverhältnisse in den seltensten Fällen
klar sind, ist mir auch der Aufwand zu blöde, danach herumzufragen um
eine Erlaubnis zu bekommen.
Lothar Mayer
2007-12-20 11:07:00 UTC
Permalink
Das ist üblich. Der unbefestigte Weg, auf dem ich zu einer grossen Wiese
muss, ist fast verschwunden. Das ist hochkritisch, weil nun immer stärker
direkt auf einer danebenliegenden alten Trockenmauer gefahren wird, die
sich angesichts der heute verwendeten tonnenschweren Riesentraktoren
2,2m. Der Bauer steht breitbeinig-frech in seinen Zuckerrüben und will
nichts von den herausgepflügten Grenzsteinen wissen, die er den Abhang
runter auf mein Grundstück geworfen hat. Man müsste ihn schon bei der Tat
selbst erwischen.
http://home.arcor.de/cydora/b/IMG_2835.jpg (fünf Stück, gute Ernte)
Ist ja der Hammer, so schlimm ist es noch nichtmal hier bei uns. Zwar
zackert mein lieber Nachbar auch immer mehr von einem Weg ab, der irgendwie
niemand zu gehören scheint (Obwohl im Katasteramt mit eigener
Flurstücksnummer eingetragen), aber dass Grenzsteine ausgegraben und in die
Landschaft geworfen werden.......
Da sich keiner dazu berufen fühlte, die 100m Grasweg zu pflegen und ich
ständig die Brennesseln durch den Zaun wachsen hatte, hab ich halt
irgendwann angefangen den Weg mitzumulchen. Von ursprünglich 6m Breite sind
jetzt noch 4 übrig. Mal sehen, wieviel es noch ist, wenn er nächstens frisch
einsäht.

Gruß, Lothar

Lothar Mayer
2007-12-20 06:56:31 UTC
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"Tomªs Nªgel" <***@arcor.de> schrieb

Sodele, ich nochmal
Post by Tomªs Nªgel
Zur Zeit such ich allerdings eher spezielle Apfelsorten, "Roter von
Simonffi", "Kantil Sinap" und sowas, auf MM111 :-)
Für Simonffi habe ich zwei Nachweise gefunden, für Kantil Sinap einen....
wann willst Du Edelreiser haben? *g*

Viele Grüße Lothar
Kathinka Wenz
2007-12-18 12:42:15 UTC
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Post by Tomªs Nªgel
Und hoffentlich zerlegen
sich Kathinka und Pesenta nicht selbst, ich hab sie im Garten ;-)
Ooops? ;-)

Gruß, Kathinka
Ina Koys
2007-12-16 19:33:01 UTC
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Post by Lothar Mayer
Aber genau dadurch lassen sie sich eben bestimmen. Was wesentlich
schwieriger ist, und daran arbeitet Haibo im Moment, ist herauszufinden,
ob es tatsächlich bei den Mutanten "genetische" Unterschiede gibt.
Wenn es keine gibt, sind es auch keine Mutanten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Mutation

Ina
--
"Wer mit seinem Garten zufrieden ist, verdient ihn nicht!"
(Karl Foerster)
Kathinka Wenz
2007-12-16 08:43:57 UTC
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Post by Gerhard Zahn
Aber ansonsten schmecken Tafelapfel-Sorten, unter denen der Elstar
geradezu Maßstäbe gesetzt hat, keinesfalls immer gleich, nicht einmal
wenn sie vom selben Baum kommen.
Das ist klar. Der eine hängt auf der Südseite, der andere wurde früher
geerntet usw.. Ich wollte nie sagen, dass alle Elstar gleich schmecken, ich
wollte mich ursprünglich dagegen wehren, dass der eine Elstar Kerne hat und
ein anderer nicht. Und in der weiteren Diskussion wurde ich ungläubig, dass
nur die Elstar aus dem alten Land gut schmecken, die dafür aber immer.
Post by Gerhard Zahn
Und wenn diese Belichtung ach so wichtig ist, dann bezweifle ich zwar
nicht, dass es gute Elstar aus dem alten Land geben mag. Ich bezweifle
aber, dass die dortigen Elstar je die Qualität der Elstar aus dem
oberen Etschtal erreichen können, denn das örtliche Klima lässt sich
nicht ändern.
*g* Sag ich doch.

Gruß, Kathinka
--
http://www.drg-faq.info/
Dieter Göbel
2007-12-16 09:05:26 UTC
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Post by Kathinka Wenz
Post by Gerhard Zahn
Aber ansonsten schmecken Tafelapfel-Sorten, unter denen der Elstar
geradezu Maßstäbe gesetzt hat, keinesfalls immer gleich, nicht einmal
wenn sie vom selben Baum kommen.
Das ist klar. Der eine hängt auf der Südseite, der andere wurde früher
geerntet usw.. Ich wollte nie sagen, dass alle Elstar gleich schmecken, ich
wollte mich ursprünglich dagegen wehren, dass der eine Elstar Kerne hat und
ein anderer nicht. Und in der weiteren Diskussion wurde ich ungläubig, dass
nur die Elstar aus dem alten Land gut schmecken, die dafür aber immer.
Hallo Kathinka,

u n s schmecken sie gut, dir wäre er vielleicht zu sauer bzw. herzhaft. ;-)
Jedenfalls besser als die, wie wir von z.B. Lidle bekommen. Woher die
kommen, kann man nur sehr allgemein ermitteln.
Unser Elster aus dem Alten Land hatte d i e s e s Jahr so gut wie keine
Kerne, voriges Jahr war es anders.
Also haben die Obstbauern dor doch irgendetwas angestellt. ;-)
Im Zweifelsfalle ist es immer das Wetter.

Gruß Dieter
Dieter Göbel
2007-12-16 09:12:23 UTC
Permalink
Post by Gerhard Zahn
Hallo,
Post by Kathinka Wenz
Post by Dieter Göbel
Von daher: Elstar ist nicht Elastar. ;-)
Ich weiß jetzt nicht sicher, wie es bei Äpfeln sind, aber in sehr vielen
Fällen Sorten genetisch identisch. Also nicht nur die gleichen, sondern
sogar die selben.
tja schon, aber kaum ein Händler wird Elstar verkaufen und dazu
vermerken, dass es sich um die Mutante soundso handelt.
Und von Elstar, der ursprünglich aus Elst in den Niederlanden stammt,
"Bei Jonagold und Elstar .... waren zeitweise jeweils über 80 Mutanten
in Prüfung".
Das war im Jahr 2000 und wie viele Mutanten es bis 2007 geworden sind,
entzieht sich meiner Kenntnis. Dass Elstar mit Elstar genetisch immer
identisch sind, das kann man sich damit schon mal abschminken.
Hallo Gerhard,

damit ist weitgehend geklärt, warum (fast) jeder Elstar anders schmeckt. Ich
weiß nicht, die wievielte Mutante wir aus dem Alten Land dieses Jahr haben.
Und wahrscheinlich würden es uns die dortigen Obstbauern auch nicht
verraten. ;-)
Gilt bei uns im Emsland - zumindest in unserem Dorf - doch das Motto: Die
Äpfel aus dem Alten Land sind immer gut. ;-)
Jedenfalls kaufen wir lieber Äpfel aus unserer Umgebung als z.B. aus
Argentinien, die zwar oft sehr schön aussehen, vom Geschmack her aber
meistens das nicht halten - abgesehen von der langen Reise, die viel
Energiekosten verursacht.

Gruß Dieter
Bernhard Albert
2007-12-16 09:49:43 UTC
Permalink
Hallo Dieter,
Post by Dieter Göbel
abgesehen von der langen Reise, die viel
Energiekosten verursacht.
Wobei die Energiekosten nur ein Teil sind. Es gibt auch Personalkosten
beim Transport etc. etc. Diese Kosten allerdings sind ohnehin das
Problem des Handels und nicht meins.

Viel relevanter sind aber die ökologischen Folgen (Schadstoffausstoß -
Folgen möglicher Havarien) und die Verschwendung von fossiler Energie,
die anders als die Äpfel nicht nachwächst.

Gruß
Bernhard
--
Ihr erreicht mich privat und persönlich
schneller und zuverlässiger unter
b <punkt> albert <at-Zeichen> link-f <punkt> org
Gerhard Zahn
2007-12-16 16:13:16 UTC
Permalink
Am Sun, 16 Dec 2007 10:12:23 +0100 schrieb Dieter Göbel:

Hallo,
Post by Dieter Göbel
Gilt bei uns im Emsland - zumindest in unserem Dorf - doch das Motto: Die
Äpfel aus dem Alten Land sind immer gut. ;-)
daran wird sich hoffentlich auch nicht so schnell etwas ändern.
Post by Dieter Göbel
Jedenfalls kaufen wir lieber Äpfel aus unserer Umgebung als z.B. aus
Argentinien, die zwar oft sehr schön aussehen, vom Geschmack her aber
meistens das nicht halten - abgesehen von der langen Reise, die viel
Energiekosten verursacht.
Äpfel aus Übersee hatten bei mir bisher genau so wenig eine Chance,
wie Wein aus Übersee. Gibt es doch auch in Old-Europe.

Da ich aber absolut in keiner Obstgegend wohne, ist es ziemlich egal,
ob ich Äpfel vom Alten Land, vom Bodensee oder aus Südtirol kaufe, auf
die paar km kommt's dann auch nicht mehr an.
Wichtig bleibt, dass sie schmecken und dass man dieselbe Qualität auch
ein paar Mal nachkaufen kann.

Beste Grüße G e r h a r d
Tomªs Nªgel
2007-12-16 09:47:59 UTC
Permalink
Post by Gerhard Zahn
Und wenn diese Belichtung ach so wichtig ist, dann bezweifle ich zwar
nicht, dass es gute Elstar aus dem alten Land geben mag. Ich bezweifle
aber, dass die dortigen Elstar je die Qualität der Elstar aus dem
oberen Etschtal erreichen können, denn das örtliche Klima lässt sich
nicht ändern.
In manchen Jahren kann es auch andersrum sein, durch die
Klimaveränderung vielleicht sogar sehr oft. Bereits die Spitzensorte
Cox Orange versagt im oberen Etschtal und dein gelobter Elstar ist in
Südtirol bei weitem nicht so verbreitet wie in den Niederlanden - zu
warme Standorte ergibt säure- und aromaarme, verkürzt lagerfähige Ware.
Günter Hackel
2007-12-15 11:37:14 UTC
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Post by Kathinka Wenz
Post by Dieter Göbel
das glaube ich nicht. Es liegt ja wohl ganz an der Züchtung, Haltung usw.
Apfel ist nicht gleich Apfel. Es gibt gut schmeckende und weniger
schmeckende von der gleichen Sorte.
Natürlich kommt es auch auf den Boden und die Sonne und den Reifgrad an,
aber grundsätzlich sind Äpfel der gleichen Sorte identisch.
Hallo
Äpfel einer Sorte entsprechen IMO nur der Sortenbeschreibung, ähnlich
wie ein Rassehund auch alle abgefragten Rassemerkmale haben muss. Wie
der Apfel eines Baumes schmeckt, hängt von vielen Bedingungen ab. Da
wäre zuerst das Wetter, die Bodenbeschaffenheit, die Art der Düngung,
der Erntezeitpunkt, die Lagerung...
Es ist ja gerade das Gute an natürlichen Lebensmitteln, dass sie nicht
genormt sind. Sicher gibt es auch "Norm-Äppel" aber die dürfen gerne im
Markt liegen bleiben.
gh
Dieter Göbel
2007-12-15 12:01:18 UTC
Permalink
Post by Kathinka Wenz
Post by Dieter Göbel
das glaube ich nicht. Es liegt ja wohl ganz an der Züchtung, Haltung usw.
Apfel ist nicht gleich Apfel. Es gibt gut schmeckende und weniger
schmeckende von der gleichen Sorte.
Natürlich kommt es auch auf den Boden und die Sonne und den Reifgrad an,
aber grundsätzlich sind Äpfel der gleichen Sorte identisch.
Hallo
Äpfel einer Sorte entsprechen IMO nur der Sortenbeschreibung, ähnlich wie
ein Rassehund auch alle abgefragten Rassemerkmale haben muss. Wie der
Apfel eines Baumes schmeckt, hängt von vielen Bedingungen ab. Da wäre
zuerst das Wetter, die Bodenbeschaffenheit, die Art der Düngung, der
Erntezeitpunkt, die Lagerung...
Es ist ja gerade das Gute an natürlichen Lebensmitteln, dass sie nicht
genormt sind. Sicher gibt es auch "Norm-Äppel" aber die dürfen gerne im
Markt liegen bleiben.
Hallo Günter,

danke, dass du das, was ich versuche auszudrücken, unterstützt.
Ich meinte den Geschmack, und der ist wohl auch bei der gleichen Sorte
verschieden.
Also schmeckt unser Elstar aus dem "Alten Land" uns besser als der von Aldi
u.a.

Gruß Dieter
Günter Hackel
2007-12-15 14:33:21 UTC
Permalink
Post by Dieter Göbel
danke, dass du das, was ich versuche auszudrücken, unterstützt.
Hallo
das mache ich nur, wenn es unbedingt sein muss! (grins)
Post by Dieter Göbel
Ich meinte den Geschmack, und der ist wohl auch bei der gleichen Sorte
verschieden.
Also schmeckt unser Elstar aus dem "Alten Land" uns besser als der von Aldi
u.a.
In einem Nachbarort gibt es einen großen Obstladen der ein sehr
umfangreiches Angebot hat. Was da so an ausgefallenen Exoten rumliegt,
interessiert mich weniger. Er hat aber zur Saison oft gute
Bio-Weintrauben und vor allem eine reichliche Auswahl an Äpfeln und
Birnen. Auch wenn ich gerne mal Granny Smith esse (nur dann, wenn sie
ganz frisch sind und so ein bisschen nach Stachelbeeren duften) greife
ich lieber zu den heimischen. Bei Kilopreisen zwischen 95 Cent und 1,28
Euro kann man da vieles ausprobieren. Ich futtere jeden Tag bestimmt
entweder 4-5 kleine oder 2-3 große Äpfel. Leider war der Ertrag bei uns
dieses Jahr sehr schlecht, die eigenen sind schon alle verwertet.
Wenn ich was von kernlos höre, gehen bei mir einige Warnleuchten an.
Schon oft hat man aus irgendwelchen, bescheuerten Gründen ganz typische
Eigenschaften von Obst oder Gemüse weggezüchtet und dabei dann auch den
Geschmack verändert. Ich liebte früher Mandarinen, die heutigen
kernlosen (Clementinen) haben ausser der Größe kaum was mit denen zu
tun. Selbst bei Bohnen ist es so, fadenlose sind leider weniger
geschmackvoll als die alten Sorten. Naja, ich bin kein wirklich großer
Küchenhelfer und von daher baue ich dann als Kompromiss eben auch fade
Fadenlose an ;)
gh
Tomªs Nªgel
2007-12-15 10:09:49 UTC
Permalink
Post by Kathinka Wenz
Ja, aber ein Elstar wird doch nicht besser, nur weil er in Norddeutschland
wächst.
Generell natürlich nicht, aber manchmal schon. Manchmal auch umgekehrt.
Zur guten Aromabildung ist ein gutes Klima wichtig. Zu warm ist auch
wieder schlecht. Wie beim Wein. Im Hitzejahr 2003 gab es kaum
aromatische deutsche Weine, sondern massenhaft spritige, alkoholische,
säure- und aromaarme Produkte. Früher ernten hilft nichts, der
Zuckergehalt ist zwar gut aber das Aroma unreif.

Mein Jonagold aus tiefer Warmlage (über 10°
Jahresdurchschnittstemperatur) schmeckt mir lange nicht so gut wie der
aus deutlich kühlerer, höherer Lage (7° JDT). Der ist auch länger
lagerfähig.
Ina Koys
2007-12-15 11:31:20 UTC
Permalink
Post by Kathinka Wenz
Post by Dieter Göbel
Post by Kathinka Wenz
Post by Dieter Göbel
nun haben wir auch Äpfel ohne Kerne, und zwar aus dem Alten Land bei Hamburg
Sorte Elstar.
Hm, ich habe auch einen Elstar, mir ist aber nicht aufgefallen, dass der
keine Kerne gehabt hätte...
ob der aber auch aus dem "Alten Land" kommt?
Also, Elstar ist Elstar, egal, wo er aktuell gerade herkommt.
Schon. Aber Standorte, Witterungsbedingungen und wasweißich beeinflussen
die Ausprägung von Merkmalen. Eine Rosensorte ist auch immer gleich -
außer wenn z.B. in feuchten Jahren diverse Pilze zuschlagen, die dann
mal Sternrußtau sind und entblättern oder die Knospen zusammenkleben
oder oder. Warum soll jetzt nicht eine dauernde oder vorübergehende
Standorteigenschaft die Ausprägung von Kernen mal "ausknipsen"? Und ja,
ich weiß, dass hier z.B. der Pilz, der in den Äpfeln hoffentlich nicht
steckt, einen scheinbaren Unterschied ausmacht. Aber so einfach ist die
Sache nicht, Entwicklung wird auch von der Umwelt beeinflusst. Ich sag
nur Contergan. Die Leute waren auch genetisch alle gesund, phänotypisch
nicht. Muss ja nicht immer so drastisch ausfallen.

Ina
--
"Wer mit seinem Garten zufrieden ist, verdient ihn nicht!"
(Karl Foerster)
Dieter Göbel
2007-12-15 12:06:40 UTC
Permalink
Post by Ina Koys
Post by Kathinka Wenz
Post by Dieter Göbel
Post by Kathinka Wenz
Post by Dieter Göbel
nun haben wir auch Äpfel ohne Kerne, und zwar aus dem Alten Land bei Hamburg
Sorte Elstar.
Hm, ich habe auch einen Elstar, mir ist aber nicht aufgefallen, dass der
keine Kerne gehabt hätte...
ob der aber auch aus dem "Alten Land" kommt?
Also, Elstar ist Elstar, egal, wo er aktuell gerade herkommt.
Schon. Aber Standorte, Witterungsbedingungen und wasweißich beeinflussen
die Ausprägung von Merkmalen. Eine Rosensorte ist auch immer gleich -
außer wenn z.B. in feuchten Jahren diverse Pilze zuschlagen, die dann mal
Sternrußtau sind und entblättern oder die Knospen zusammenkleben oder
oder. Warum soll jetzt nicht eine dauernde oder vorübergehende
Standorteigenschaft die Ausprägung von Kernen mal "ausknipsen"? Und ja,
ich weiß, dass hier z.B. der Pilz, der in den Äpfeln hoffentlich nicht
steckt, einen scheinbaren Unterschied ausmacht. Aber so einfach ist die
Sache nicht, Entwicklung wird auch von der Umwelt beeinflusst. Ich sag nur
Contergan. Die Leute waren auch genetisch alle gesund, phänotypisch nicht.
Muss ja nicht immer so drastisch ausfallen.
Hallo Ina,

ja, so ist es. ;-)
Jede Pflanze, auch von der gleichen Sorte, ist etwas anderes. Und dieses
"etwas anderes" ist beim Apfel zum Beispiel der Geschmack.
Ihr sollt ja nicht deswegen alle Äpfel aus dem Hamburger Umland kaufen. Die
werden die auch gut so los, und hier im Dorf sind sie sogar preiswert.
Ich muss allerdings hinzufügen, dass wir mindestens 5 kg Beutel kaufen
müssen (5,49 EUR)

Gruß Dieter
Dieter Göbel
2007-12-15 13:23:03 UTC
Permalink
Post by Anna Mosler
Da ich in diesem Jahr ja keine eigenen Äpfel hatte, habe ich vor einiger
Zeit einige gekauft, an einem Obstauto. Die Äpfel seien vom Bodensee,
sagten sie. Große dicke Boskoop waren es. Was mich nun aber bei bisher
jedem dieser Äpfel gewundert hat: sie haben keine Kerne.
Wie kommt es, dass diese Äpfel keine Kerne haben?
Hallo Anna,

da ich jetzt das gleiche Problem habe, die gleiche Frage. Oder ist die schon
beantwortet und ich habe es versäumt?

Gruß Dieter
Anna Mosler
2007-12-15 14:02:21 UTC
Permalink
Post by Dieter Göbel
Post by Anna Mosler
Da ich in diesem Jahr ja keine eigenen Äpfel hatte, habe ich vor
einiger Zeit einige gekauft, an einem Obstauto. Die Äpfel seien vom
Bodensee, sagten sie. Große dicke Boskoop waren es. Was mich nun
aber bei bisher jedem dieser Äpfel gewundert hat: sie haben keine
Kerne. Wie kommt es, dass diese Äpfel keine Kerne haben?
da ich jetzt das gleiche Problem habe,
Ja, ja :-) mir schien ja fast, dass meine Mitteilung darüber ungläubig
aufgenommen wurde. Doch ein Problem sind die kernlosen Äpfel für mich
nicht, ich ordne das unter Tatsachen ein.
Post by Dieter Göbel
die gleiche Frage. Oder ist
die schon beantwortet und ich habe es versäumt?
Eine Antwort auf die gestellte Frage gab es hier - soviel ich sah - noch
nicht. Bestäubt, befruchtet sind sie ja wohl, sonst wären aus den Blüten
ja wohl keine Äpfel geworden - oder? Vielleicht müsste man mal die
Erzeuger dieser kernlosen Äpfel fragen, wie sie das hinkriegen.

Anna
Werner Dominikowski
2007-12-16 00:10:22 UTC
Permalink
Hallo Anna,
Vielleicht müsste man mal die Erzeuger dieser kernlosen Äpfel fragen,
wie sie das hinkriegen.
Mein Apfelbäumchen im Garten verweigert die Aussage, dieses Jahr sind
in einem Teil der Äpfel keine Kerne gewesen. Warscheinlich lags am
Wetter.


Servus,

Werner
Dieter Göbel
2007-12-15 17:34:35 UTC
Permalink
Post by Dieter Göbel
Hallo Anna,
Vielleicht müsste man mal die Erzeuger dieser kernlosen Äpfel fragen,
wie sie das hinkriegen.
Mein Apfelbäumchen im Garten verweigert die Aussage, dieses Jahr sind
in einem Teil der Äpfel keine Kerne gewesen. Warscheinlich lags am
Wetter.
Hallo Werner,

komisch ist nur, dass im Hamburger Raum so wohlschmeckende Äpfel geerntet
wurden. Da schien bestimmt nicht mehr Sonne. ;-)

Gruß Dieter
Kathinka Wenz
2007-12-16 08:46:33 UTC
Permalink
Post by Dieter Göbel
komisch ist nur, dass im Hamburger Raum so wohlschmeckende Äpfel geerntet
wurden. Da schien bestimmt nicht mehr Sonne. ;-)
Sei mir nicht böse und lass dir deine Äpfel aus dem alten Land weiterhin
schmecken, aber bei Geschmack spielt der Kopf einfach eine große Rolle.

Und deine frischen Äpfel aus dem alten Land sind auch sicher besser als die
aus dem Supermarkt, das will ja niemand bezweifeln, aber ob sie wirklich
besser als die bei uns vom Markt oder Obstbauern oder sogar die aus dem
eigenen Garten sind?

Gruß, Kathinka
--
http://www.drg-faq.info/
Dieter Göbel
2007-12-16 09:17:00 UTC
Permalink
Post by Kathinka Wenz
Post by Dieter Göbel
komisch ist nur, dass im Hamburger Raum so wohlschmeckende Äpfel geerntet
wurden. Da schien bestimmt nicht mehr Sonne. ;-)
Sei mir nicht böse
Hallo Kathinka,

bestimmt nicht. ;-)

und lass dir deine Äpfel aus dem alten Land weiterhin
Post by Kathinka Wenz
schmecken, aber bei Geschmack spielt der Kopf einfach eine große Rolle.
Ich würde sagen der persönliche Geschmack. Vielleicht auch die Gewohnheit
Post by Kathinka Wenz
Und deine frischen Äpfel aus dem alten Land sind auch sicher besser als die
aus dem Supermarkt, das will ja niemand bezweifeln, aber ob sie wirklich
besser als die bei uns vom Markt oder Obstbauern oder sogar die aus dem
eigenen Garten sind?
Nein, das wollte ich auch nicht behaupten. Als Kind hatte ich nur Äpfel aus
dem eigenen Garten, und das waren die besten, die ich je gegessen hatte,
auch wenn da einige Würmer versammelt waren.
Ja, ja - früher war alles besser: Man kannte noch keine Chemie beim
Obstanbau und hatte dafür zahlreiche "Nebenwirkungen". ;-)

Gruß Dieter
Waltraut Hummel
2007-12-16 17:11:25 UTC
Permalink
Hallo Dieter!
Post by Dieter Göbel
Nein, das wollte ich auch nicht behaupten. Als Kind hatte ich nur Äpfel aus
dem eigenen Garten, und das waren die besten, die ich je gegessen hatte,
auch wenn da einige Würmer versammelt waren.
Ja, ja - früher war alles besser: Man kannte noch keine Chemie beim
Obstanbau und hatte dafür zahlreiche "Nebenwirkungen". ;-)
Da dürfte Dich aber Deine Erinnerung gewaltig täuschen! In meiner
Kindheit gab es nämlich - und ich nehme an, dass das in Deutschland
nicht viel anders war - Zwangsspritzungen. Da kam zweimal jährlich zu
einem vorher angekündigten Termin der von der Behörde beauftragte Mann
mit seinem Tank und besprühte sämtliche Bäume. Trotzdem gab es genug
Wurmzeug im Obst. Heute hingegen gibt es diese Zwangsspritzungen nicht
mehr - sodass eigentlich das Gegenteil Deiner Erinnerung herauskommt -
nämlich weniger Chemie. Zumindest bei uns ist das der Fall, denn wir
spritzen meistens nur mit einem Austriebsspritzmittel auf Rapsbasis
gegen die Frostspannerraupen und mit einem Kupfermittel gegen die
Kräuselkrankheit bei Pfirsichen.

Liebe Grüße

Waltraut
Dieter Göbel
2007-12-16 17:58:33 UTC
Permalink
Post by Waltraut Hummel
Hallo Dieter!
Post by Dieter Göbel
Nein, das wollte ich auch nicht behaupten. Als Kind hatte ich nur Äpfel
aus dem eigenen Garten, und das waren die besten, die ich je gegessen
hatte, auch wenn da einige Würmer versammelt waren.
Ja, ja - früher war alles besser: Man kannte noch keine Chemie beim
Obstanbau und hatte dafür zahlreiche "Nebenwirkungen". ;-)
Da dürfte Dich aber Deine Erinnerung gewaltig täuschen! In meiner Kindheit
gab es nämlich - und ich nehme an, dass das in Deutschland nicht viel
anders war - Zwangsspritzungen. Da kam zweimal jährlich zu einem vorher
angekündigten Termin der von der Behörde beauftragte Mann mit seinem Tank
und besprühte sämtliche Bäume. Trotzdem gab es genug Wurmzeug im Obst.
Heute hingegen gibt es diese Zwangsspritzungen nicht mehr - sodass
eigentlich das Gegenteil Deiner Erinnerung herauskommt - nämlich weniger
Chemie. Zumindest bei uns ist das der Fall, denn wir spritzen meistens nur
mit einem Austriebsspritzmittel auf Rapsbasis gegen die Frostspannerraupen
und mit einem Kupfermittel gegen die Kräuselkrankheit bei Pfirsichen.
Hallo Waltraut,

ich spreche von der Zeit 1945 bis 1948 im Lipperland. (Detmold).
Da wurde nichts gespritzt; denn es gab auch nix. ;-)

Gruß Dieter
Günter Hackel
2007-12-16 20:31:36 UTC
Permalink
Post by Dieter Göbel
ich spreche von der Zeit 1945 bis 1948 im Lipperland. (Detmold).
Da wurde nichts gespritzt; denn es gab auch nix. ;-)
Senfgas?
gh
Gerhard Zahn
2007-12-16 19:21:46 UTC
Permalink
Am Sun, 16 Dec 2007 18:11:25 +0100 schrieb Waltraut Hummel:

Hallo Waltraud,
Post by Waltraut Hummel
Post by Dieter Göbel
Nein, das wollte ich auch nicht behaupten. Als Kind hatte ich nur Äpfel aus
dem eigenen Garten, und das waren die besten, die ich je gegessen hatte,
auch wenn da einige Würmer versammelt waren.
Ja, ja - früher war alles besser: Man kannte noch keine Chemie beim
Obstanbau und hatte dafür zahlreiche "Nebenwirkungen". ;-)
Da dürfte Dich aber Deine Erinnerung gewaltig täuschen! In meiner
Kindheit gab es nämlich - und ich nehme an, dass das in Deutschland
nicht viel anders war - Zwangsspritzungen. Da kam zweimal jährlich zu
einem vorher angekündigten Termin der von der Behörde beauftragte Mann
mit seinem Tank und besprühte sämtliche Bäume.
auf irgendeine Weise war das hier auch so.
Jedenfalls war es im Winter um die Obstbäume herum schön gelb, weil
mal wieder die Winterspritzung angesagt war.
Von einer Überall-Spritzung im Sommer ist mir aber nichts bekannt.
Post by Waltraut Hummel
Trotzdem gab es genug
Wurmzeug im Obst. Heute hingegen gibt es diese Zwangsspritzungen nicht
mehr - sodass eigentlich das Gegenteil Deiner Erinnerung herauskommt -
nämlich weniger Chemie.
Dass wir heute das meist überwachte und gesündeste Obst der
vergangenen fünf Jahrzehnte essen, mag sich so mancher nicht glauben
wollen, ist aber so.
Die Wirkstoffe wurden und werden weiterhin ausgedünnt und die
zugelassenen Pflanzenschutzmittel EU-weit gezähmt.
Und die supergenauen Untersuchungen, die inzwischen so gut wie allen
Rückständen auf die Schliche kommen, egal ob sie innerhalb oder über
vorgegebenen Rückstandsgrenzen liegen, sind dabei der wirksamste
Verbraucherschutz.

Trotzdem liegt auf diesem Sektor noch so manches im argen und es kann
noch vieles verbessert werden.
Post by Waltraut Hummel
Zumindest bei uns ist das der Fall, denn wir
spritzen meistens nur mit einem Austriebsspritzmittel auf Rapsbasis
gegen die Frostspannerraupen
Nur auf Raps = Rapsölbasis oder auf der Basis von
Pyrethrine + Rapsöl?

Nur letzteres, also nicht das reine Rapsöl, wird in D gegen den
Frostspanner empfohlen, ist aber für den Hobbygärtner nicht
zugelassen.
Post by Waltraut Hummel
und mit einem Kupfermittel gegen die
Kräuselkrankheit bei Pfirsichen.
Auch das ist hierzulande leider im Hobbygarten nicht mehr zugelassen,
was aber nicht heißt, dass Kupfer im österreichischen Privatgarten
nicht wirkt. :-)

Beste Grüße G e r h a r d
Ina Koys
2007-12-16 19:38:58 UTC
Permalink
Post by Gerhard Zahn
Nur letzteres, also nicht das reine Rapsöl, wird in D gegen den
Frostspanner empfohlen, ist aber für den Hobbygärtner nicht
zugelassen.
Moment mal: wir dürfen Rapsöl in den Salat kippen, aber nicht auf den
Apfelbaum? Gibts dafür ne Begründung?

Ina
--
"Wer mit seinem Garten zufrieden ist, verdient ihn nicht!"
(Karl Foerster)
Dieter Göbel
2007-12-16 19:55:45 UTC
Permalink
Post by Ina Koys
Post by Gerhard Zahn
Nur letzteres, also nicht das reine Rapsöl, wird in D gegen den
Frostspanner empfohlen, ist aber für den Hobbygärtner nicht
zugelassen.
Moment mal: wir dürfen Rapsöl in den Salat kippen, aber nicht auf den
Apfelbaum? Gibts dafür ne Begründung?
Hallo Ina,

und für die Gallmilben an unserer Goldulme (im Frühjahr) ist das auch
zugelassen.

Gruß Dieter
Gerhard Zahn
2007-12-16 20:57:22 UTC
Permalink
Am Sun, 16 Dec 2007 20:38:58 +0100 schrieb Ina Koys:

Hallo,
Post by Ina Koys
Post by Gerhard Zahn
Nur letzteres, also nicht das reine Rapsöl, wird in D gegen den
Frostspanner empfohlen, ist aber für den Hobbygärtner nicht
zugelassen.
Moment mal: wir dürfen Rapsöl in den Salat kippen, aber nicht auf den
Apfelbaum? Gibts dafür ne Begründung?
nochmal richtig sortieren:

"Nur letzteres, ...., wir in D gegen den Frostspanner empfohlen, ist
aber für den Hobbxgärnter nicht zugelassen",

stand da und mit "Nur letzteres" war Pyrethrine + Rapsöl gemeint, das
hilft gegen den Frostspanner, ist aber eben den Profis vorbehalten.

Alles klar?

Beste Grüße G e r h a r d
Ina Koys
2007-12-16 22:06:05 UTC
Permalink
Post by Gerhard Zahn
stand da und mit "Nur letzteres" war Pyrethrine + Rapsöl gemeint, das
hilft gegen den Frostspanner, ist aber eben den Profis vorbehalten.
Alles klar?
Bin beruhigt und denke dabei an die "Mittelküche" mit dem
vorschriftsmäßigen Schild "Vorsicht, Schädlingsbekämpfungsmittel!"

Ina
--
"Wer mit seinem Garten zufrieden ist, verdient ihn nicht!"
(Karl Foerster)
Gerhard Zahn
2007-12-17 09:42:56 UTC
Permalink
Am Sun, 16 Dec 2007 23:06:05 +0100 schrieb Ina Koys:

Hallo,
Post by Ina Koys
Post by Gerhard Zahn
stand da und mit "Nur letzteres" war Pyrethrine + Rapsöl gemeint, das
hilft gegen den Frostspanner, ist aber eben den Profis vorbehalten.
Alles klar?
Bin beruhigt und denke dabei an die "Mittelküche" mit dem
vorschriftsmäßigen Schild "Vorsicht, Schädlingsbekämpfungsmittel!"
tja, die Beipackzettel waren nie was für übervorsichtige Typen. :-)

Beste Grüße G e r h a r d
Gerhard Zahn
2007-12-16 16:13:16 UTC
Permalink
Am Sun, 16 Dec 2007 09:46:33 +0100 schrieb Kathinka Wenz:

Hallo,
Post by Kathinka Wenz
Post by Dieter Göbel
komisch ist nur, dass im Hamburger Raum so wohlschmeckende Äpfel geerntet
wurden. Da schien bestimmt nicht mehr Sonne. ;-)
Sei mir nicht böse und lass dir deine Äpfel aus dem alten Land weiterhin
schmecken, aber bei Geschmack spielt der Kopf einfach eine große Rolle.
Und deine frischen Äpfel aus dem alten Land sind auch sicher besser als die
aus dem Supermarkt, das will ja niemand bezweifeln,
was heißt da "frisch"?
Ein Apfel ist doch nicht frisch am besten, sontern dann, wenn er nach
optimaler Baureife auf dem mehr oder weniger langem Lager seine
optimale Essreife erreichen durfte.

Und da Supermärkte ihre Äpfel nicht selbst produzieren, stammen deren
Äpfel genau so vom Alten Land, aus dem Bodenseegebiet oder aus
Südtirol usw.
Und die Supermärkte, die in wenigen maßgeblichen Ketten die
Fruchtqualität bis ins kleinste vorschreiben, diktieren den Obstbauern
schon, wo es farblich, größen- und sortenmäßig lang geht.
Post by Kathinka Wenz
aber ob sie wirklich
besser als die bei uns vom Markt oder Obstbauern oder sogar die aus dem
eigenen Garten sind?
Das ist eigentlich nicht in den Griff zu bekommen, denn
selbstverständlich entscheidet der persönliche Geschmack und der soll
im nördlichen Deutschland ganz deutlich eher zu säuerlich und im
südlichen eher zu süßer gehen.
Vergleichen kann man aber nur wirklich, wenn man Äpfel verschiedener
Herkünfte nebeneinander unvoreingenommen verkostet.
Aber selbst das bringt nicht viel, denn die nächste Kiste gleicher
Herkunft kann schon wieder ganz anders ausfallen.
Also heißt es: erst mal eine kleine Menge zum Verkosten zu kaufen,
bevor man zum Großabnehmer mutiert.

Beste Grüße G e r h a r d
Dieter Göbel
2007-12-15 17:32:26 UTC
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Post by Anna Mosler
Post by Dieter Göbel
Post by Anna Mosler
Da ich in diesem Jahr ja keine eigenen Äpfel hatte, habe ich vor
einiger Zeit einige gekauft, an einem Obstauto. Die Äpfel seien vom
Bodensee, sagten sie. Große dicke Boskoop waren es. Was mich nun
aber bei bisher jedem dieser Äpfel gewundert hat: sie haben keine
Kerne. Wie kommt es, dass diese Äpfel keine Kerne haben?
da ich jetzt das gleiche Problem habe,
Ja, ja :-) mir schien ja fast, dass meine Mitteilung darüber ungläubig
aufgenommen wurde. Doch ein Problem sind die kernlosen Äpfel für mich
nicht, ich ordne das unter Tatsachen ein.
Post by Dieter Göbel
die gleiche Frage. Oder ist
die schon beantwortet und ich habe es versäumt?
Eine Antwort auf die gestellte Frage gab es hier - soviel ich sah - noch
nicht. Bestäubt, befruchtet sind sie ja wohl, sonst wären aus den Blüten
ja wohl keine Äpfel geworden - oder? Vielleicht müsste man mal die
Erzeuger dieser kernlosen Äpfel fragen, wie sie das hinkriegen.
Hallo Anna,

wie die das machen, weiß ich nicht richtig, aber eine mögliche Antwort nach
dem Warum.

http://www.netzwerk-regenbogen.de/genbaum031001.html

Da heißt es an einer Stelle: "Um die gefürchtete Ausbreitung
genmanipulierter Bäume auszuschließen, seien kernlose Äpfel gezüchtet
worden."

Auf diese Antwort wäre ich nie gekommen. Ich dachte, die wollten uns vor dem
Verschlucken der Kerne bewahren. ;-)


Gruß Dieter
Ina Koys
2007-12-15 18:20:11 UTC
Permalink
Post by Dieter Göbel
http://www.netzwerk-regenbogen.de/genbaum031001.html
Da heißt es an einer Stelle: "Um die gefürchtete Ausbreitung
genmanipulierter Bäume auszuschließen, seien kernlose Äpfel gezüchtet
worden."
Schöner Beitrag zum Thema "gefährliches Halbwissen". Oder handelt es
sich beim Autor schon um Viertelwissen?

Ina
--
"Wer mit seinem Garten zufrieden ist, verdient ihn nicht!"
(Karl Foerster)
Anna Mosler
2007-12-15 18:40:40 UTC
Permalink
Post by Dieter Göbel
Post by Anna Mosler
Wie kommt es, dass diese Äpfel keine Kerne haben?
wie die das machen, weiß ich nicht richtig, aber eine mögliche
Antwort nach dem Warum.
http://www.netzwerk-regenbogen.de/genbaum031001.html
Da heißt es an einer Stelle: "Um die gefürchtete Ausbreitung
genmanipulierter Bäume auszuschließen, seien kernlose Äpfel gezüchtet
worden."
Trau - schau - wem ...

Also die genveränderten Apfelbäume, um die es dort geht, haben kernlose
Äpfel.

Was aber haben meine Boskoop vom Bodensee und deine Elstar aus dem
Hamburger Raum damit zu tun?
Post by Dieter Göbel
Auf diese Antwort wäre ich nie gekommen. Ich dachte, die wollten uns
vor dem Verschlucken der Kerne bewahren. ;-)
Was heißt hier verschlucken? Von meinen eigenen Äpfeln habe ich meist
den
Apfelkrotz auch aufgegessen, gut gekaut.

Anna
Martin Bucher
2007-12-16 20:21:49 UTC
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"Dieter Göbel" <D-***@t-online.de> wrote:

Hallo
Post by Dieter Göbel
da ich jetzt das gleiche Problem habe, die gleiche Frage. Oder ist die schon
beantwortet und ich habe es vers?umt?
wie wäre es mit dieser Erklärung: im Frühjahr hatten wir keinen Spätfrost,
das hat zu einem zu starken Fruchtbehang geführt. Dieses Jahr waren m.W.
Mittel zur Fruchtausdünnung zugelassen (mit 6-Benzyladenin, einem Wachstums-
regulator). Ich könnte mir gut vorstellen, daß das eine Nebenwirkung dieser
Mittel ist. D.h. die Gene sind gleich geblieben, nur hat man halt in die
dann folgende Synthesekette eingegriffen. Das Ergebnis sind dann die
fehlenden Kerne. Ist aber wohl vollkommen ungefährlich, das Mittel ist vom
Frühjahr bis zur Ernte mit Sicherheit vollkommen abgebaut.

Gruss
Martin
--
Martin Bucher, Braunschweig, Germany, Planet Earth
Werner Dominikowski
2007-12-17 04:56:21 UTC
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Hallo Martin,
Post by Martin Bucher
wie wäre es mit dieser Erklärung: im Frühjahr hatten wir keinen
Spätfrost, das hat zu einem zu starken Fruchtbehang geführt.
Dieses Jahr waren m.W. Mittel zur Fruchtausdünnung zugelassen
(mit 6-Benzyladenin, einem Wachstums- regulator). Ich könnte mir
gut vorstellen, daß das eine Nebenwirkung dieser Mittel ist. D.h.
die Gene sind gleich geblieben, nur hat man halt in die dann
folgende Synthesekette eingegriffen. Das Ergebnis sind dann
die fehlenden Kerne.
mein Bäumchen (im Münchner Norden) hat mit Sicherheit nichts derartiges
bekommen, und ein Teil seiner Äpfel hat dieses Jahr nur winzige Kerne

Servus,

Werner
Dieter Göbel
2007-12-16 22:26:12 UTC
Permalink
Post by Martin Bucher
Hallo
Post by Dieter Göbel
da ich jetzt das gleiche Problem habe, die gleiche Frage. Oder ist die schon
beantwortet und ich habe es vers?umt?
wie wäre es mit dieser Erklärung: im Frühjahr hatten wir keinen Spätfrost,
das hat zu einem zu starken Fruchtbehang geführt. Dieses Jahr waren m.W.
Mittel zur Fruchtausdünnung zugelassen (mit 6-Benzyladenin, einem Wachstums-
regulator). Ich könnte mir gut vorstellen, daß das eine Nebenwirkung dieser
Mittel ist. D.h. die Gene sind gleich geblieben, nur hat man halt in die
dann folgende Synthesekette eingegriffen. Das Ergebnis sind dann die
fehlenden Kerne. Ist aber wohl vollkommen ungefährlich, das Mittel ist vom
Frühjahr bis zur Ernte mit Sicherheit vollkommen abgebaut.
Hallo Martin,

da bin ich aber beruhigt; denn ich habe in den letzten Wochen ca. 60 Äpfel
gegessen. ;-)
Hoffentlich gibt es nicht noch Spätfolgen.

Gruß Dieter
Anna Mosler
2007-12-15 18:54:46 UTC
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Post by Anna Mosler
Da ich in diesem Jahr ja keine eigenen Äpfel hatte, habe ich vor
einiger Zeit einige gekauft, an einem Obstauto. Die Äpfel seien vom
Bodensee, sagten sie. Große dicke Boskoop waren es. Was mich nun aber
bei bisher jedem dieser Äpfel gewundert hat: sie haben keine Kerne.
Eben hat es mich nach einem Apfel gelüstet. Hm - einer dieser paar Äpfel
war faulig --> Kompost. Einer der restlichen war war noch richtig schön
glatt außen, die andern sind schon etwas verschrumpelt. Ich entschloss
mich, den schönen essen zu wollen: er hat Kerne. Nun seid ihr wieder
dran ...

Anna
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