Am Sat, 1 May 2004 14:11:19 +0200 schrieb Stephan Kade:
Hallo Stephan,
Post by Stephan Kadeich habe einen großen Garten (ca. 50 x 20 Meter) übernommen. Dieser ist sehr
uneben, teilweise Hügel bis 30 cm Höhe (da wurde jahrelang nichts gemacht).
hm, vom Jahre lang nichts machen entstehen keine solchen Hügel.
Post by Stephan KadeNun wollte ich den komplett umgraben und 4/5 mit Rasen und 1/5 Beete machen.
Meinetwegen magst du damit glücklich werden, aber ich habe da so meine
Zweifel. :-)
Das wären ja dann immer noch an die 800 qm Rasen.
Der wird dich lebenslänglich damit beglücken, dass du im Sommer, wenn
andere in den Biergarten gehen, jede Woche ganz schön lang mähen
musst, wobei du der bist, der seine Ohren am nächsten an dem
Knattergerät hat. Du bist dann vorsätzlich dein eigener Knecht. :-(
Als nächste Anfrage erwarte ich dann: wohin mit dem Schnittgut...
So eine große Rasenfläche - mit Wiese ist es nicht viel besser - hat
etwas unsinniges und nutzloses. Kostet Zeit und Mühe und das Erntegut,
das nun einmal anfällt, will kein Schawein haben. Also halte die
Rasenfläche so klein wie möglich, so groß wie sie genutzt wird und so
groß, wie sie gebraucht wird, um einen Kontrast zu umstehenden
Gehölzen und Stauden usw. zu bilden. Und nimm eine langsamwüchsige
Rasenmischung, die erkennst du am kleinkörnigen Saatgut.
Da würde ich mir erst mal einen großen Plan zu Papier bringen und jede
Menge Fläche mit Sträuchern und Gehölzen bestücken. Das macht rund rum
einen guten Rahmen und Sicht- und vor allem Windschutz, was das
Kleinklima entscheidend verbessert. Unter den Sträuchern kannst du
dann schon einen Teil des verringerten Rasenschnittes zum Mulchen und
damit sinnvoll verwenden.
Hm, und ein Fünftel Beete sind auch nicht von Pappe. Na ja, wenn man
neben Gemüse schlechthin noch Erdbeeren, Himbeeren, Kartoffeln noch
ein Stück Ziergarten unterbringt, geht die Fläche schon weg. Da kannst
du aber auch ganz schön die Ärmel hoch krämpeln und gleich oben
lassen... :-)
Post by Stephan KadeDas umgraben an sich ist kein Problem.
Respekt!
Post by Stephan KadeDiese große Fläche sollte nach
Möglichkeit komplett in einer Ebene sein.
Bist du sicher?
Ich sage dir, dass bereits eine Rasenfläche, von sagen wir mal 20 auf
20 = 400 qm, die so eben ist wie eine Abrichtplatte, den ersten Fehler
hinter sich hat und lebenslänglich behält. Ein Landschaftsgärtner
würde der Fläche eine minimale etwa mittige Erhöhung geben und von
"Spannung" sprechen. Geh' mal in den nächsten Park und vergleiche
Grünflächenteile die eben sind, bzw. eine kaum spürbare Welle machen.
Dass Gemüsebeete eben sein müssen, geht ja noch an. Das heißt aber
noch lange nicht, dass alle auf der gleichen Höhe liegen müssen. Und
ein Ziergarten mit Stauden und Einjahresblumen muss bzw. sollte schon
überhaupt nicht brettleben sein. Das sind nicht wieder gut zu machende
Anfängerfehler.
Post by Stephan KadeKönnt ihr mir Tips geben, wie ich die Fläche am besten ohne Hilfe begradigen
kann?
Wenn du die 30er Haufen verteilst und den Rest nach Augenmaß richtest,
dann wirst du kaum ein besseres Maß finden.
Die Rasenfläche selbst kannst du zuletzt mit einem langen Brett
abziehen, aber eben nicht eben.
Tschuldige, bin aus deinem Garten schon wieder weg. :-)
Beste Grüße G e r h a r d