Discussion:
Esskastanie
(zu alt für eine Antwort)
Frank Lehmann
2003-11-19 19:49:35 UTC
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Hallo liebe Newsgroup,

komme aus Brandenburg und verfolge schon länger die News.

Frage: Ich möchte mir die Esskastanie Castanea sativa Variegata ( Gelbbunte
Esskastanie) kaufen.
Hat jemand Erfahrungen mit diesem auch hübschen Baum?
Wird der Baum sehr groß?
Schmecken die Maronen?
Ist er auch ein Futterplatz der Moniermotte?

Danke Gruß Frank
Robert Gummi
2003-11-20 21:13:20 UTC
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Post by Frank Lehmann
komme aus Brandenburg und verfolge schon länger die News.
Auch schon unsere letzte Diskussion über Eßkastanien? Ist erst ein paar
Wochen her.
Post by Frank Lehmann
Frage: Ich möchte mir die Esskastanie Castanea sativa Variegata (
Gelbbunte Esskastanie) kaufen.
Hat jemand Erfahrungen mit diesem auch hübschen Baum?
Wird der Baum sehr groß?
Eßkastanienbäume werden sehr groß. Solange niemand bei einer bestimmten
Sorte etwas anderes garantiert gibt es keinen Grund von einem
kleinbleibenden Baum auszugehen.
Post by Frank Lehmann
Schmecken die Maronen?
Hm, laß mal nachdenken... für eine Sorte mit leckeren+großen+vielen Maronen
wird ein Baum aus dutzenden oder hunderten von Sämlingen ausgelesen. Eine
Sorte mit gelbbunten Blättern wird aus hunderten oder tausenden von
Sämlingen ausgelesen. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß ein Baum
gelbbunte Blätter _und_ leckere, große Maronen hat?

Vergiß es, und kauf dir eine auf gute Früchte gezüchtete Sorte. Die hat
trotzdem einen hohen Zierwert. Und sorge dafür, daß der Baum auch bestäubt
wird. Also entweder ist schon ein geeigneter Baum in der Nähe, oder du mußt
mindestens zwei pflanzen. Und Resistenz gegen Kastanienrindenkrebs (hat in
den USA fast den gesamten Bestand ausgelöscht) und gegen Tintenkrankheit
wäre sicher auch wünschenswert.

Damit wird die Wahl schon ziemlich eng.
<http://www.caes.state.ct.us/FactSheetFiles/PlantPathology/fspp013f.htm>
'Marigoule' und 'Marissard' könnten z.B. infrage kommen, wobei Marissard
dummerweise pollensteril sein soll. Also vielleicht drei Bäume pflanzen...?

Wenn du einen Anbieter für solche Sorten gefunden hast, würde ich gerne
davon erfahren. Ich suche nämlich auch noch...
Post by Frank Lehmann
Ist er auch ein Futterplatz der Moniermotte?
Die _Miniermotte_, die auf Roßkastanien ihr Unwesen treibt dürfte kaum an
Eßkastanienbäumen interessiert sein, da die beiden Bäume nichtmal
miteinander verwandt sind. (Na gut, sind beides Laubbäume.)

Bye,
Robert
Hubertus Breulmann
2003-11-21 19:12:11 UTC
Permalink
Post by Robert Gummi
Post by Frank Lehmann
komme aus Brandenburg und verfolge schon länger die News.
Auch schon unsere letzte Diskussion über Eßkastanien? Ist erst ein paar
Wochen her.
Post by Frank Lehmann
Frage: Ich möchte mir die Esskastanie Castanea sativa Variegata (
Gelbbunte Esskastanie) kaufen.
Hat jemand Erfahrungen mit diesem auch hübschen Baum?
Wird der Baum sehr groß?
Eßkastanienbäume werden sehr groß. Solange niemand bei einer bestimmten
Sorte etwas anderes garantiert gibt es keinen Grund von einem
kleinbleibenden Baum auszugehen.
Post by Frank Lehmann
Schmecken die Maronen?
Hm, laß mal nachdenken... für eine Sorte mit leckeren+großen+vielen Maronen
wird ein Baum aus dutzenden oder hunderten von Sämlingen ausgelesen. Eine
Sorte mit gelbbunten Blättern wird aus hunderten oder tausenden von
Sämlingen ausgelesen. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß ein Baum
gelbbunte Blätter _und_ leckere, große Maronen hat?
Vergiß es, und kauf dir eine auf gute Früchte gezüchtete Sorte. Die hat
trotzdem einen hohen Zierwert. Und sorge dafür, daß der Baum auch bestäubt
wird. Also entweder ist schon ein geeigneter Baum in der Nähe, oder du mußt
mindestens zwei pflanzen. Und Resistenz gegen Kastanienrindenkrebs (hat in
den USA fast den gesamten Bestand ausgelöscht) und gegen Tintenkrankheit
wäre sicher auch wünschenswert.
Damit wird die Wahl schon ziemlich eng.
<http://www.caes.state.ct.us/FactSheetFiles/PlantPathology/fspp013f.htm>
'Marigoule' und 'Marissard' könnten z.B. infrage kommen, wobei Marissard
dummerweise pollensteril sein soll. Also vielleicht drei Bäume pflanzen...?
Wenn du einen Anbieter für solche Sorten gefunden hast, würde ich gerne
davon erfahren. Ich suche nämlich auch noch
*** Hallo Robert,
*** Baumschule Huben in Ladenburg kultiviert verschiedene Sorten von
*** Castanea.
*** Gruß
*** Hubertus
Post by Robert Gummi
Post by Frank Lehmann
Ist er auch ein Futterplatz der Moniermotte?
Die _Miniermotte_, die auf Roßkastanien ihr Unwesen treibt dürfte kaum an
Eßkastanienbäumen interessiert sein, da die beiden Bäume nichtmal
miteinander verwandt sind. (Na gut, sind beides Laubbäume.)
Bye,
Robert
Markus Verginer
2003-11-21 13:12:06 UTC
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Post by Frank Lehmann
Ist er auch ein Futterplatz der Moniermotte?
monierende Motten? Nie gehört :)
Ich glaub die Miniermotte geht nur an die Rosskastanien.

Also ich an deiner Stelle würd mir so ein Ding nicht in den Garten
pflanzen. Edelkastanienbäume werden im allgemeinen recht groß, in
Italien zum Teil über 50 Meter hoch. Die von dir beschriebene Zierart
bleibt zwar etwas kleiner, aber 20 Meter sind da auch noch locker drin.
Und bis so ein Baum zum ersten Mal Früchte trägt, dauert es einige
Jahre, ich glaube bis zu 20.
Außerdem glaube ich nicht, dass die Früchte in deiner Gegend reifen
werden, der natürliche Verbreitungsraum der Edelkastanien liegt
großteils südlicher der Alpen, mit einigen Ausläufern in geschütze Lagen
der Nordalpen.

Gruß,
Markus
--
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Hannes Birnbacher
2003-11-21 14:22:26 UTC
Permalink
Antwort auf die Nachricht vom 21.Nov 03 14:12 Uhr
Post by Markus Verginer
Außerdem glaube ich nicht, dass die Früchte in deiner Gegend
reifen werden, der natürliche Verbreitungsraum der Edelkastanien
liegt großteils südlicher der Alpen, mit einigen Ausläufern in
geschütze Lagen der Nordalpen.
Hä? Auf meinem Schulweg in Freiburg im Breisgau standen die aber
massenhaft. Was meinst Du, seit wann ich weiss, dass die Dinger
pieksen.

Wenn Südbaden eine geschützte Lage der Nordalpen ist, dann ist der
Westerwald ein sanfter Hügel im Allgäu;-).
Thomas Nªgel
2003-11-21 16:52:45 UTC
Permalink
Post by Markus Verginer
Außerdem glaube ich nicht, dass die Früchte in deiner Gegend reifen
werden
Dieses Vorurteil ist einfach nicht auszurotten. In ungünstigerem Klima sind
die Ernten unsicherer, aber der Baum wächst und die Früchte reifen. Ich kann
dir viele Einzelbäume zeigen an Stellen, wo niemand eine Edelkastanie
vermutet. Zum Beispiel in 1000m Höhe an einem Nordhang im Allgäu.

Und auch die Grösse sollte man nicht übertrieben darstellen. Veredelte Bäu
me bleiben kleiner. Mit ihrem schönen Laub sind sie auch sehr dekorativ.
Bernhard Albert
2003-11-22 13:25:27 UTC
Permalink
Post by Thomas Nªgel
Und auch die Grösse sollte man nicht übertrieben darstellen.
Veredelte Bäu
Post by Thomas Nªgel
me bleiben kleiner. Mit ihrem schönen Laub sind sie auch sehr
dekorativ.

Stimmt schon - laut BdB-Handbuch sind veredelten Edelkastanien nur
15-15 Meter hoch (unveredelte erreichen 35 Meter) und werden nur 15-20
Meter breit (unveredelte erreichen bis zu 25 Meter Breite). Damit
überragen sie aber immer noch jedes 2-3 stöckige Einfamilienhaus und
sind noch immer völlig ungeeignet für den Kleingarten.

Solltest Du andere Daten zu Veredlungen haben, hätte ich gerne Infos
über Sorte und Unterlage, damit ich Nägel mit Köpfen machen kann - wir
hätten hier schon noch einen schönen Platz am Hang.

Gruß
Bernhard
Robert Gummi
2003-11-22 13:43:04 UTC
Permalink
Bernhard Albert wrote:
[...]
Post by Bernhard Albert
Stimmt schon - laut BdB-Handbuch sind veredelten Edelkastanien nur
15-15 Meter hoch (unveredelte erreichen 35 Meter) und werden nur 15-20
Meter breit (unveredelte erreichen bis zu 25 Meter Breite). Damit
überragen sie aber immer noch jedes 2-3 stöckige Einfamilienhaus und
sind noch immer völlig ungeeignet für den Kleingarten.
Ich vermute mal, dieses Handbuch beschreibt Castanea sativa. Aber wie sieht
es mit C. creanata, C. mollissima und anderen Kastanienarten aus? Und mit
Veredelungskombinationen von diesen (falls kompatibel)?
Frau Dr. Anagnostakis aus Connecticut nennt auf der erwähnten Seite von 1997
immerhin auch Castanea seguinii - Chinese Dwarf Chestnut. Vielleicht wäre
die geeignet...?
Ich habe dazu noch nichts gefunden.

Bye,
Robert
Robert Gummi
2003-11-22 15:40:28 UTC
Permalink
Doch mal eine kurze Netzsuche durchgeführt:

Guter Einstiegsartikel, mit Links:
<http://www.woodworking.com/wwtimes_chestnuts1.cfm>

Zu einigen Arten eine kurze Beschreibung:
<http://www.ppws.vt.edu/griffin/accfcast.html>

Hier steht etwas zu den Früchten er einzelnen Arten (C. crenata will man
wohl doch besser nicht haben):
<http://www.fao.org/docrep/V8929E/v8929e08.htm>

Hier geht es hauptsächlich um die amerikanische Eßkastanie. Der Artikel
stammt von 1937 (?). Castanea dentata scheint wirklich ein harter Verlust
zu sein. Zum Glück haben sich die 'Chestnut'-Liebhaber organisiert und
fahren das komplette Spektrum an Pflanzenzüchtung und Gentechnik, mit
Rückkreuzung und großen Selektionsprogrammen zur Schaffung von resistenten
C. dentata auf. (Siehe Link ganz unten.)
<http://www.newberrynet.com/sabs/History/CastArt.htm>

Und hier geht es um die europäische Kastanie. Ich hoffe, ihr könnt
Spanisch. ;-) (Ich kann kein Spanisch, aber mit dem Hintergrundwissen aus
den anderen Artikeln, etwas Englisch und Französisch kann ich mir den Sinn
der meisten Sätze zusammenreimen.)
http://www.fao.org/docrep/x5348S/x5348s02.htm>
In dem französischen Artikel werden am Ende auch Wuchshöhen genannt.
<http://nature.jardin.free.fr/1103/nmauric_castanea_sativa.html>

Auf dieser Seite sind einige Arten aufgeführt. Als Beispiel ein Link zur C.
seguinii.
<http://gardenbed.com/C/935.cfm>

...das Beste zum Schluß. Hier scheinen die absoluten Cracks zu sein. Sehr
viel zu lesen, in den Newsletters zwar eine Menge vereinsinternes Zeug,
aber auch viele echte Infos. Ich will jetzt am liebsten in die USA Pflanzen
kaufen...
<http://chestnut.cas.psu.edu>

Bye,
Robert
Bernhard Albert
2003-11-22 16:00:01 UTC
Permalink
Hallo Robert,
Post by Robert Gummi
...das Beste zum Schluß. Hier scheinen die absoluten Cracks zu sein. Sehr
viel zu lesen, in den Newsletters zwar eine Menge vereinsinternes Zeug,
aber auch viele echte Infos. Ich will jetzt am liebsten in die USA Pflanzen
kaufen...
<http://chestnut.cas.psu.edu>
Ich danke für die Mühe - aber nur mal als Anmerkungen - es ging im
aktuellen Thread bisher immer um die Castanea sativa, zu Beginn sogar
nur um die Variegata und wenn ich das richtig lese, ging es auch Thomas
noch darum, auf den sich meine Rückfrage bezogen hat. Tatsächlich hatte
ich noch keine Gelegenheit die Früchte anderer Eßkastanien
auszuprobieren und wollte wegen der Jahre, die man auf die ersten
Früchte warten muss, auch keine echten Experimente wagen. Davon kommen
schon genug auf mich zu, wenn es dann mal an das Verwerten der Früchte
geht.

Gruß
Bernhard
Robert Gummi
2003-11-22 18:28:21 UTC
Permalink
Bernhard Albert wrote:
[...]
Post by Bernhard Albert
Ich danke für die Mühe - aber nur mal als Anmerkungen - es ging im
aktuellen Thread bisher immer um die Castanea sativa, zu Beginn sogar
nur um die Variegata und wenn ich das richtig lese, ging es auch Thomas
noch darum, auf den sich meine Rückfrage bezogen hat. Tatsächlich hatte
Der Thread heißt einfach 'Esskastanie'. Dass es ausser C. sativa noch andere
gibt weiß kaum jemand hier in d.r.g., oder es wird ignoriert.
Da es mittlerweile um Wuchshöhen ging, schien mir der Hinweis auf andere
Arten passend.
Post by Bernhard Albert
ich noch keine Gelegenheit die Früchte anderer Eßkastanien
auszuprobieren und wollte wegen der Jahre, die man auf die ersten
Früchte warten muss, auch keine echten Experimente wagen. Davon kommen
schon genug auf mich zu, wenn es dann mal an das Verwerten der Früchte
geht.
Und gerade wegen der langen Jahre an Wartezeit und der 'langfristigen Natur'
eines Esskastanienbaumes sollte man sich Gedanken über die Resistenz gegen
Kastanienrindenkrebs und Tintenkrankheit machen. Wäre doch irgendwie dumm,
wenn du zehn Jahre lang wartest, bis der Baum anfängt zu tragen, und dann
geht er dir ein.
Auch in dieser Hinsicht ist der Blick über den europäischen Tellerrand hin
zu anderen Kastanienhybriden angebracht. Und wenn ich die gesammelten
Informationen richtig deute, dann wäre eine dentata x mollisima Hybride
auch in geschmacklicher Hinsicht kein Risiko, im Gegenteil. Bliebe nur noch
die Frage der Frosthärte und der Bestäubung.

Bye,
Robert
Reindl Wolfgang
2003-11-23 03:33:04 UTC
Permalink
Post by Robert Gummi
Und wenn ich die gesammelten
Informationen richtig deute, dann wäre eine dentata x mollisima
Hybride auch in geschmacklicher Hinsicht kein Risiko, im Gegenteil.
Bliebe nur noch die Frage der Frosthärte und der Bestäubung.
... und die Frage der Florenverfälschung, wenn sich diese
Amerikanischen Hybriden in die einheimischen - wilden - Europäischen
Arten einkreuzen.

Wolfgang
Robert Gummi
2003-11-23 08:11:15 UTC
Permalink
Post by Reindl Wolfgang
... und die Frage der Florenverfälschung, wenn sich diese
Amerikanischen Hybriden in die einheimischen - wilden - Europäischen
Arten einkreuzen.
In welche 'einheimischen wilden', bitte? Nördlich der Alpen wurden sie erst
von den Römern angepflanzt, nach Südeuropa sollen sie auch von Menschen
gebracht worden sein, möglicherweise aus Kleinasien.
(Und was ist mit der Faunenverfälschung verschiedener Malus, Sorbus und
Prunus-Arten durch Kultursorten?)

Da Kastanienrindenkrebs und Tintenkrankheit dummerweise schon in Europa
angekommen sind, kommt man für die Zukunft gar nicht drumherum, resistente
Arten einzukreuzen. Und falls die Amis es schon geschafft haben sollten,
ihren C. dentata durch Einkreuzen von asiatischen Arten Resistenzgene zu
verpassen, dann wäre es doch nur klug, bei uns diese C. dentata statt
crenata und mollissima zu nehmen, weil die amerikanische Katanie der
'europäischen' mehr gleicht, als es die asiatischen tun.

Wenn man die europöischen Kastanien möglichst 'ursprünglich' erhalten will,
dann sollten die Europäer jetzt mit ebensolchen Rückkreuzungsprogrammen
beginnen, wie die Amerikaner es bereits seit 15-20 Jahren tun. Aber
vermutlich wartet man lieber, bis auch hier die Bestände komplett infiziert
sind.

Bye,
Robert
Bernhard Albert
2003-11-24 18:18:48 UTC
Permalink
Post by Robert Gummi
Und falls die Amis es schon geschafft haben sollten,
ihren C. dentata durch Einkreuzen von asiatischen Arten Resistenzgene zu
verpassen, dann wäre es doch nur klug, bei uns diese C. dentata statt
crenata und mollissima zu nehmen, weil die amerikanische Katanie der
'europäischen' mehr gleicht, als es die asiatischen tun.
Das mag ja alles sein - aber sind die neuen Kastanien denn kleiner. C.
dentata wird nämlich deutlich größer als die bei uns vorkommende Art.
Sie erreicht bis zu 45 Meter. Das ist dann die Kategorie Urwaldriese im
Kleingarten.

Gruß
Bernhard
Robert Gummi
2003-11-24 19:42:45 UTC
Permalink
Bernhard Albert wrote:
[...]
Post by Bernhard Albert
Das mag ja alles sein - aber sind die neuen Kastanien denn kleiner. C.
dentata wird nämlich deutlich größer als die bei uns vorkommende Art.
Sie erreicht bis zu 45 Meter. Das ist dann die Kategorie Urwaldriese im
Kleingarten.
Ich glaube nicht, daß sie bei uns 45 Meter hoch wird. Aber du hast recht,
die dentata bleibt nicht klein genug für einen Kleingarten. Dafür war der
Hinweis auf die anderen Arten gedacht.

Die resistente dentata-Hybride bezog sich auf dein Posting, daß du keine
Experimente hinsichtlich der Früchte wagen wolltest. Das wirkte so, als ob
du dich für eine klassische sativa entschieden hättest (die ja auch groß
wird). Und da schien mir eine dentata-Hybride wegen der Resistenz und wegen
der Fruchtqualität eine Überlegung wert. (Aber vermutlich sind diese
resistenten Pflanzen noch nicht zu kaufen, falls die Entwicklung überhaupt
schon fortgeschritten genug ist.)


Bye,
Robert

Johanna Berewinkel
2003-11-21 16:50:12 UTC
Permalink
Post by Markus Verginer
Außerdem glaube ich nicht, dass die Früchte in deiner Gegend reifen
werden, der natürliche Verbreitungsraum der Edelkastanien liegt
großteils südlicher der Alpen, mit einigen Ausläufern in geschütze Lagen
der Nordalpen.
Jetzt bin ich aber verwundert. Wir haben dieses Jahr schon mehrfach
Esskastanien aus dem Garten unserer Nachbarin in Bonn bekommen.
Zumindest sehen sie aus wie Esskastanien und schmecken auch so... aber
ich dachte bislang auch immer, wir laegen noerdlich der Alpen :)

Duerfte dieser (vor vielen Jahren von der Nachbarin selbst ausgesaete)
Baum hier gar nicht wachsen??

Gruss,
Johanna
Markus Verginer
2003-11-21 17:19:35 UTC
Permalink
Post by Johanna Berewinkel
Post by Markus Verginer
Außerdem glaube ich nicht, dass die Früchte in deiner Gegend reifen
werden, der natürliche Verbreitungsraum der Edelkastanien liegt
großteils südlicher der Alpen, mit einigen Ausläufern in geschütze Lagen
der Nordalpen.
Jetzt bin ich aber verwundert. Wir haben dieses Jahr schon mehrfach
Esskastanien aus dem Garten unserer Nachbarin in Bonn bekommen.
Zumindest sehen sie aus wie Esskastanien und schmecken auch so... aber
ich dachte bislang auch immer, wir laegen noerdlich der Alpen :)
Duerfte dieser (vor vielen Jahren von der Nachbarin selbst ausgesaete)
Baum hier gar nicht wachsen??
Ist ja gut :) Wobei ein ausgesäter Baum aber nicht unbedingt natürliche
Verbreitungsgebiete repräsentiert *feix*

Aber da hier schon mehrere mein (theoretisch erlangtes) Wissen durch
praktische Erfahrung widerlegt haben, nehme ich die Aussage mit der
Verbreitung mal lieber zurück, bevor noch mehr Beschwerden kommen :)

Und was Wuchsshöhe und Ertrag angeht, so bin ich von dem ausgegangen,
was bei mir zuhause in Südtirol so rumsteht. Und das wächst meist wild
im Wald, wird verdammt groß und verdammt alt :)
Ich wusste gar nicht, dass Kastanienbäume veredelt werden. Dadurch lässt
sich die Wuchshöhe natürlich enorm verringern.
Also, bitte nix für ungut, wenn ich diesmal etwas sehr viel Unsinn von
mir gegeben habe.

Gruß,
Markus
--
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Kathinka Wenz
2003-11-21 19:14:47 UTC
Permalink
Post by Markus Verginer
Ist ja gut :) Wobei ein ausgesäter Baum aber nicht unbedingt natürliche
Verbreitungsgebiete repräsentiert *feix*
Also, im Taunus wachse Esskastanien wild und ich habe sie schon
gesammelt und gegessen.
Post by Markus Verginer
Aber da hier schon mehrere mein (theoretisch erlangtes) Wissen durch
praktische Erfahrung widerlegt haben, nehme ich die Aussage mit der
Verbreitung mal lieber zurück, bevor noch mehr Beschwerden kommen :)
Abgenommen. ;-)

Gruß, kathinka
--
Engelstrompeten --> http://www.rrr.de/~kathinka/garten/get.htm
Michael Bromberg
2003-11-22 17:03:55 UTC
Permalink
Hallo Markus
Post by Markus Verginer
Und was Wuchsshöhe und Ertrag angeht, so bin ich von dem ausgegangen,
was bei mir zuhause in Südtirol so rumsteht.
Ging mir ähnlich. :-) Hier in Südhesssen sind die Wälder durchsetzt mit
Maronenbäumen. Gedanken darüber, ob man solche Bäume auch veredelt
kaufen könnte, sind mir nie gekommen.
Post by Markus Verginer
Und das wächst meist wild im Wald, wird verdammt groß und verdammt alt
:)
Wir haben hier in der Stadt zwei Bäume hinter dem Haus stehen.
Unveredelt, ca. 100 Jahre alt, große und sehr gut schmeckende Früchte.
Post by Markus Verginer
Ich wusste gar nicht, dass Kastanienbäume veredelt werden.
Ich bisher auch nicht. Aber von irgendetwas müssen die Baumschulen ja
auch leben. :-)


Gruss
Michael
Reindl Wolfgang
2003-11-23 03:25:17 UTC
Permalink
Und was Wuchsshöhe und Ertrag angeht, so bin ich von dem,
ausgegangen was bei mir zuhause in Südtirol so rumsteht. Und das
wächst meist wild im Wald, wird verdammt groß und verdammt alt :)
"Verdammt groß" geb' ich Dir recht, aber "50 m" hab' ich auch S vom
Brenner noch nicht gesehen - weder in Südtirol noch in Süditalien oder
auf Korsika.

Wolfgang
Konrad Wilhelm
2003-11-21 21:04:21 UTC
Permalink
On Fri, 21 Nov 2003 14:12:06 +0100, Markus Verginer
Post by Markus Verginer
Außerdem glaube ich nicht, dass die Früchte in deiner Gegend reifen
werden, der natürliche Verbreitungsraum der Edelkastanien liegt
großteils südlicher der Alpen, mit einigen Ausläufern in geschütze Lagen
der Nordalpen.
Also hier (52 Grad N) reifen sie völlig problemlos.

Und im im Pfälzer Wald, so um die 500 m, bildet sie mit Kiefern
Mischwald auf Sandsteinböden.

Ich kenne uralte Bäume in ausgesprochenem Kontinentalklima (eiskalte
Winter), Erzgebirgsfuß.

In Göttingen wachsen welche wild zwischen den Buchen im Hainberg.

Der Baum ist wohl sehr hart und wächst auch hier sehr gut.

Aber die Wildform bildet auch hier wirklich große Bäume, das sollte
man bedenken.

k.
--
Konrad Wilhelm <***@web.de>
Südstr. 3, D48329 Havixbeck
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