Post by Gerhard ZahnPost by Harald Deichmannwir haben etliche Tomaten im Garten(ca. 35) und etliche im Hof in
Kübeln(ca. 20) angepflanzt.
55 Tomaten? Seid ihr Marktbeschicker?
Nee, das liegt an mir. Bin ein Tomatenfan und hatte Angst, dass ich
von einer Sorte keine Pflanzen haben würde, wenn ich nur ein oder 2
Samen einsetzen würde. Es sind aber fast alle Samen was geworden und
daher hatten wir plötzlich eine irre Menge Pflanzen.
Aber teilweise eben doch zu wenig, weil nun zB an den jeweils 3
Pflanzen der Sorte "Roter Kürbis" & "Rotes Zebra" nur ein, 2 Tomaten
zu sehen sind.
Post by Gerhard ZahnIch habe schon bis zu 100 Tomaten von einer Staude geerntet und müsste
dann wohl auf mehreren Märkten verkaufen. :-)
Soviel haben wir leider noch nie geerntet, aber im letzten Jahr wurden
auch alle im September von der Braunfäule dahingerafft.
Post by Gerhard ZahnHeuer bin ich froh, wenn überhaupt einigermaßen eine Ernte zustande
kommt.
Aha, dann wird es wohl am Wetter liegen. Hier war es Mitte Mai bis
Anfang Juni extrem kalt. Teilweise Temperaturen um die 10° am Tag.
Post by Gerhard ZahnPost by Harald DeichmannNun ist es eigentlich an der Zeit, ein bisschen nachzudüngen,
Was heißt das: "es ist eigentlich an der Zeit"?
Seit wann düngt man nach dem Kalender oder wie?
Wir haben Tomatendünger mit Guano gekauft und da wird das auf der
Packung empfohlen. Gepflanzt haben wir die Paradeiser so um den 10.
Mai herum. Seitdem war nicht gedüngt worden.
Post by Gerhard ZahnEin Volldünger mit den Nährstoffverhältnissen 7:4:1 ist für meinen
Geschmack eine höchst fragwürdige Veranstaltung. Wofür soll der -
ohne vorherige Bodenuntersuchung - eigentlich gut sein?
"Hauptsache organisch" ist halt auch nicht die ganze Wahrheit.
Wir waren da vor 2 Jahren auf einer Veranstaltung im örtlichen
Lagerhaus und da wurde uns erzählt, dass man damit praktisch nicht
überdüngen könnte und wenn man pro qm nicht einen einzigen Regenwurm
finden würde(was bei uns der Fall war,als wir hier eingezogen sind),
dann sollte man zunächst auch Bodenaktivator verteilen.
Post by Gerhard ZahnWie ihr tatsächlich gedüngt habt, weiß kein Mensch, denn ihr
verschweigt, wie viel g/qm gedüngt wurden. Das wäre aber nicht ganz
unwichtig. :-)
Eine Frauenhandvoll pro qm, was wahrscheinlich keine 20g sind.
Post by Gerhard ZahnIch glaube übrigens nicht, dass ihr überdüngt habt (eher zum falschen
Zeitpunkt), wozu Stickstoffallergiker wohl gleich neigen werden. :-)
Das ist beruhigend.
Post by Gerhard ZahnFür Tomaten wird teils ein Gesamt-Stickstoffbedarf von 25 g/qm
angegeben. Dafür bräuchte man (allerdings abzüglich des Stickstoffs,
der schon im Boden vorrätig ist) von dem verwendeten Dünger 350 g/qm,
was bei dem leichten Material so um 600 - 700 ml/qm ausmachen dürfte.
So viel habt ihr nie und nimmer gedüngt, wetten?
Da brauchen wir nicht zu wetten, soviel haben wir nie und nimmer
gedüngt.
Post by Gerhard ZahnPost by Harald DeichmannWas könnte man denn jetzt machen? Die Tomatenpflanzen sehen zwar auch
ganz hübsch aus, wir hätten aber auch gern ein paar Tomaten mehr.
Wenn im unteren Bereich Blütenansätze fehlen, kann das auch mit am
Wetter liegen, z.B. heuer an der relativ späten Bodenerwärmung. Dann
muss man halt von unten noch einen oder zwei Geizer bis zur ersten
Blütentraube dran lassen, dann hat man auch weiter unten und
entsprechend früher Fruchtansatz.
Ächz, bin ich wohl zu schnell mit dem Ausgeizen gewesen.
Post by Gerhard ZahnOhne Zusätze von euch vielleicht, aber nicht ohne Zusätze vom Mischer
der Blumenerde. Die wird nämlich vorgedüngt, aber halt ausgewogen.
Wesentlicher erscheint mir, dass sich die Erde im Kübel deutlich
schneller erwärmt, als in einem schlechten Jahr im Freiland.
Das hört sich einleuchtend an. Bin ich beruhigt, dass es nicht
irgendwelches Ungeziefer ist. Wühlmausbesuch hatten wir schon, aber
mit denen sind wohl unsere Katzen inzwischen fertig geworden,
jedenfalls wurde uns in der letzten Zeit jeden Tag mind. 1 Maus
gebracht.
Momentan ist noch ein Maulwurf zugange, aber der wird hoffentlich
nicht aus Versehen den Pflanzen was tun.
Post by Gerhard ZahnIch würde zu Geduld raten und versuchen, von unten noch Geizer
nachzuziehen, falls noch welche da sind.
Bei den Pflanzen, wo wir welche brauchen würden, leider nicht
Post by Gerhard ZahnAnsonsten wäre die Blumenerde in den Kübeln inzwischen so weit
ausgezehrt, dass jetzt nachgedüngt werden sollte, nicht erst wenn
Mangelerscheinungen auftreten. :-)
Hab ich schon Anfang des Monats getan. War aber anscheind bei ein paar
Pflanzen mit sehr kleinen Tomaten, die nicht ausgegeizt wurden, schon
zu spät, da untere Blätter schon gelb wurden.
Post by Gerhard ZahnUnd künftig würde ich die Tomaten vor der Pflanzung und in den ersten
drei Wochen nach der Pflanzung überhaupt nicht düngen, weil im Boden
genug Nährstoffe vorhanden sein sollten.
Danach sollte dann der erforderliche Nährstoffbedarf (Gesamtbedarf
abzüglich Nährstoffe im Boden bzw. aus Kompostgaben) in drei Raten
verabreicht werden.
Okay, werden wir im nächsten Jahr so machen.
Aber dann wäre doch jetzt schon die 2. Rate fällig, oder nicht?
Wir würden jetzt mit Tomatendünger Compo mit CompoGuano(9% N, 6% P2O5,
15% K2O, 4% MgO & 30% organische Substanz i.d.TS. chloridarm;
Ausgangsstoffe Seevogelguano, Traubenkernschrot, Harnstoff,
Diammonphospat, Kaliumsulfat, Magnesiumsulfat) düngen.
Wäre das okay, oder sollten wir noch bis nächsten Monat warten?
Post by Gerhard ZahnAch ja, und etwas mehr Vertrauen zum Leben in deinem Boden solltest du
schon haben. Würde ich einen "Bodenaktivator" ausbringen, wäre mein
Gartenboden für längere Zeit beleidigt und mein Geldbeutel auch. :-)
Das ist letzterer sowieso permanent.
Nun ja, uns kam die Sache mit den fehlenden Regenwürmern ganz
wesentlich vor.
Nun wissen wir mehr.
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Beste Grüße
Harald