Discussion:
Birkenbaum Schnitt
(zu alt für eine Antwort)
Mario G.
2006-01-11 08:23:54 UTC
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Hallo,

bei uns steht eine Birke auf dem Grundstück, ca 15 Meter, Stamm so um
die 30 cm Durchmesser.
Er ist leicht schräg gewachsen, hat in ca 3 Meter ein Gabelung aus der
2 dicke Äste den Baum darstellen. Auf der Ostseite hat der Baum nur
sehr spärlich Astbildung. Die anderen Äste sind lang und dünn, viel
Totholz (auch größere Äste), wenig Grün. Also eher ein grottiger
Baum...
Mir wäre eine Abholzung am liebsten (Bitte jetzt keine dik. darüber
starten), da meine Frau allergikerin ist und auch die toten Äste in
anbetracht der Kiddys für mißmut stimmt.
Wir würden lieber andere Laubbäume setzen. Da ich aber eine
Genehmigung wohl nicht bekommen werden, muß der Baum beschnitten
werden.

Um wieviel kann so ein Baum beschnitten werden? Ist ein Stummelschnitt
möglich ohne eins aufs Dach zu kriegen? Was wäre am Sinvollsten?

Danke
Mario
Günter Hackel
2006-01-11 10:20:15 UTC
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Post by Mario G.
bei uns steht eine Birke auf dem Grundstück, ca 15 Meter, Stamm so um
die 30 cm Durchmesser.
Mir wäre eine Abholzung am liebsten
Kann ich absolut nachvollziehen, wir hatten im Garten gleich 2 paarweise
gepflanzter Birken. Ergebnis: Dreck das ganze Jahr über aber vor
allem: der Gemüsegarten in der Nähe der Birken war ein Trauerspiel weil
die Birken alles an Wasser und Nahrung wegsaugten.
Post by Mario G.
Wir würden lieber andere Laubbäume setzen. Da ich aber eine
Genehmigung wohl nicht bekommen werden, muß der Baum beschnitten
werden.
Privatgrundstück? Wir haben gemietetes Haus und haben dem Vermieter
unseren Kummer mit den Bäumen geschildert. Er hatte ein Einsehen und
meinte auch "Birken sind nur schön, solange sie noch nicht so groß
sind". Wir hatten sie dann 1 Handbreit unter der Erdoberfläche abgesägt
und nach ein paar Jahren waren die Stümpfe dann auch verfault.
Wir hatten allerdings an 2 anderen Stellen auch neue Bäume gepflanzt.
Niemand hat sich wegen der Fällaktion aufgeregt.
Post by Mario G.
Um wieviel kann so ein Baum beschnitten werden? Ist ein Stummelschnitt
möglich ohne eins aufs Dach zu kriegen?
Birken kann man recht grob zurückschneiden, sie treiben wieder aus, nur
etwas mehr als ein "Zaunpfahl" sollte noch stehen bleiben. In 2-3 Jahren
ist dann wieder alles beim alten
Was wäre am Sinvollsten?
fällen!
gh
Mario G.
2006-01-11 10:31:17 UTC
Permalink
Post by Günter Hackel
Birken kann man recht grob zurückschneiden, sie treiben wieder aus, nur
etwas mehr als ein "Zaunpfahl" sollte noch stehen bleiben. In 2-3 Jahren
ist dann wieder alles beim alten
Was wäre am Sinvollsten?
fällen!
Hi,

Problem ist, das auf den angrenzendem Gelände die Bäume unerlaubt
gefällt wurden und nun ein grüner rumrennt und alles genau
beobachtet.
Deshalb möcht ich sehr weit zurückschneiden. Wenn die Birke klein
bleibt werd ich damit leben können.

Mario
Bernhard Albert
2006-01-11 10:46:27 UTC
Permalink
Schon mal einfach angesprochen, den Grünen.
Post by Mario G.
Problem ist, das auf den angrenzendem Gelände die Bäume unerlaubt
gefällt wurden und nun ein grüner rumrennt und alles genau
beobachtet.
Wir haben in einer ähnlichen Situation mal Unterstützung von einem
fünfköpfigen grünen Ortsbeirat erhalten. Wobei dafür auch zwei
langlebige Waldbäume anstelle der marode Birke und der nicht
ortsgemäßen Fichte gepflanzt wurden. Wenn schon viel Totholz in der
Birke hängt, dürfte bei einem entsprechenden Alter des Baumes und
unausgewogenem Wuchs, auch eine Fällung genehmigungsfähig sein. Da
sollte man eher fragen, als einfach die Baumgröße zu messen. Rat kann
in solchen Fällen nicht selten der engagierte Grüne geben - auch wenn
der ansonsten womöglich erheblich nervt - es gibt immer übergenaue -
andererseits geht mir die Fällung von großen gesunden Bäumen, die das
Kleinklima in der Stadt erheblich verbessern, auch sehr gegen den
Strich.

Bei uns sollten auf Engagement eines Grünen am Stadtrand mal ein
uralter Kopfweidenbestand in einer sumpfigen Niederung einer
Streuobstwiese weichen, weil der Bestand umgeben war von
Streuobstwiesen. Man hielt den Weidenbestand für ortsuntypisch bis man
dort irgendwelche seltenen Vögel entdeckte. Dabei waren die alten
Bauern nur klug und haben in die sumpfige Niederung ein paar Nutzbäume
gesetzt, die dort im Gegensatz zu Obstbäumen gerne und gut wachsen -
die Obstbäume wären längst abgesoffen.

Gruß
Bernhard
--
Ihr erreicht mich privat und persönlich
schneller und zuverlässiger unter
b <punkt> albert <at-Zeichen> link-f <punkt> org
Julia Hausmann
2006-01-11 10:52:37 UTC
Permalink
Hallo,

Sprechen wir jetzt von Grünen, im Sinne von (übertrieben) ökologisch
orientierten Leuten oder der PArtei???

Gruß
Julia
Mario G.
2006-01-11 11:15:17 UTC
Permalink
Post by Mario G.
Hallo,
Sprechen wir jetzt von Grünen, im Sinne von (übertrieben) ökologisch
orientierten Leuten oder der PArtei???
Gruß
Julia
ersteres, jedemfalls von mir.

Laut BB Baumordnung zählt die Birke nicht zu den geschützten Bäumen.
Jedoch ist jeder Baum der bei 1,3 Meter einen Umfang ab 60cm hat
automatisch geschützt.

Mario
Julia Hausmann
2006-01-11 11:55:57 UTC
Permalink
Hallo Mario,
Laut BB Baumordnung zählt die Birke nicht zu den >geschützten Bäumen.
Jedoch ist jeder Baum der bei 1,3 Meter einen Umfang >ab 60cm hat
automatisch geschützt.
Hm, und was hindert dich jetzt daran, das Ding umzunieten??? Die Astgabel?
Der Hauptstamm hat doch nur 30 cm.
Falls Dich immer noch Zweifel plagen, wäre ein Besuch in einer ansässigen
Baumschule vielleicht ganz gut. Die können Dir nicht nur in diesen
rechtlichen Fragen weiterhelfen, sondern auch, wie weit man den Baum
zurückschneiden kann. Wäre doch evtl. auch eine Möglichkeit.

Gruß
Julia
Mario G.
2006-01-11 12:08:33 UTC
Permalink
Post by Julia Hausmann
Hallo Mario,
Laut BB Baumordnung zählt die Birke nicht zu den >geschützten Bäumen.
Jedoch ist jeder Baum der bei 1,3 Meter einen Umfang >ab 60cm hat
automatisch geschützt.
Hm, und was hindert dich jetzt daran, das Ding umzunieten??? Die Astgabel?
Der Hauptstamm hat doch nur 30 cm.
Falls Dich immer noch Zweifel plagen, wäre ein Besuch in einer ansässigen
Baumschule vielleicht ganz gut. Die können Dir nicht nur in diesen
rechtlichen Fragen weiterhelfen, sondern auch, wie weit man den Baum
zurückschneiden kann. Wäre doch evtl. auch eine Möglichkeit.
Gruß
Julia
30er Durchmesser = 30*Pi = ~ 90cm
Das ist der Hinderungsgrund :-)

Ja, das mit der Baumschule ist auch ne Idee. Notfalls kann man dann mit
den finger auf die zeigen ;-)

Mario
Julia Hausmann
2006-01-11 13:29:49 UTC
Permalink
"Mario G." <***@gmx.ch> schrieb im Newsbeitrag

30er Durchmesser = 30*Pi = ~ 90cm
Das ist der Hinderungsgrund :-)

Ok, DAS ist natürlich ein Argument...;-)) (sollte mal wieder konzentrierter
lesen.*lol*)

Aber den Tip von wegen Sturmsicherung ist doch klasse und ausserdem gibts ja
noch so nette kleine Hilfsmittel, wie ein Stück der Wurzeln abtrennen, damit
der Baum langsam aber sicher den Weg allen Irdischen geht... ist ganz schön
gemein und auch nicht gerade kurzfristig, ich weiß.

Gruß
Julia
Steffen Stein
2006-01-11 21:44:05 UTC
Permalink
... nette kleine Hilfsmittel, wie ein Stück der Wurzeln abtrennen,
damit der Baum langsam aber sicher den Weg allen Irdischen geht... ist
ganz schön gemein und auch nicht gerade kurzfristig, ich weiß.
dem kann durchaus mit einem Seil und Zugkraft nachgeholfen werden, bevorzugt
in stürmischen Winternächten ;-). Zur weiteren Unterstützung kann auch im
unteren Stammbereich die Standsicherheit mit einem Beil beinträchtigt
werden. Wichtig dabei ist: den umgebrochenen Baum einige Tage auf dem
Grundstück mit gut sichtbarer Bruchstelle liegen lassen und ganz betroffen
in die Gegend schauen...

Steffen, kreativ werdend
--
Dieser Beitrag kann Übertreibungen, ironische Bestandteile und seltsame
Zeichenfolgen enthalten
Günter Hackel
2006-01-11 12:31:53 UTC
Permalink
Post by Mario G.
Post by Günter Hackel
Birken kann man recht grob zurückschneiden, sie treiben wieder aus, nur
etwas mehr als ein "Zaunpfahl" sollte noch stehen bleiben. In 2-3 Jahren
ist dann wieder alles beim alten
Was wäre am Sinvollsten?
fällen!
Hi,
Problem ist, das auf den angrenzendem Gelände die Bäume unerlaubt
gefällt wurden und nun ein grüner rumrennt und alles genau
beobachtet.
Deshalb möcht ich sehr weit zurückschneiden. Wenn die Birke klein
bleibt werd ich damit leben können.
Hallo
Ein sehr gutes Argument wie man an eine Genehmigung kommt, falls diese
überhaupt nötig ist, ist eine Gefährdung duch den Baum. (z.B. bei Sturm)
Bei Gartenbäumen sind, glube ich, nicht mal überall überhaupt
Genehmigungen nötig. Wenn Du Dich sowieso schon beobachtet fühlst, kann
eine Nachfrage diesbezüglich bei der Kommunalverwaltung nicht falsch
sein. Vielleicht fängst Du dort geschickterweise so an: "..ich möchte
bei mir im Garten schön dichte Laubbäume pflanzen, nur stören dabei die
dürren Birken....."
Viel Erfolg.
gh
Julia Hausmann
2006-01-11 10:25:59 UTC
Permalink
Hallo Mario,

falls Du in einer (größeren) Stadt wohnst, würde ich mich zuerst nach der
möglicherweise vorhandenen Baumschutzsatzung erkundigen. Dort ist
festgelegt, ob und was Du mit deiner Birke machen kannst, ohne "offiziellen"
Ärger zu bekommen (es gibt ja immer irgendwelche "netten" Nachbarn...)
Aber meistens können Birken ohne weiteres abgeholzt werden...

Gruß
Julia
Markus Proske
2006-01-11 11:22:09 UTC
Permalink
Post by Mario G.
Um wieviel kann so ein Baum beschnitten werden? Ist ein Stummelschnitt
möglich ohne eins aufs Dach zu kriegen? Was wäre am Sinvollsten?
Ich weiss nicht, wie es in der Schweiz aussieht, aber gewöhnlich sind
nur seltene oder besonders alte Bäume geschützt. 30cm ist nicht
besonders alt und die Birke nunja, nichts besonderes. Einen Schnitt und
anschließende Neupflanzung (für die grüne Lunge ;) würde ich als
unbedenklich sehen.

Liebe Grüße
-Markus
--
To contact me privately, please use ***@spamgourmet.com
Kathinka Wenz
2006-01-11 11:56:41 UTC
Permalink
Post by Markus Proske
Ich weiss nicht, wie es in der Schweiz aussieht, aber gewöhnlich sind
nur seltene oder besonders alte Bäume geschützt.
So nett ist das in Österreich? In Deutschland gibt es wohl kaum eine
größere Stadt, bei der alle Laubbäume (außer Obstbäumen) ab einem
gewissen Stammumfang und manchmal sogar die Nadelbäume geschützt sind.

In einigen Satzungen wird sogar verboten, die Krone stärker zu
beschneiden. Daher lässt sich die Frage des OP, ob und wieviel er
zurückschneiden kann, nicht beantworten. In unserer Satzung steht drin,
dass wir die Krone nicht einkürzen dürfen.
Post by Markus Proske
30cm ist nicht besonders alt
Durchmesser, nicht Umfang. Das ist fast ein Meter Stammumfang, das ist
schon ganz ordentlich.
Post by Markus Proske
und die Birke nunja, nichts besonderes. Einen Schnitt und
anschließende Neupflanzung (für die grüne Lunge ;) würde ich als
unbedenklich sehen.
Ein mutiger Rat. Bezahlst du auch die Strafe?

Gruß, Kathinka
Markus Proske
2006-01-11 15:13:45 UTC
Permalink
Post by Kathinka Wenz
So nett ist das in Österreich? In Deutschland gibt es wohl kaum eine
größere Stadt, bei der alle Laubbäume (außer Obstbäumen) ab einem
gewissen Stammumfang und manchmal sogar die Nadelbäume geschützt sind.
In einigen Satzungen wird sogar verboten, die Krone stärker zu
beschneiden. Daher lässt sich die Frage des OP, ob und wieviel er
zurückschneiden kann, nicht beantworten. In unserer Satzung steht drin,
dass wir die Krone nicht einkürzen dürfen.
Vielleicht ist es in Wien auch anders, aber im
ländlichen/kleinstädtischen Raum kenne ich nichts derartiges. Da wird
munter geschnitten und leider allzuoft nichts neues gepflanzt. Selbst
auf öffentlichem Grund, jetzt erst hat eine Baufirma eine ganze Reihe
alter Pappeln gefällt, der Wohnsilobau geht halt leichter, wenn man auf
keine Bäume aufpassen muss ;)
Ist jetzt aufgeflogen, passiert ist allerdings nichts.
Post by Kathinka Wenz
Post by Markus Proske
30cm ist nicht besonders alt
Durchmesser, nicht Umfang. Das ist fast ein Meter Stammumfang, das ist
schon ganz ordentlich.
Hast mich erwischt, schlampig gelesen.
Post by Kathinka Wenz
Post by Markus Proske
und die Birke nunja, nichts besonderes. Einen Schnitt und
anschließende Neupflanzung (für die grüne Lunge ;) würde ich als
unbedenklich sehen.
Ein mutiger Rat. Bezahlst du auch die Strafe?
Dafür schrieb ich "ich weiss nicht, wie es in der Schweiz aussieht" ;)

Liebe Grüße
-Markus
--
To contact me privately, please use ***@spamgourmet.com
Reinhardt Kern
2006-01-11 21:47:09 UTC
Permalink
Post by Markus Proske
auf öffentlichem Grund, jetzt erst hat eine Baufirma eine ganze Reihe
alter Pappeln gefällt, der Wohnsilobau geht halt leichter, wenn man auf
Alte Pappeln sind gefährliche Bäume. Ab 40 Jahren fangen sie an,
mit _großen_ Ästen um sich zu werfen. So schön sie als Jungbäume
sind, sie brauchen im Alter viel Platz um sich herum, damit das
reichlich anfallende Totholz herabstürzen kann, ohne Autos oder
gar Menschen zu gefährden. Alternative: regelmässiger kräftiger
Rückschnitt. Wegen ihres schlanken Wuchses werden Pappeln oft
dicht neben Verkehrsflächen gesetzt. Dann müssen sie in der Blüte
ihrer Jahre gefällt werden.

Reinhardt
--
"If you put a large switch in some cave somewhere, with a sign
on it saying 'End-of-the-World Switch. PLEASE DO NOT TOUCH',
the paint wouldn't even have time to dry." [Terry Pratchett]
Robert Gummi
2006-01-11 15:43:01 UTC
Permalink
Mario G. schrieb:
[...]
Post by Mario G.
Um wieviel kann so ein Baum beschnitten werden? Ist ein Stummelschnitt
möglich ohne eins aufs Dach zu kriegen? Was wäre am Sinvollsten?
Also hier in Berlin ist AFAIK das Absägen dickerer Äste genauso
genehmigungspflichtig wie eine Fällung. Wie das bei Euch aussieht
müsstest du fragen, aber ich würde es an deiner Stelle so machen, wie
Günter vorgeschlagen hat:
Hingehen mit dem Anliegen, ökologisch und optisch wertvolle Bäume zu
pflanzen und um Hilfe bitten, die Birke dafür entfernen zu dürfen. Und
bei Unwilligkeit noch die Besorgnis über die Standfestigkeit ob des
schiefen Wuchses und der dürren Äste zum Ausdruck bringen. Wenn das
nicht klappt, versuchen an anderer Stelle (anderer Sachbearbeiter oder
so) weiterzukommen. Wenn auch dort nicht, dann an höhere Stelle wenden,
mit Hinweis auf die Gefährdung durch die kranke Birke.

Man glaubt gar nicht, wie unterschiedlich die 'Experten' entscheiden
könne. Hier bei uns an der Stasse stand u.a. eine Eiche. Jeder konnte
sehen, dass die nicht in Ordnung war, die Belaubung war einfach nicht
ok. Der erste 'Gutachter' meinte 'nein, nein, da ist alles ok, die
bleibt stehen.' Der nächste dagegen stelle sofort eine Krankheit fest
und meinte 'die muß möglichst bald weg.'

Wenn du eine Castanea oder eine Juglans loswerden wolltest wäre ich sehr
dagegen, aber bei einer Birke kann ich dich gut verstehen. Der einzige
richtige Schnitt in deinem Fall ist auf Erdniveau.

Bye,
Robert
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